| Diamond League Brüssel

Podest-Plätze für Max Heß und Julian Weber, Gesa Krause läuft Saisonbestzeit

© Gladys Chai von der Laage
Die deutschen Leichtathleten haben am Samstag beim Diamond-League-Finale in Brüssel mit starken Leistungen überzeugt. Allen voran Max Heß, der im Dreisprung überraschend Zweiter wurde. Rang drei ging an Julian Weber in einem kuriosen Speerwurf-Wettkampf, in dem ein Zentimeter über den Sieg und 30.000 US-Dollar entschied.
Martin Neumann

Mit seinem dritten 17-Meter-Wettkampf in Folge und Rang zwei mit 17,20 Metern hat Dreispringer Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) für die beste DLV-Platzierung beim Diamond-League-Finale in Brüssel (Belgien) gesorgt. Am Samstagabend musste sich der Olympia-Siebte im König-Baudouain-Stadion nur 18-Meter-Springer Pedro Pichardo geschlagen geben. Der Portugiese gewann mit 17,33 Metern und strich damit die Siegprämie von 30.000 US-Dollar und die begehrte Diamond-League-Trophäe ein. Max Heß erhielt als Zweiter im drittbesten Wettkampf seiner Karriere das stattliche Preisgeld von 12.000 US-Dollar. „Platz zwei beim Diamond-League-Finale, welch ein Abend! Ich bin superglücklich mit der Saison und was mein Körper auf die Bahn gebracht hat“, schrieb Max Heß bei Instagram.

Mit vier 80-Meter-Würfen und der Top-Weite von 85,97 Metern belegte Speerwerfer Julian Weber (USC Mainz) einen starken dritten Platz. „Ich bin absolut dankbar für dieses tolles Jahr. Jetzt ist es Zeit, sich auszuruhen und Kraft zu tanken. Wir sehen uns nächstes Jahr in der besten Form wieder“, so Julian Weber. Der Vize-Europameister musste nur zwei Weltmeistern den Vortritt lassen: Anderson Peters (Grenada) und Neeraj Chopra (Indien). In einem „Zielwerfen“ entschied am Ende ein Zentimeter über den Sieg und die Siegprämie. Anderson Peters gewann mit 87,87 Metern vor Neeraj Chopra, der auf 87,86 Meter kam. Kurios: Exakt diese Weite warf Anderson Peters ebenfalls noch einmal.

Gesa Krause mit Saisonbestzeit Vierte

Zum Saisonende zeigte Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) ihr bestes Rennen des Jahres. Mit 9:08,94 Minuten lief die EM-Zweite auf Platz vier. Dabei steigerte sie beim Sieg der Kenianerin Faith Cherotich (9:02,36 min) ihre Saisonbestzeit um fast zwei Sekunden. „Ich habe so lange gehadert. Nun in ich happy, dass ich doch hier gelaufen bin. Nach drei Runden bin ich in meinem Flow gekommen und konnte die Saison mit der viertschnellsten Zeit meiner Karriere beenden“, erzählte Gesa Krause in einem Online-Video. Die Leverkusenerin Lea Meyer wurde mit 9:22,71 Minuten Achte. Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier) hatte auf der ersten Streckenhälfte für eine schnelle Pace gesorgt. Den ersten Kilometer absolvierte die Deutsche Meisterin dabei wie geplant in 2:55,43 Minuten.

Ohnehin waren die Laufdistanzen am Samstag fest in kenianischer Hand. Über 1.500 Meter gab sich Weltrekordlerin Faith KIpyegon keine Blöße und gewann mit neuem Meetingrekord von 3:54,75 Minuten. Über 5.000 Meter lief Beatrice Chebet in 14:09,82 Minuten ebenfalls mit neuem Meetingrekord zu einem souveränen Sieg. Als Zweite folgte Medina Eisa (Äthiopien) mit 14:21,89 Minuten und einem neuen U20-Weltrekord. Über 800 Meter war Kenias Olympiasieger Emmanuel Wanyonyi mit 1:42,70 Minuten nicht zu schlagen.

Italienische Siege durch Fabbri, Tamberi und Iapichino

Mit nationalem Rekord und Meeting-Rekord veredelte Kugelstoßer Leonardo Fabbri seinen Sieg. Der Italiener kratzte mit 22,98 Metern sogar an der 23-Meter-Marke. Da hatte selbst der dreimalige Olympiasieger Ryan Crouser (USA) mit 22,79 Metern das Nachsehen. Im Speerwurf lag Haruka Kitaguchi mit 65,08 Metern bis zum letzten Durchgang in Führung. Doch dann konterte die Serbin Adriana Vilagos mit 65,23 Metern. Eine zusätzliche Motivation für die Japanerin, die sich anschließend auf die Saisonbestleistung von 66,13 Metern steigerte und den Diamond-League-Sieg perfekt machte.

In den Vertikalsprüngen setzten sich Stabhochspringerin Nina Kennedy (Australien) mit 4,88 Metern und Hochspringer Gianmarco Tamberi (Italien) mit 2,34 Metern. Nina Kennedy nahm ihre Siegeshöhe dabei blitzsauber im ersten Anlauf, während Tokio-Olympiasieger Gianmarco Tamberi die 2,34 Meter im finalen Versuch schaffte. In Abwesenheit von Europameisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) sicherte sich Larissa Iapichino (Italien) mit 6,80 Metern den Weitsprung-Sieg.

Die 200 Meter dominierten die US-Starter. Bei den Frauen setzte sich Brittany Brown mit 22,20 Sekunden durch. Bei den Männern gewann Kenneth Bednarek mit 19,67 Sekunden recht deutlich vor Olympiasieger Letsile Tebogo (Botswana; 19,80 sec). In einem Einladungsrennen außerhalb der Diamond League gewann Langsprint-Star Sydney McLaughlin-Levrone mit 22,40 Sekunden. Im Einladungslauf über 100 Meter mit vier belgischen Startern sprintete Joshua Hartmann (ASV Köln) mit 10,30 Sekunden auf Platz drei.

Femke Bol setzt den Schlusspunkt unter zwei Leichtathletik-Abende

Am Samstag standen in Brüssel drei Hürdenrennen auf dem Programm. Über 100 Meter Hürden stürmte Meetingrekordlerin Jasmine Camacho-Quinn (Puerto Rico) in 12,38 Sekunden souverän zum Sieg. Über 400 Meter Hürden blieb nur Ex-Weltmeister Alison dos Santos (Brasilien) mit 47,93 Sekunden unter der 48-Sekunden-Marke.

Da sich Weltrekordlerin Sydney McLaughlin-Levrone nicht für das Diamond-League-Finale qualifiziert hatte, war das Rennen über 400 Meter Hürden wie gemacht für Femke Bol. Die Europarekordlerin aus den Niederlanden hatte auf der zweiten Streckenhälfte die meisten Reserven und lief in 52,45 Sekunden zu einem klaren Sieg vor Anna Cockrell (USA; 53,71 sec). Das Rennen war der Schlusspunkt beim „Memorial van Damme“. Die insgesamt 32 Diamond-League-Entscheidungen am Freitag und Samstag verfolgten in Brüssel mehr als 70.000 Zuschauer. 16 Siegerinnen und Sieger wurden schon am Freitag ermittelt.

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.

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