Mit einer Fabelzeit von 2:09:56* Stunden ist am Sonntag das Frauen-Rennen beim Chicago-Marathon 2024 zu Ende gegangen: Als erste Frau der Geschichte absolvierte die Kenianerin Ruth Chepngetich die 42,195 Kilometer lange Strecke in unter 2:10 Stunden.
Die Kenianerin Ruth Chepngetich hat am Sonntag beim Bank of America Chicago-Marathon 2024 (USA) den Weltrekord der Frauen auf 2:09:56 Stunden geschraubt. Als erste Läuferin unterbot sie damit eine Marke, die noch bis vor zwei Jahren für Frauen unerreichbar schien. Die 30-Jährige löste – vorbehaltlich Ratifizierung – Tigst Assefa (Äthiopien) an der Spitze der Rekordlisten ab. Diese hatte 2023 in Berlin in 2:11:53 Stunden mit einer Verbesserung des vorherigen Weltrekords um mehr als zwei Minuten für Furore gesorgt.
Ruth Chepngetich war in Chicago ab dem ersten Schritt in einem Höllentempo unterwegs. Die Zwischenmarken bei 5 und 10 Kilometern deuteten sogar auf eine Marathonzeit von deutlich unter 2:08 Stunden hin, den Halbmarathon absolvierte sie in 64:14 Minuten – nur sie selbst und zwei andere Läuferinnen waren auf dieser Strecke je schneller. Gegen Ende des Rennens wurde die Weltmeisterin von 2019 zwar langsamer, aber wer dachte, dass sie einbricht, der irrte: Mit einem Kraftakt auf den letzten Kilometern, auf denen sie ihren Kilometer-Schnitt noch einmal auf 3:05 Minuten steigerte, brachte sie eine Fabelzeit von 2:09:56 Stunden ins Ziel.
Mit Sutume Asefa Kebede (Äthiopien) war nur eine Läuferin das pfeilschnelle Tempo der neuen Weltrekordlerin mitgegangen. Das rächte sich zwar zum Ende des Marathons: Nachdem sie den Halbmarathon noch in 64:30 Minuten passiert hatte, benötigte sie für die zweite Rennhälfte 73:02 Minuten. In Summe reichte das jedoch immer noch zu einer Top-Leistung. In 2:17:32 Stunden behauptete sie Platz zwei vor der Kenianerin Irine Cheptai (2:17:51 h).
John Korir schüttelt die Konkurrenz ab
Im Vorjahr war es das Männer-Rennen von Chicago gewesen, das mit dem Weltrekord des im Februar bei einem Auto-Unfall verstorbenen Kelvin Kiptum (Kenia; 2:00:35 h) die Schlagzeilen geschrieben hatte. In diesem Jahr schlugen die Männer zunächst ein vergleichsweise moderates Tempo an, das sie später in einem Ausscheidungsrennen Schritt um Schritt nach unten schraubten. Jedoch brachte nur einer von ihnen die Tempoverschärfung bis ins Ziel: John Korir.
Der 27 Jahre alte Kenianer passierte die Halbmarathon-Marke inmitten einer sechsköpfigen Spitzengruppe in 62:19 Minuten. Als sich die Tempomacher bei etwa Kilometer 30 verabschiedet hatten, drückte er den Kilometer-Schnitt von 2:58 auf 2:49 Minuten. Damit schüttelte er bald die Konkurrenz ab und bestritt fortan die letzten Kilometer alleine an der Spitze. In 2:02:44 Stunden feierte er mit dem Sieg beim Chicago-Marathon den größten Erfolg seiner Karriere. Es war die zweitschnellste Zeit in der langen Historie des Rennens, und das mit einem zweiten Halbmarathon in 60:25 Minuten.
Platz zwei ging in 2:04:39 Stunden an den Äthiopier Huseydin Mohamed Esa, auf Rang drei folgte mit Amos Kipruto (Kenia; 2:04:50 h) der WM-Dritte von 2019.
Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...
*vorbehaltlich Ratifizierung; die erste inoffizielle Siegerzeit wurde noch von 2:09:57 auf 2:09:56 Stunden korrigiert.
Foto: Ruth Chepngetich beim Sieg des Chicago-Marathons 2022