| Paris 2024

Paris als "Meilenstein für die paralympische Bewegung"

© DBS
Mit einer stimmungsvollen Abschlussfeier sind am Sonntag die Paralympics 2024 in Paris zu Ende gegangen. Der Deutsche Behindertensportverband lobte in seinem Fazit die Begeisterung, die in der französischen Hauptstadt herrschte, und die Leistungen des deutschen Teams. In der Leichtathletik haben andere Nationen jedoch zuletzt aufgeholt.
pm / dpa / svs

Paralympics im Herzen von Paris, Paralympics vor vollen Rängen, Paralympics mit beeindruckenden Leistungen und mit einem deutschen Team, das nicht nur sportlich voll überzeugt hat – die Paralympischen Spiele in Frankreich haben neue Maßstäbe gesetzt und sollen auch nachhaltig wirken. Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) bezeichnete die Spiele als "erhofften nächsten Meilenstein für die paralympische Bewegung mit einer Begeisterung, wie man sie zuvor nur von London (Großbritannien) 2012 kannte".

Aus sportlicher Sicht hat das Team Deutschland Paralympics den Abwärtstrend der vergangenen Spiele stoppen können – sowohl hinsichtlich der Mannschaftsgröße als auch hinsichtlich der Medaillenausbeute. 143 Athlet:innen und fünf Guides sorgten für insgesamt 49 Edelmetalle und 63 Platzierungen auf den Rängen vier bis acht, darunter 13 vierte Plätze. In Tokio (Japan) waren es sechs Medaillen und sechs Platzierungen zwischen vier und acht weniger. Ebenso erfreulich: Die Medaillengewinne verteilen sich auf 13 Sportarten – vor drei Jahren waren es nur acht Sportarten.

"In der Leichtathletik werden wir sicher hinterher noch einmal etwas klären müssen. Da gab es einen deutlichen Rückgang gegenüber Tokio", bilanzierte der Chef de Mission, Karl Quade. Ein Aushängeschild bleibt Weitspringer Markus Rehm, der zum vierten Mal seinen Titel verteidigte. Sprinter Johannes Floors (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) und Kugelstoßer Niko Kappel (VfB Stuttgart), die als Favoriten gestartet waren, mussten sich mit Silber begnügen.

Weltspitze rückt enger zusammen

Das zeige, dass die Weltspitze immer enger zusammenrücke, meinte Floors. "Die Leistungsdichte hat enorm zugenommen – in vielen Wettkämpfen der Leichtathletik. Es fallen nicht zwangsweise neue Weltrekorde. Aber die Leute, die Weltrekorde aufgestellt haben, laufen nicht mehr allein vorneweg. Das ist eigentlich genau das, worum es geht." 

Floors kann dem gestiegenen Konkurrenzkampf viel Gutes abgewinnen und bewertet daher auch die Entwicklung des Para-Sports durchweg positiv. DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher pflichtet dem 29-Jährigen bei und zog auch die hohe Auslastung der Arenen und die ausgelöste Begeisterung zurate. Die Spiele könnten mit dem Stempel "einmalig" versehen werden, sagte Beucher. "So ein begeisterungsfähiges Publikum habe ich bei Einzelveranstaltungen zwar schon einmal erlebt. Aber hier wurde einfach noch einmal eine Schippe drauf getan."

Merle Menje Marathon-Neunte

Als letzte Leichtathletin war am Sonntag Merle Menje im paralympischen Marathon auf Platz neun gefahren. In 1:55:54 Stunden hatte die 20-Jährige vom Stadt-Turnverein Singen den anspruchsvollen Marathon bewältigt. „Ach du heiliger Bimbam“, habe sie gedacht, verrät Bundestrainerin Marion Peters, als sie bei der Streckenbesichtigung über das Kopfsteinpflaster gefahren seien und es den Bus durchschüttelte.

Und so ging es dann auch Menje: „Die letzten Kilometer waren der Horror. Die Strecke wurde definitiv nicht von einem Rollstuhlfahrer ausgedacht. Das war schon sehr, sehr hart. Es war teilweise relativ windig. Die Kopfsteinpflaster-Passagen waren nicht ganz so cool, aber ich fand sie nicht so schlimm. Zumindest die kurzen, über das Ende müssen wir nicht sprechen“, sagte Menje über den Schlussabschnitt, als es durchgehend ruckelte, dafür aber am Arc de Triomphe spektakuläre Bilder entstanden.

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