Der drittletzte Wettkampftag bei der Masters-WM in Göteborg litt weiter unter den widrigen Witterungsbedingungen. Somit wurden einige Stabhochsprung-Wettbewerbe in die Halle verlegt, eine bereits am Vortag angeregte Maßnahme. Die Wurf-Fünfkämpfer hatten zudem mit den nassen Ringen zu kämpfen. Trotz aller Widrigkeiten holte das DLV-Team sechs weitere Goldmedaillen sowie vier silberne und festigte seine Position zwei im Medaillenspiegel hinter den USA.
Es fehlte ein winziger Zentimeter. Fast hätte Dr. Eberhard Linke (LG Kindelsberg Kreuztal) am Freitag im Weitsprung der Altersklasse M80 seinen eigenen Weltrekord weiter in die Höhe geschraubt. Mit seinen im zweiten Versuch erzielten 4,45 Metern (+1,1 m/s) holte er sich bei den Masters-Weltmeisterschaften in der Windlotterie in Slottsskogsvallen (Schweden) souverän den Weltmeistertitel, egalisierte die Weltbestmarke und stellte einen Meisterschaftsrekord auf. Ebenfalls im Weitsprung gewann Dr. Karl Schmid (SpVgg SV Weiden) in der M85 mit 3,27 Metern die Goldmedaille.
Klemens Grißmer (TSG Oberursel) machte es im Dreisprung der M70 mächtig spannend. 9,94 Meter bei allerdings mit 3,0 Metern pro Sekunde sehr starkem Rückenwind bescherten dem Inhaber der DLV-Bestleistung in dieser Altersklasse im fünften Versuch endlich fünf Zentimeter Vorsprung vor dem Zweitplatzierten. Dieser knappe Vorteil hielt bis zum Schluss.
Rüdiger Weber versucht sich am Weltrekord
Um wenige Zentimeter ging es auch bei Rüdiger Weber (TuS Eintracht Wiesbaden) im Hochsprung der M60. Nicht bei der Frage, wer den WM-Titel holen würde, den hatte der Weltrekord-Inhaber bereits nach übersprungenen 1,65 Meter inne. Dann folgte mit der Höhe von 1,76 Metern der Meisterschaftsrekord, ehe der Hesse mit 1,83 Metern eine neue Weltrekordhöhe auflegen ließ. „Bei schönem Wetter hätte es geklappt“, war sich Rüdiger Weber sicher. Für ihn geht es weiterhin primär darum, seinen eigenen Weltrekord weiter zu verbessern. Einen neuen Anlauf könnte Rüdiger Weber noch im September bei den hessischen Masters-Meisterschaften nehmen.
Auf der Laufbahn holten derweil zwei jüngere DLV-Masters Gold. Zunächst siegte Sonja Keil (LG Augsburg) über die Stadionrunde in der W35 in 55,49 Sekunden. Sie sprintete von Position vier auf der Zielgeraden noch an allen Konkurrentinnen vorbei. „Ich habe mich auf meine Kräfte verlassen“, kommentierte die Süddeutsche ihren erfolgreichen 400-Meter-Lauf. Völlig überraschend holte anschließend Martina Meissner (LAC Essingen) über 80 Meter Hürden der W45 in 12,51 Sekunden den WM-Titel. Sie erwischte eine kurze Periode mit nachlassendem Regen und vollführte nach dem Zieleinlauf überglücklich Luftsprünge. „Das ist schon überraschend jetzt, aber ich freue mich mega. Ich habe mich in der Vorbereitung auf die Hürden konzentriert und auf den Mehrkampf verzichtet. Der Plan ging auf“, bilanzierte sie.
Die weiteren deutschen Medaillen:
Silber
Sinah Hänßler-Hug (400 Meter; W40)
Tatjana Schilling (80 Meter Hürden; W50)
Margret Klein-Raber (Wurffünfkampf; W60)
Friedhelm Adorf (400 Meter; M80)
Bronze
keine
Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...
Foto: Rüdiger Weber bei der Masters-DM 2024 in Erding