Kurz nach den Olympischen Spielen haben am Mittwoch die Hindernis-Spezialistinnen Gesa Krause und Olivia Gürth in Pfungstadt einen Unterdistanztest über 400 Meter absolviert. Ihren Höhepunkt noch vor sich haben die U20-Talente, die vor der Abreise nach Lima Selbstvertrauen tanken konnten. Ein weiteres Highlight: die 800 Meter der Männer mit sieben Läufern, die unter 1:47,00 Minuten blieben.
Erfahrene Athletinnen und Athleten, welche die späte Phase der Saison noch für Unterdistanz-Tests nutzen wollen. Aufstrebende Talente, die gerade den Anschluss an die deutsche Spitze anbahnen. Und die U20-WM-Nominierten, die auf dem Weg nach Lima (Peru; 27. bis 31. August) in der kommenden Woche noch einmal ihre Form überprüfen. So setzten sich die Starterfelder beim 3. Abendsportfest im südhessischen Pfungstadt zusammen. Besonders stark besetzt waren auch diesmal die 400 Meter und die Mittelstrecken.
Über 800 Meter lief Malik Skupin-Alfa zu Bestform auf. Mit 1:46,10 Minuten verfehlte er als Schnellster seine eigene deutsche Jahresbestleistung nur um sechs Hundertstel. Seine drei stärksten 800-Meter-Rennen hat er allesamt in diesem Sommer in Pfungstadt bestritten und seine Bestzeit im Saisonverlauf um 1,8 Sekunden nach unten geschraubt. Nur 16 Hundertstel langsamer als der 20-jährige Offenburger war der DM-Fünfte über 3.000 Meter Hindernis Jens Mergenthaler (LG farbtex Nordschwarzwald), der sich um zweieinhalb Sekunden verbessern konnte.
Dritter wurde U20-Athlet Hatim Aitoulghazi aus Katar (1:46,37 min). Vier weitere Athleten, darunter der DM-Dritte Marvin Heinrich (Eintracht Frankfurt; 1:46,77 min) und der auch erst 20 Jahre junge Deutsche Hallenmeister Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen) mit neuer Bestzeit (1:46,86 min), unterboten ebenfalls die 1:47-Minuten-Marke. Eine deutliche Steigerung legte kurz vor der U20-WM Louis Buschbeck (Königsteiner LV) hin, er blieb in 1:48,22 Minuten mehr als eine Sekunde unter seinem Hausrekord aus Kortrijk (Belgien).
Gesa Krause und Olivia Gürth über die Stadionrunde
Bei den Frauen siegte die einstige EYOF-Siegerin Sophia Volkmer (TV Wetzlar) in 2:04,74 Minuten. Einige Mittel- und Langstrecklerinnen stellten sich diesmal den 400 Metern, darunter zwei Olympia-Starterinnen über 3.000 Meter Hindernis. Für Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) war es das erste 400-Meter-Rennen seit 13 Jahren, für sie wurden 56,60 Sekunden, die siebtbeste Zeit des Tages, gestoppt. "Damit war ich ehrlich gesagt sehr happy, denn ich hätte nicht mal gedacht, dass ich so schnell laufen kann", bilanzierte sie bei Instagram. "Und auch mein Start aus dem Block war nicht so schlimm, wie alle erwartet haben."
Ein wenig flinker war Trainingskollegin Olivia Gürth mit 56,42 Sekunden, die gleich drei Sekunden schneller war als bei ihrem letzten 400-Meter-Rennen im Mai 2022. Nicht zu schlagen war die Leverkusenerin Tessa Srumf (54,51 sec) gefolgt von zwei weiteren Athletinnen, die eigentlich auf anderen Strecken zuhause sind: U20-Athletin Jana Marie Becker (Königsteiner LV), als 800-Meter-Spezialistin für die 4x400-Meter-Staffel in Lima nominiert, knackte in 54,92 Sekunden ebenso die 55-Sekunden-Schallmauer wie die auf die Tausendstel gleich schnelle 400-Meter-Hürden-Läuferin Melanie Böhm (VfL Sindelfingen).
Im Einladungslauf über 3.000 Meter lief Nele Weßel (TV Waldstraße Wiesbaden) vorneweg. Für die Olympia-Starterin über 1.500 Meter bedeuteten 9:02,58 Minuten eine neue deutsche Jahresbestzeit. Als Zweite war die Deutsche U20-Meisterin Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach) kurz vor der U20-WM mit 9:08,14 Minuten sieben Sekunden schneller denn je. Mit neuer Bestzeit im Gepäck reist auch 1.500-Meter-Spezialist Tobias Tent (LG Stadtwerke München) nach Peru, er benötigte für seine Spezialstrecke 3:45,82 Minuten.
Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...