| Banská Bystrica

U18-EM Tag 3 | Die DLV-Talente in den Finals

© Kai Peters
Es geht weiter mit den Final-Entscheidungen bei der U18-EM in Banská Bystrica (Slowakei)! Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) ist mit 69 Nachwuchs-Kräften vertreten. Wir berichten, wie sich die DLV-Talente am Samstag in den Finals präsentiert haben.
Svenja Sapper

Live-Ergebnisse Livestreams Das DLV-Team

Weibliche U18


200 Meter | Finale 

Pauline Richter sprintet mit der nächsten Bestzeit zu Bronze


3.000 Meter | Finale

Julia Ehrle holt in Hundertstel-Entscheidung Silber
 


2.000 Meter Hindernis | Finale

Leni Hanselmann fällt nach Stolperer zurück

Kaum war die erste Runde des Finales über die Hindernisse absolviert, gab es schon den ersten Schreckmoment: Favoritin Nadia Soto strauchelte und ging zu Boden. Doch die Spanierin rappelte sich sofort wieder auf, setzte sich prompt an die Spitze des Feldes und riss eine Lücke zum restlichen Feld. Die Kontrahentinnen ließen sie zunächst ziehen. Unter jenen, die sich in aussichtsreicher Position befanden, war auch Leni Hanselmann (MTV Ingolstadt). 

Bis zur vorletzten Runde. Denn da unterlief auch ihr ein Stolperer. Die 17-Jährige konnte sich zwar auf den Beinen halten, fand aber nicht mehr ins Rennen zurück. Konkurrentin um Konkurrentin musste sie ziehen lassen und kämpfte sich in der Schlussrunde noch in 7:08,00 Minuten ins Ziel. Abgesehen von der nachvollziehbaren Enttäuschung sei aber glücklicherweise nichts passiert, gab sie anschließend Entwarnung. 

Im Kampf um die Medaillen wurde es spannend: Obwohl Nadia Soto sich zwischenzeitlich bereits einen deutlichen Vorsprung erarbeitet hatte, zog erst die Tschechin Ema Berkova an ihr vorbei, anschließend überholte Astrid Cecilie Berntsen aus Norwegen beide. Sie holte mit 6:32,11 Minuten Gold vor der Tschechin (6:34,63 min), Nadia Soto rettete in 6:35,04 Minuten noch Bronze vor der Französin Valentine Bastide, die in 6:36,43 Minuten Bestzeit lief. 
 

Männliche U18


400 Meter | Finale

Fünfter: Michal Fatyga ist stolz auf seine Leistung

Wer gesehen hatte, wie erschöpft Michal Fatyga am Freitag nach seinem Halbfinale gewesen war, der war umso mehr beeindruckt von der Leistung, die der Neubrandenburger am Samstag folgen ließ. Mit neuer Bestzeit von 47,43 Sekunden war er ins Finale eingezogen, mit 47,55 Sekunden rannte er einen Tag später die zweitbeste Zeit seiner Karriere. In einem bärenstarken Finale, in dem man für die Medaille unter 47 Sekunden bleiben musste, bedeutete das Rang fünf. Vor zwei Jahren wäre das Resultat von Michal Fatyga Silber wert gewesen. 

Es siegte mit neuem Meisterschaftsrekord von 46,50 Sekunden der Pole Stanislaw Strzelecki vor Milann Klemenic (Frankreich; 46,78 sec), der seine Bestzeit aus dem Halbfinale noch einmal pulverisierte. Eine nationale U18-Bestleistung von 46,97 Sekunden brachte dem Iren Conor Kelly Bronze ein. 

"Ich bin sehr zufrieden mit mir selbst, dass ich zweimal meine Bestzeit, mit der ich hergekommen bin, verbessern konnte. Da darf ich vielleicht auch mal stolz auf mich sein", sagte Michal Fatyga. Ein weiterer Hausrekord wäre für ihn das i-Tüpfelchen gewesen. "Aber vielleicht hat das auch deshalb nicht gereicht, weil es jetzt drei Rennen in drei Tagen waren." Und immerhin war der Neubrandenburger bereits im Halbfinale über seine Grenzen gegangen. Dank der DLV-Physiotherapeuten fühlten sich seine Beine am Morgen bereits wieder gut an und konnten ihn abends um eine weitere schnelle Stadionrunde tragen. 
 


Stabhochsprung | Finale

Daniel Riedner schwingt sich in neue Höhen

Von Platz 14 in der Meldeliste vor auf sechs: Daniel Riedner (SC Potsdam) hat sich am Samstag im Stabhochsprung-Finale der U18-EM glänzend verkauft. Angereist war er mit einer Bestleistung von 4,70 Metern, die er in der Qualifikation um fünf Zentimeter steigerte. Im Finale egalisierte er diese Höhe zunächst und überquerte dann auch noch 4,90 Meter. Erst an den fünf Metern scheiterte er dreimal. Vor der U18-EM hatte er sich noch nie an 4,90, geschweige denn an fünf Metern probiert. 

"Einfach probiert, drübergesprungen, zufrieden gewesen", beschrieb er seinen "PB"-Sprung. "Fünf Meter sind dann schon eine Wand." Mit seiner Platzierung war er "komplett" zufrieden. "Ich habe nicht erwartet, dass ich so weit komme." Bei der nächsten Höhe wurden bereits die Medaillen verteilt: Zwei Silbermedaillen für 5,00 Meter nahmen der Israeli Nikita Mirkin und der Este Henri Apri entgegen. Zum Europameister krönte sich mit 5,10 Metern Mathias Urbanczyk (Belgien). 

Der zweite deutsche Starter Ben Silas Kribelbauer (LAZ Zweibrücken) meisterte wie in der Qualifikation 4,60 Meter, die nächste Höhe war dann eine zu viel – Rang 13. "Der erste Versuch über die Höhe hat sich noch ganz gut angefühlt. Dann musste ich ein bisschen warten, weil die italienische Nationalhymne gespielt wurde", erzählte er. In den beiden weiteren Versuchen sei er dann verkrampft. Unzufrieden war er mit seinem Auftritt jedoch nicht. "Mein erstes Ziel war es, hier überhaupt dabei zu sein, das zweite, ins Finale zu kommen." Beides hat er erreicht.  


Kugelstoßen | Finale

Deutsches Duo erreicht den Endkampf

Die Top Acht hatten sich die beiden DLV-Kugelstoßer für das Finale vorgenommen. Und dieses Ziel erreichten sie am Samstagvormittag. Mit neuer Bestleistung von 18,60 Metern landete Simon Kunkel (USC Mainz) als Siebter einen Platz vor Andreas Gröninger (LG Stadtwerke München), der mit exakt 18 Metern Achter wurde. Der 18-Meter-Stoß gelang dem Münchner, als er nach zwei ungültigen Versuchen mit dem Rücken zur Wand stand. 

"Ich war relativ locker, weil ich mein erstes Ziel mit dem Finaleinzug schon abgehakt hatte", sagte Andreas Gröninger. "Das Feld war ziemlich stark, deshalb ist der achte Platz auch okay." Er bedauerte lediglich, dass er den starken ersten Wurf nicht halten konnte. Simon Kunkel freute sich sehr über seine neue Bestmarke. "Meine PB war schon ein paar Wettkämpfe her", erklärte er, der alte Hausrekord (18,57 m) datierte von Anfang Mai aus Aschaffenburg. "Ich bin froh, dass ich das im wichtigsten Wettkampf der Saison zeigen konnte. Ich bin ein bisschen langsamer in den Stoß reingegangen, habe den Blick vorne gehalten und dann flog die Kugel direkt weiter."

Nahezu eine Punktlandung auf die 20-Meter-Marke glückte dem Rumänen Ștefan Alexandru Ciobano, der sich mit 19,99 Metern zum U18-Europameister krönte. Ludvig Ellgren aus Schweden sicherte sich mit Bestleistung von 19,19 Metern Silber Dahinter spielte sich ein Zentimeterkrimi ab: Mit 19,04 Metern holte sich der Kroate Jan Ferina vor dem weitengleichen Denis Cutcoveţchi Bronze. 
 


Hammerwurf | Finale

Matti Hummel in erstem Finale Achter

Bei gleich fünf Athleten flogen die Hämmer im Finale auf Weiten deutlich jenseits der 70 Meter. Den Titel holte sich der favorisierte Ire Thomas Williams (73,95 m) vor Dimo Andreev (Bulgarien; 72,49 m) und Magno Llopis (Spanien; 72,48 m). In derartige Regionen ist Matti Hummel (UAC Kulmbach) noch nicht vorgestoßen. Er sortierte sich mit 66,88 Metern auf Rang acht ein. Nur bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Mönchengladbach (69,28 m) und am Vortag in der Qualifikation (66,99 m) hat er weiter geworfen. 

Zufrieden war der 17-Jährige dennoch nicht. "Das war heute ein schlechter Tag. Ich kann deutlich mehr und das weiß ich auch." Am Samstag stand ihm noch ein wenig die Nervosität im Weg. Doch der nächste internationale Wettkampf kommt sicherlich. "Und dann schaffe ich es bestimmt, ein bisschen ruhiger ranzugehen." 
 


Speerwurf | Finale

Moritz Schönherr mit Bestleistung auf Platz vier

Gleich im ersten Durchgang feuerte Moritz Schönherr (SC Potsdam) seinen Speer auf 70,79 Meter. Damit packte er zehn Zentimeter auf seine Bestmarke von den Deutschen Jugendmeisterschaften drauf. Doch bereits nach eben jenem ersten Durchgang war auch klar: Zur Medaille würde das nicht reichen. Denn dem Italiener Pietro Villa gelang mit 76,04 Metern direkt der ganz große Wurf. Und auch Roch Krukowski (Polen), der sich später noch auf 74,84 Meter steigern konnte, und der Finne Teemu Simoinen übertrafen die Weite des Potsdamers. Der Pole schob sich noch am Finnen vorbei, dessen bester Wurf auf 73,24 Meter ging, ansonsten blieb das Ergebnis unverändert. 

"Natürlich ist Platz vier immer ein bisschen unglücklich, aber eigentlich kann ich schon zufrieden sein", bilanzierte Moritz Schönherr. Der erste Wurf habe sich noch gut angefühlt, "danach war die Puste weg". Sein Debüt auf internationalem Parkett machte ihm viel Spaß. "Das ist schon noch mal was anderes als national anzutreten. Ich freue mich schon auf den nächsten internationalen Wettkampf!"  

Nicht ins Fliegen kam wie schon in der Qualifikation der Speer von Oskar Nauck (LV 90 Erzgebirge). Zwar konnte er sich im dritten Versuch noch auf 61,74 Meter steigern, doch das reichte nur zu Rang neun und somit nicht zum Endkampf. Der 17-Jährige blieb trotzdem nach seinem Ausscheiden an der Anlage und sah sich das restliche Finale an. 
 

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