| Gegen Hass im Netz

DLV kooperiert mit Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt

© GStA Frankfurt / ZIT
Der Deutsche Leichtathletik-Verband kooperiert künftig mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität bei der Generalstaatsanwaltschaft. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Urheber strafbarer Postings im Netz zu identifizieren. Vorangegangen waren bei den Deutschen Meisterschaften rassistische Kommentare gegen den Deutschen 100-Meter-Rekordler Owen Ansah.
Peter Schmitt

Nach rassistischen Beleidigungen gegen Owen Ansah (Hamburger SV), der bei den Titelkämpfen in Braunschweig als erster Deutscher die 100 Meter unter zehn Sekunden gelaufen ist, hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) Konsequenzen gezogen. 

Ab sofort gibt es eine Kooperation zwischen der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und dem DLV. Dies ist das Ergebnis eines Treffens des Leiters der ZIT, Oberstaatsanwalt Dr. Benjamin Krause, und dem DLV-Vorstandsvorsitzenden Idriss Gonschinska. Bei einem Treffen in Darmstadt wurden am Dienstag erste Eckpunkte festgelegt. 

„Urheber strafbarer Postings identifizieren “

„Es ist erschreckend, wie für Deutschland antretende Sportlerinnen und Sportler in der Anonymität des Netzes mit Hass überzogen, rassistisch beleidigt oder mitsamt ihren Familien bedroht werden – unabhängig von Erfolg oder Misserfolg.

Mit unserer Kooperation wollen wir klarstellen, dass diese Straftaten im Netz keine Normalität darstellen oder gar toleriert werden. Vielmehr tun wir alles dafür, die Urheber strafbarer Postings zu identifizieren, damit diese sich gegenüber der Justiz für ihre Äußerungen verantworten müssen“, sagte Dr. Krause. 

DOSB-Schutzprogramm als zusätzliches Tool 

„Der DLV positioniert sich konsequent gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus. Wir werden nicht zusehen, wie Athletinnen und Athleten auf Social-Media-Kanälen beleidigt und diffamiert werden. Die Kooperation ist ein wichtiger Schritt, um gegen „Hater“ im Internet vorzugehen. Zusätzlich haben wir allen für die Olympischen Spiele nominierten Athletinnen und Athleten des DLV das DOSB-Schutzprogramm gegen Hate-Speech empfohlen“, sagte Gonschinska. 
 
Ziel ist es, mit den Strafverfolgungsbehörden zu kooperieren und Strafanzeige zu erstatten, wenn gewalttätige, rassistische oder diskriminierende Sprache im Netz verwendet wird. Zusätzlich stehen den DLV-Athletinnen und Athleten eine Diversity-Trainerin sowie im Kontext des Antirassismus-Projekts der Deutschen Sportjugend ein weiterer Ansprechpartner im Falle rassistischer Beleidigungen zur Verfügung.  

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