| BMW Berlin-Marathon

Äthiopischer Doppelsieg – Melat Kejeta und Sebastian Hendel schnellste Deutsche

© SCC Events / Jean-Marc Wiesner
In Abwesenheit der Top-Stars kommen die Marathon-Champions der 50. Jubiläums-Ausgabe des BMW Berlin-Marathons am Brandenburger Tor aus Äthiopien. Die deutschen Asse können mehrere Glanzlichter setzen.
Silke Bernhart / dpa

Äthiopiens Lauf-Asse sind die strahlenden Sieger des 50. Berlin-Marathons. Der WM-Sechste Milkesa Mengesha siegte beim Jubiläum über die 42,195 Kilometer in 2:03:17 Stunden bei den Männern, Tigist Ketema gewann in 2:16:42 Stunden bei den Frauen. Beide erhielten jeweils 45.000 Euro an Prämien für den Sieg und ihre Zeiten.

Für das Jubiläumsrennen hatte sich die Rekordzahl von 58.212 Läuferinnen und Läufern aus 161 Nationen angemeldet. Wenige Wochen nach den Olympischen Spielen von Paris fehlten in Berlin diesmal die großen Namen im Feld.

Spannendes Ausscheidungsrennen

Der zwei Jahre alte Streckenrekord von Eliud Kipchoge (Kenia), der 2022 in der damaligen Weltrekordzeit von 2:01:09 Stunden triumphierte, geriet nicht in Gefahr, nachdem die Tempomacher früh ausgestiegen waren und eine achtköpfige Spitzengruppe schon kurz nach der Halbmarathon-Marke den Sieg unter sich ausmachte.

Milkesa Mengesha konnte sich erst auf dem letzten Kilometer aus der noch verbliebenen Spitzengruppe von vier Läufern lösen, er steigerte seine knapp zwei Jahre alte Bestzeit um fast zwei Minuten. Zweiter bei den Männern wurde nach einem spannenden Rennen Cybrian Kotut aus Kenia mit fünf Sekunden Rückstand auf Mengesha. Rang drei belegte Haymanot Alew aus Äthiopien 14 Sekunden hinter dem den 24-jährigen Sieger.

Sebastian Hendel überrascht als bester Deutscher

Bester Deutscher war Sebastian Hendel (LG Braunschweig) auf Rang 17 in 2:07:33 Stunden. Der 28-Jährige zeigte sich bei RTL davon "absolut überrascht. Ab Kilometer 30, 31 kam ich richtig ins Rollen." Er war das Rennen zunächst verhaltener angegangen als die weiteren DLV-Athleten und habe sich zu Beginn nicht gut gefühlt, bevor er im vierten Rennviertel noch einmal aufdrehen und einige Kilometer in unter drei Minuten absolvieren konnte. "Ein geiles Feeling!"

Olympia-Ersatzmann Hendrik Pfeiffer (TK Hannover) belegte in 2:08:20 Stunden Platz 24, Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg) landete in 2:08:52 Stunden auf Rang 26. Beide liefen zu Beginn ebenso wie Haftom Welday (TB Hamburg Eilbeck), der nicht ins Ziel kam, in einer sehr schnellen Gruppe mit, die auf eine Zeit unter 2:06 Stunden anging. Lokalmatador Johannes Motschmann (SCC Berlin; 2:12:02 h) kam auf Rang 33 ins Ziel. Tom Gröschel (TC Fiko Rostock) setzte in 2:12:59 Stunden auf Rang 37 einen Schlusspunkt unter seine Laufkarriere.

"Wir haben ein bisschen was riskiert und sind sehr, sehr schnell angegangen", sagte Hendrik Pfeiffer gegenüber RTL, "das war ein bisschen schneller, als mir lieb war." Aufgrund von Magenproblemen musste er später ein wenig Tempo rausnehmen, "aber ich konnte es noch retten." Den Berlin-Marathon beschrieb er als "ein einziges Läuferfest".

Melat Kejeta auf Rang elf

Für die beste deutsche Platzierung des Marathon-Wochenendes sorgte in der Frauen-Konkurrenz trotz leichter Knieprobleme Melat Kejeta (Laufteam Kassel), die bei ausgezeichneten Laufbedingungen mit kühlen Temperaturen und blauem Himmel in 2:23:40 Stunden Elfte wurde. "Bis Kilometer 25 lief es gut", berichtete Melat Kejeta im RTL-Interview, "da lagen wir auf Kurs von 2:20 Stunden. Dann wurde es windig und kalt, das war nicht mein Ding. Da bin ich langsamer geworden. Aber ich bin zufrieden, dass ich es zu Ende gebracht habe."

Eine starke Leistung absolvierte als zweitbeste deutsche Läuferin die 31-jährige Melina Wolf (LG Region Karlsruhe). Im Vorjahr hatte sie in Berlin in 2:31:08 Stunden ihr Marathon-Debüt gefeiert. In diesem Jahr steigerte sie sich um etwa dreieinhalb Minuten auf 2:27:34 Stunden und wurde 18.

Vorn lief Tigist Ketema ein Jahr nach dem Fabel-Weltrekord ihrer Landsfrau Tigst Assefa (2:11:53 h) ein einsames Rennen. Die Äthiopierinnen Mestawot Fikir (2:18:48 h) und Bosena Mulatie (2:19:00 h) kamen auf die Ränge zwei und drei.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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