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U20-WM Tag 1 | Die DLV-Talente in den Finals

© Jan Papenfuß
Mit 76 Athletinnen und Athleten ist der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) bei den U20-Weltmeisterschaften in Lima (Peru) vertreten. Hier lesen Sie, wie sich die DLV-Talente am Dienstag in den Finals geschlagen haben.
Svenja Sapper

Live-Ergebnisse Livestreams Das DLV-Team

Weibliche U20


5.000 Meter

Emily Junginger läuft als beste Europäerin auf Platz acht

Gold ging über 5.000 Meter nur über die haushohe Favoritin. So viel war im Vorfeld bereits klar. Denn Medina Eisa, angereist als Titelverteidigerin, ist mit 14:16,54 Minuten zugleich U20-Weltrekordlerin und lief bei den Olympischen Spielen in Paris (Frankreich) auf Rang sieben. Im Finale von Lima gab sie am Dienstag von Anfang an den Ton an. Einzig ihre Landsfrau Mekedes Alemeshete, mit einer Bestzeit von 14:36,70 Minuten ebenfalls bereits jetzt eine Weltklasse-Langstrecklerin, konnte folgen. Runde um Runde drehten die beiden Äthiopierinnen ihre Kreise durchs Stadionoval, ehe sich Eisa auf dem Schlusskilometer entscheidend von ihrer Landsfrau absetzen konnte. 

In 14:39,71 Minuten verbesserte sie den Meisterschaftsrekord der ehemaligen 1.500-Meter-Weltrekordlerin Genzebe Dibana (Äthiopien) aus dem Jahr 2010 um fast eine halbe Minute. Auch Mekedes Alemeshete unterbot in 14:57,44 Minuten noch den alten Rekord. Bronze erkämpfte sich in Bestzeit (15:25,02 min) Charity Cherop aus Uganda. 

Die beiden deutschen Teilnehmerinnen hielten sich anfangs eher am Ende des Feldes auf. Emily Junginger (VfL Sindelfingen) hatte sich jedoch ihre Kräfte gut eingeteilt. Sie arbeitete sich auf den letzten Runden nach vorn und profitierte dabei von einer Gruppe an ähnlich starken Läuferinnen, mit denen sie das Rennen nach ihren Wünschen gestalten konnte. Schließlich kam sie nach 16:14,34 Minuten als Achte ins Ziel. Damit war die Sindelfingerin beste Europäerin. Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg) hatte es schwerer: Sie musste weite Teile des Rennens allein bestreiten. Für sie gab es Platz 15 in 16:38,58 Minuten. 

Stimme zum Wettbewerb

Emily Junginger (VfL Sindelfingen)
Dass ich Achte bin, habe ich schon mitbekommen. Aber beste Europäerin? Damit bin ich dann doch ganz happy. Ich war jetzt ein bisschen enttäuscht über die Zeit. Ich wäre gern schneller gelaufen. Aber es ist jetzt, was es ist. Mit der Platzierung kann ich schon zufrieden sein. Ich habe mir heute Morgen noch mal das Rennen von Cali angeschaut, da haben die Afrikanerinnen auch vorneweg geballert. Das war heute wieder so, aber ich habe eine gute Gruppe gefunden, in die ich mich reinhängen konnte. Dann hat es sich ganz gut angefühlt. Ich habe mich locker gefühlt und es hat richtig Spaß gemacht! Bei "800 to go" ist die Australierin nach vorne und ich habe überlegt, ob ich mitgehen soll. Aber bevor es mich komplett zerreißt, gehe ich lieber meinen Schritt weiter und habe auf den letzten Metern noch mal versucht anzuziehen. Leider bin ich nicht mehr ganz an sie rangekommen. 

Männliche U20


Kugelstoßen

Georg Harpf sichert sich mit zwei 20-Meter-Stößen Bronze
 

Mixed


4x400 Meter

DLV-Staffel in neuer Besetzung auf Platz sechs

Nach dem gelungenen Vorlauf am Vormittag wurde das deutsche Team um zwei Paar frische Beine verstärkt. Cedric Barth (SC Rönnau 74), im Vorlauf noch als dritter Läufer im Einsatz, übernahm diesmal die Startposition, Pauline Richter (1. LAV Rostock) blieb an zweiter Stelle, es folgten die neu ins Team gekommenen Lucien Berger (SC Magdeburg) und Luna Fischer (VfL Eintracht Hannover). Die Top-Nationen konnten im Vergleich zum Vorlauf noch eine Schippe drauflegen, dem DLV-Quartett gelang das leider nicht. 

Vor allem Cedric Barth haderte mit seinem Auftritt. "Ich habe das Team in eine ziemlich schwierige Lage gebracht", befand er. Als Siebter reichte er das Staffelholz weiter an Pauline Richter, die jedoch zunächst Schwierigkeiten beim Einsortieren hatte. Es blieb beim siebten Rang, auch Lucien Berger konnte keinen Platz mehr gutmachen. Luna Fischer musste direkt nach der Übernahme des Staffelstabes zunächst einmal ausweichen, meisterte ihre Aufgabe aber gut und überholte auf den letzten Metern noch Norwegen, die auch hinter Rumänien zurückfielen. Für Rang sechs wurde mit 3:24,52 Minuten eine ähnliche Zeit notiert wie im Vorlauf. 

In die Favoritenrolle geschoben hatte sich in der Vorrunde Australien, im Finale pulverisierte das Quartett seinen Ozeanienrekord noch einmal und holte in 3:19,27 Minuten Gold, vor Polen (3:20,44 min) und China (3:21,27 min). 

Stimmen zum Wettbewerb

Cedric Barth (SC Rönnau 74)
Ich bin kacke angelaufen. Ich habe das Team in eine ziemlich schwierige Lage gebracht. Eigentlich wollte ich unter den ersten Fünf übergeben, das habe ich nicht geschafft. Das ist jetzt leider so, da lernt man draus. Wir haben ja noch die klassischen 4x400-Meter-Staffeln. 

Pauline Richter (1. LAV Rostock)
Ich habe versucht, schnell anzugehen. Das hat nicht ganz so gut funktioniert, weil ich mich nicht optimal einreihen konnte. Am Ende habe ich versucht, alles zu geben. Luna hat einen echt guten Job gemacht, sie ist hintenraus noch echt krass gelaufen. 

Lucien Berger (SC Magdeburg)
Ich bin ein bisschen zu früh losgelaufen für Paulines Tempo am Ende. Ich wollte mich an den Chinesen hängen, weil er direkt vor mir war, der hat dann aber noch mal einen Sprint hingelegt. Das konnte ich nicht mitgehen, weil ich wusste, das schaffe ich nicht. Deshalb habe ich mich an den Norweger gehängt und versucht dranzubleiben, so gut es geht. Die Zeit war jetzt nicht so, wie ich gehofft habe, aber ich denke, es war trotzdem ganz gut. Ich bin froh, dass ich im Finale starten durfte. 

Alle Zeitangaben in Ortszeit. Die Zeitverschiebung beträgt sieben Stunden (GMT-5). 

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