| Olympische Spiele

Paris Tag 2 | Die DLV-Athlet:innen in den Vorrunden

© Gladys Chai von der Laage
Am Freitag beginnen die Stadion-Wettbewerbe der Leichtathletik bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Wie die DLV-Athletinnen und -Athleten in den Vorrunden abgeschnitten haben, lesen Sie hier.
Martin Neumann

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Frauen


100 Meter Vorläufe

Gina Lückenkemper sprintet ins Halbfinale, Rebekka Haase scheidet knapp aus

Vorlauf-Hürde genommen: Gina Lückenkemper (SCC Berlin) hat sich in den 100-Meter-Vorläufen als Dritte behauptet. Mit 11,08 Sekunden qualifizierte sich die Deutsche Meisterin am Freitagmittag direkt für das Halbfinale am Samstagabend. In ihrem Rennen musste sie nur zwei absoluten Weltklassesprinterinnen den Vortritt lassen. Marie-Josée Ta Lou-Smith (Elfenbeinküste) und Shelly-Ann Fraser-Prye (Jamaika) liefen mit 10,87 Sekunden und 10,92 Sekunden die beiden Top-Zeiten aus insgesamt acht Vorläufen.

Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) verpasste das Halbfinale als Fünfte ihres Vorlaufs mit 11,28 Sekunden knapp. Für die direkte Qualifikation (jeweils Top drei in den Vorläufen) hätte sie 11,20 Sekunden laufen müssen. Über die Zeit ging das letzte Halbfinalticket mit 11,12 Sekunden weg. Etwas Pech hatte die Staffel-Europameisterin. Denn ihr Vorlauf ging bei leichtem Gegenwind (-0,2 m/sec) über die Bühne, andere Rennen profitierten von mehr als 1,0 Meter pro Sekunde Rückenwind.

Insgesamt qualifizierten sich 27 Sprinterinnen für die drei Halbfinals. Es werden also alle neun Sprintbahnen im Stade de France besetzt sein. In den Vorläufen blieben bereits acht Sprinterinnen unter der Elf-Sekunden-Marke. Gina Lückenkemper sortierte sich mit 11,08 Sekunden auf Rang 13 nach den Vorläufen ein. Glück hatte Zaynab Dosso. Die zuletzt stark verbesserte Italienerin schnappte sich mit 11,30 Sekunden in einem langsamen Vorlauf als Gesamt-34. noch das Halbfinal-Ticket.

Stimmen zum Wettbewerb

Gina Lückenkemper (SCC Berlin)
Ich habe noch nie so eine extrem Atmosphäre im Leichtathletik-Stadion erlebt. An Tag eins in der Morning Session! Ich habe es sehr genossen. Aber es war schwierig, den Fokus zu behalten, wenn die Zuschauer toben und es nicht ruhig wird. Da ist es mir nicht gelungen, die Ruhe im Kopf zu bewahren, die ich im Startblock brauche. Klar war das Rennen nicht einfach bei dieser Konkurrenz. Aber es wäre auch komisch, wenn es bei Olympischen Spielen anders wäre. Was heute passiert ist, zählt morgen nicht mehr. Heute war der Arbeitsauftrag, ins Halbfinale zu kommen. Das hat geklappt. Ziel ist es, dass mein Halbfinale morgen schneller wird. Da heißt es, richtig Gas zu geben.

Rebekka Hasse (Sprintteam Wetzlar)
Über Tokio brauchen wir nicht zu reden, das war ein komplett leeres Stadion. Das hier ist Olympia, wie man es sich wünscht. Für mich war es schön zu sehen, wie Gina einen soliden Vorlauf gemacht und in 11,08 Sekunden direkt ins Halbfinale gekommen ist. Ich bin mir sicher, dass sie da morgen noch eine Schippe draufpacken kann. Sie kam nach meinem Rennen direkt zu mir gelaufen und hat gefragt, wie es für mich gelaufen ist. Sie hat gesagt: „Nicht enttäuscht sein, dass es fürs Halbfinale nicht gereicht hat. 11,28, das ist erstmal eine solide Zeit, nein, keine gute, aber eine sehr solide, die man in so einem Rennen erstmal auf die Bahn bringen muss.“ Klar bin ich jetzt erstmal enttäuscht, ich bin emotional, ich arbeite für mehr. Aber sie steht zu 100 Prozent hinter mir. Wir wissen, was mit der Staffel geht. Da müssen wir ins Finale reinrennen, da ist alles möglich, da wissen wir auch, dass wir um die Medaillen mitkämpfen können, dazu haben wir das Potenzial. Wir werden noch ein kurzes Staffeltraining machen, um ein bisschen Routine reinzubekommen. Und dann sind Ausruhen und Regeneration angesagt. Es sind viele Reize, die auf einen einprasseln.


800 Meter Vorläufe

Start: 19:45 Uhr
DLV-Teilnehmerin: Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler)
 


5.000 Meter Vorläufe

Start: 18:10 Uhr
DLV-Teilnehmerin: Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen)
 


Hochsprung Qualifikation

Honsel bucht Final-Ticket, Onnen verfehlt es nur knapp

Die deutschen Hochspringerinnen machten es in der ersten olympischen Wettkampf-Session im Stade de France spannend. Am Freitagvormittag mussten Imke Onnen (Hannover 96) und Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) fast immer die zweiten und dritten Versuche in Anspruch nehmen. Doch je länger der Wettkampf dauerte, desto besser kamen beide in Schwung. Denn als die Latte bei 1,95 Meter – der schlussendlich entscheidenden Qualifikationshöhe – lag, war das DLV-Duo noch dabei.

Christina Honsel scheiterte zunächst zweimal, doch beim dritten Versuch passte alles. Die 27-Jährige floppte zum ersten Mal im Freien über 1,95 Meter und jubelte nach dem gelungenen Versuch ausgelassen mit ihrer Trainerin Brigitte Kurschilgen. Denn damit war klar: Die Wattenscheiderin vertritt die deutschen Farben im Olympia-Finale am Sonntagabend!

Pech hatte Imke Onnen. Denn auch sie schaffte starke 1,92 Meter. Und zwar im dritten Versuch wie viele andere Konkurrentinnen. Erst 1,95 Meter waren zu hoch. Da die Deutsche Meisterin bei ihrer Einstiegshöhe von 1,83 Metern aber zwei Versuche benötigte, verpasste sie um Haaresbreite – nämlich um diesen einen Fehlversuch – das Olympia-Finale. Angeführt von Weltrekordlerin Yaroslava Mahuchikh (Ukraine) qualifizierten sich 13 Springerinnen für das Finale. Imke Onnen belegte Rang 14.


Diskuswurf Qualifikation

Start: 18:55 / 20:20 Uhr
DLV-Teilnehmerinnen: Kristin Pudenz (SC Potsdam), Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen), Claudine Vita (SC Neubrandenburg)


Männer


1.500 Meter Vorläufe

Robert Farken läuft ins Halbfinale, Marius Probst fehlt nur ein Platz

Als die Glocke zur letzten Runde im 1.500-Meter-Vorlauf erklang, setzte sich Robert Farken (SC DHfK Leipzig) am Freitagvormittag mutig an die Spitze des ersten Vorlaufs und trat das Gaspedal durch. Dadurch fielen immer mehr Konkurrenten zurück. Doch auf der Zielgeraden kämpften noch acht Mittelstreckler um sechs Halbfinalplätze. Und exakt auf dem sechsten Rang lief Robert Farken nach 3:36,62 Minuten – vier Hundertstel vor dem Belgier Jochem Vermeulen – ins Ziel.

Als seine Zeit und die Platzierung auf der Anzeigetafel erschien, ballte der Deutsche Doppelmeister die Fäuste und schrie seine Freude vor 70.000 Zuschauern laut heraus. Den Vorlauf entschied zum Schluss souverän Josh Kerr für sich. Der Weltmeister aus Großbritannien zog 200 Meter vor dem Ziel als Erster an Robert Farken vorbei und lief in 3:35,83 Minuten zum Sieg. Für ihn war es das erste 1.500-Meter-Rennen des Jahres.

Eine starke Vorstellung zeigte im zweiten Vorlauf auch Marius Probst. 250 Meter vor dem Ziel lag der Wattenscheider noch ganz hinten im Feld, auf Rang 15. Dann zündete er seinen bekannten „Schlussturbo“, überspurtete zahlreiche Konkurrenten und lief noch auf Platz sieben nach vorn. Mit 3:35,65 Minuten fehlten im nur 21 Hundertstel zu Rang sechs und der direkten Qualifikation für das Halbfinale am Sonntag.

Doch Marius Probst bleibt noch eine Chance. Denn alle ausgeschiedenen Läufer treten am Samstag in der neu geschaffenen „Hoffnungsrunde“ an. Diese gibt’s für alle Strecken zwischen 200 und 1.500 Meter. Dank seiner hohen Endschnelligkeit und seines taktischen Geschicks scheint der Sprung ins Halbfinale für den ehemaligen U23-Europameister durchaus über diesen Umweg möglich. Schließlich startete Marius Probst nur als 14. der Meldeliste in seinem Vorlauf – und stürmte bis auf Platz sieben nach vorn.

Stimmen zum Wettbewerb

Robert Farken (SC DHfK Leipzig)
Vor den Olympischen Spielen habe ich gesagt, dass ich mutig und instinktiv laufen will. So wie 2021. Ich bin stolz, dass es geklappt hat. Dabei wäre mir die Taktik hinten raus fast auf die Füße gefallen. Jetzt werde ich im Halbfinale an meinem Traum arbeiten. Der Traum heißt olympisches, dort kann alles passieren.


Hammerwurf Qualifikation

Hummel nach Achterbahnfahrt im Finale, Klose scheidet aus

Einen kuriosen Wettkampf erlebte Merlin Hummel (UAC Kulmbach) in der Qualifikationsgruppe B. Der EM-Vierte legte Freitagmittag einen starken ersten Wurf hin, der jenseits der 75-Meter-Linie landete. Doch nachdem die Kampfrichter den Stab zur Weitenmessung aus dem Rasen gezogen hatten, erschien zunächst keine Weite im Ergebnissystem. Erst deutlich später wurden – per Videomessung – 75,25 Meter ermittelt.

Genau diese Weite reichte dem EM-Vierten zu Platz zwölf in der Qualifikation und damit zum Einzug ins Finale am Sonntag. Da spielte es auch keine Rolle, dass die beiden weiteren Versuche ungültig waren. Den stärksten Eindruck aller Werfer hinterließ der Weltmeister: Ethan Katzberg (Kanada) kratzte mit 79,93 Metern an der 80-Meter-Marke. Fünf Werfer übertrafen die direkte Qualifikationsweite von 77,00 Metern.

In der ersten Gruppe ging Sören Klose (Eintracht Frankfurt) in den Ring. Doch der Deutsche Meister fand bei seiner Olympia-Premiere nicht richtig in den Wettkampf. Nach dem ersten Wurf auf 71,20 Meter ließ der 22-Jährige zwei ungültige Versuche folgen. Damit reichte es für Sören Klose in der A-Gruppe zu Platz zwölf und insgesamt zu Platz 28.

Stimmen zum Wettbewerb

Merlin Hummel (UAC Kulmbach)
Der erste Versuch mit der Mess-Panne hat mich ordentlich wach gemacht. Aber mein Bundestrainer hat mir gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Entweder bekomme ich noch einen Versuch oder die Weite wird noch ermittelt. Das hat mir auch der Kampfrichterobmann auch erklärt, sogar auf Deutsch. Nach dem zweiten, kurz vor dem dritten Wurf habe ich erfahren, dass die Weite da ist. Ich habe mich super gefreut und bin dann auch direkt zum Bundestrainer gelaufen und wollte wissen, ob das schon reicht. Dann wollte ich dann noch mal einen draufpacken, aber es ist mir super schwer gefallen, weil ich viel zu angespannt war. Schlussendlich wurde die Weite dann wohl per Videoanalyse ausgewertet. Morgen chille ich ein wenig, um im Finale am Sonntag dann noch ein Stück draufzulegen.

Mixed


4x400 Meter Vorläufe

Start: 19:10 Uhr
DLV-Teilnehmer:innen: Jean Paul Bredau (SC Potsdam), Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg), Marc Koch (LG Nord Berlin), Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg), Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund), Alica Schmidt (SCC Berlin)
 

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