| Mehrkampf-DM Hannover

Hannover Tag 3 | U18: Maria Schnemilich souverän, Paul Günther macht’s spannend

© Iris Hensel
Ganz unterschiedlich präsentierten sich die U18-Klassen bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Hannover. Während sich Siegerin Maria Schnemilich als Siebenkampf-Siegerin einen großen Vorsprung erarbeitete, fiel die Entscheidung bei der M18 erst auf den finalen 1.500 Metern.
Birte Grote

Als frischgebackene U18-EM-Dritte angereist, konnte der U18-Siebenkampftitel-Titel in Hannover natürlich nur über Maria Schnemilich gehen. Und die Rostockerin wurde ihrer Favoritenrolle bei den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften souverän gerecht. Mit 5.420 Punkten holte sie am Sonntagnachmittag die Goldmedaille. „Ich bin insgesamt happy, dass ich jetzt einen schönen Abschluss der Saison mit dem Titel habe. Ich bin schon etwas müde und froh, dass die Saison jetzt vorbei ist. Aber es war schön, noch einmal einen Wettkampf gemeinsam mit den Mädels gemacht zu haben“, sagte sie.

Dabei war sie nicht optimal in den zweiten Tag gestartet. Die wechselnden Winde erschwerten den Athletinnen beim Weitsprung das Leben. Hier kam Maria Schnemilich auf 5,40 Meter und blieb damit einen halben Meter von ihrer bei der U18-EM aufgestellten Bestleistung entfernt. „Da war ich jedes Mal weit weg vom Brett. Dann kommen die fehlenden Zentimeter zustande“, so die Rostockerin.

Maria Schnemilich jubelt über neue Speerwurf-Bestleistung

Beim Speerwurf sah die Welt dann wieder ganz anders aus: Mit 40,03 Metern warf sie eine neue Bestleistung – und die war ihr richtig viel wert: „Das hat mich besonders gefreut, weil es der letzte Wettkampf mit dem 500-Gramm-Speer war. Bei der U18-EM bin ich noch so knapp unter den 40 Metern geblieben“, sagte die Deutsche Meisterin. Auch ihre Konkurrentinnen lieferten in der sechsten Disziplin stark ab: Fara Köchling (Eintracht Frankfurt; 40,96 m) und Rachael Agbo Anih (SV Halle; 45,23 m) warfen neue Bestleistungen. In den Kampf um Gold konnten sie jedoch nicht mehr eingreifen.

Auf den abschließenden 800 Metern nahm Maria Schnemilich das Zepter in die Hand und lief in 2:22,91 Minuten zum Start-Ziel-Sieg. Taktisch klug konnte sich Hannah Schwind dahinter hängen und 2:23,29 Minuten zu einer neuen Bestzeit laufen. Damit sicherte sie sich mit 5.244 Punkten die Silbermedaille. Fara Köchling (PSV Trier) wurde mit 5.209 Punkten Dritte und setzte sich im Kampf um Bronze gegen Rachael Agbo Anih durch, die trotz eines starken zweiten Tages mit 5.150 Punkten das Podium verpasste.

Paul Günther stark gefordert

Bei der männlichen U18 ging es beim Rennen um die begehrten Podestplätze deutlich enger zur Sache. Am Ende setzte sich Paul Günther (SV Halle) mit 7.161 Punkten durch. „Das Leistungsniveau war hier in Hannover richtig hoch, deswegen bin ich froh, dass ich es geschafft habe“, erklärte er. Sein Zehnkampf hatte sowohl Höhen und Tiefen. Nach einem starken Start über 100 Meter und einem schwachen Weitsprung am ersten Tag lieferte der U18-EM-Starter einen soliden zweiten Tag ab. Dabei wurde er jedoch stark herausgefordert. Nach neun Disziplinen lag noch Daniel Johannes von der Heyden (LG Rhein-Wied) vorne, der in allen fünf Disziplinen am zweiten Tag neue Bestleistungen erzielte.

Umso mehr war Paul Günther über die 1.500 Meter gefordert. Dazu ging er das Tempo der Spitzengruppe mutig mit und lief in 4:45,15 Minuten zu einer neuen Bestzeit. „Mit dem Lauf bin ich sehr zufrieden. Ich habe während des Wettkampfes schon den Druck gespürt, aber das musste ich ausschalten“, erklärte der neue Deutsche Meister, der genau 100 Punkte unter seiner Jahresbestleistung blieb.

Johannes Böcher nach starkem zweiten Tag Zweiter

Dahinter zeigte sich im Kampf um die Medaillen die starke Leistungsdichte mit vier Athleten, die 7.000 Punkte erreichten und acht Bestleitungen in den Top Ten. Johannes Böcher (USC Mainz) erkämpfte sich durch ein mutiges Rennen über 1.500 Meter die Silbermedaille mit einer Bestleistung von 7.138 Punkten. Er hatte den Grundstein über die starken Leistungen in den Sprungdisziplinen, unter anderem über 4,40 im Stabhochsprung, und im Speerwurf (55,02 m) gelegt.

Daniel Johannes von der Heyden blieb nur neun Punkte dahinter auf dem Bronzerang. Als Viertplatzierter ging Yannick Kraus (TSV Bayer Leverkusen) im Kampf um die Medaillen zwar leer aus, schaffte jedoch eine sensationelle Steigerung seiner Bestleitung um 550 Punkte und eine Punktlandung bei genau 7.000 Zählern.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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