| Diamond League

Zwei Weltrekorde und ein deutscher Sieg zum Auftakt in den Pariser Olympia-Sommer

© Getty for European Athletics
Gleich zwei Weltrekorde boten weniger als einen Monat vor dem Start der Olympischen Spiele am Sonntag beim Diamond League-Meeting in Paris Leichtathletik der Extraklasse. Faith Kipyegon verbesserte ihren eigenen Weltrekord über die 1.500 Meter. Hochsprung-Geschichte schrieb Yaroslava Mahuchikh, die den 37 Jahre alten Weltrekord im Hochsprung brechen konnte. Auch Julian Weber hatte im Speerwurf Grund zum Jubeln.
Anna Fröhlich

Bereits bei übersprungenen 2,07 Metern hatte Weltmeisterin Yaroslava Mahuchikh den ukrainischen Landesrekord eingestellt – doch damit nicht genug für die 22-Jährige. Bis dato stand der Weltrekord bei 2,09 Metern, aufgestellt von Stefka Kostadinova bei den Weltmeisterschaften 1987 in Rom Italien). Einen Versuch benötigte Mahuchikh, um den 37 Jahre alten Weltrekord der Bulgarin zu überbieten.

Bis dahin musste die Ukrainerin vier Fehlversuche in Kauf nehmen. „Meine Trainerin hat mir geraten, den Wettkampf aufgrund der Olympischen Spiele bereits nach 2,07 Metern zu beenden, aber ich habe in mir gefühlt, dass ich es kann, und um ehrlich zu sein: Ich wollte versuchen, Weltrekord zu springen, und das habe ich bereits in meinem ersten Versuch geschafft“, freute sich die Ukrainerin, die ihre Favoriten-Rolle für die Olympischen Spiele weiter ausgebaut hat.

Honsel bei Weltrekord auf Platz zwölf

Dahinter belegte Nicola Olyslagers (Australien) mit übersprungenen 2,01 Metern Platz zwei. Vize-Europameisterin Angelina Topic (Serbien) stellte auf Platz drei mit 1,98 Metern den serbischen Landesrekord und damit gleichzeitig ihre eigene persönliche Bestleistung ein.

An ihrem 27. Geburtstag konnte sich Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) nicht mit einem Top-Resultat belohnen. Nach 1,88 Metern war bereits früh Schluss für die Wattenscheiderin, die damit deutlich unter ihrer Saisonbestleistung von 1,95 Metern blieb und Platz zwölf belegte.

Aus blieb die Weltrekord-Freude bei Armand „Mondo“ Duplantis, der sich an diesem Tag dreimal erfolglos an 6,25 Metern versuchte. Mit 6,00 Metern konnte er den Stabhochsprung-Wettkampf dennoch wie erwartet vor dem US-Amerikaner Sam Kendricks (5,95 m) und dem Franzosen Thibaut Collet (5,85 m) für sich entscheiden.

Faith Kipyegon verbessert eigenen Weltrekord

Das zweite Ausrufezeichen dieses denkwürdigen Abends setzte wieder einmal mehr Faith Kipyegon (Kenia) in ihrem erst zweiten 1.500 Meter-Rennen der Saison. Nach 3:49,07 Minuten blieb die Uhr für die Kenianerin stehen, womit die zweimalige Olympiasiegerin ihre eigene Weltrekord-Rekordmarke um weitere vier Hundertstel nach unten schraubte.

Lange folgen konnte ihr Jessica Hull (Australien), die in 3:50,83 Minuten einen neue Ozeanien-Rekord aufstellte und damit zur fünftschnellsten Frau der Geschichte aufstieg. Laura Muir (Großbritannien) lief in 3:53,79 Minuten auf Platz drei zu einem neuem Landesrekord. Insgesamt sieben persönliche Bestleistungen und einen weiteren Landesrekord gab es dahinter.

Rekordverdächtiges Rennen über 800 Meter

In einem weiteren historisch starken Rennen sorgten die 800-Meter-Läufer für Euphorie, auch bei den Gastgebern. Der Pacemaker führte das  Feld nach bereits rekordverdächtigen 48,79 Sekunden über die 400-Meter-Marke. Dicht beisammen gingen Djamel Sedjati (Algerien), Emmanuel Wanyonyi (Kenia) und Gabriel Tual (Frankreich) im Fotofinish über die Ziellinie und krönten sich damit zu den dritt-, viert- und fünfschnellsten Männern aller Zeiten über die 800 Meter.

1:41,56 Minuten lautete die Siegerzeit von Djamel Sedjati, der damit eine neue Weltjahresbestleistung und einen neuen Landesrekord für Algerien aufstellte. Die bisherige Nummer eins der Welt Emmanuel Wanyonyi lief dahinter in 1:41,58 Minuten ebenfalls zu einer neuen Bestzeit. Einen französischen Rekord gab es für Gabriel Tual in 1:41,61 Minuten. Neue Hausrekorde für die Top Acht und insgesamt vier Landesrekorde stehen in der Endabrechnung dieses 800-Meter-Rennens.

Speerwurf-Sieg für Weber

Bei der EM-Revanche im Speerwurf mit Europameister Jakub Vadlejch (Tschechien) und Ex-Europameister Julian Weber (USC Mainz) hatte in Paris dieses Mal der Mainzer wieder das bessere Ende für sich. 85,91 Meter brachten ihm seinen ersten Diamond-League-Sieg vor dem Weltmeister Anderson Peters (Grenada; 85,19 m) und dem Tschechen ein, der sein Arbeitsgerät auf 85,04 Meter beförderte.

Im Diskuswurf der Frauen ging der Sieg einmal mehr in 68,07 Metern nur über die US-Amerikanerin und Olympiasiegerin Valarie Allman. Einzig die Deutsche Vizemeisterin des vergangenen Wochenendes Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen; 64,64 m) konnte aus deutscher Sicht auf Platz vier um die vorderen Ränge mitkämpfen. Die Deutsche Meisterin Kristin Pudenz (SC Potsdam) rangierte auf Rang sieben (61,49 m). Für Shanice Craft (SV Halle) war der Wettkampf bereits nach drei Versuchen vorbei (59,36 m; Platz zehn).

Lea Meyer verpasst Bestzeit nur knapp

Beim Sieg von Winfred Yavi (Bahrain) in 9:03,68 Minuten über 3.000 Meter Hindernis ging der zweite Platz an die Europameisterin Alice Finot mit neuem französischen Landesrekord in 9:05,01 Minuten. Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkursen) lief in 9:15,48 Minuten das zweitschnellste Rennen ihrer Karriere, verpasste ihre Bestzeit nur um 13 Hunderstel und belegte Platz fünf.

Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dasss sie sich nach ihrer Corona-Infektion schonen will und nicht alle sechs Sprünge durchziehen würde. „Ich muss schauen, was der Körper zulässt“, sagte Mihambo bereits im Vorfeld der Diamond League. Von drei angetretenen Versuchen steht ein gültiger Sprung auf 6,60 Meter, der ihr Platz sieben beschert.

Für Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) war der Wettkampf bereits nach drei Versuchen vorbei. Mit einer Weite von 6,38 Metern und Platz neun zeigte sie sich im anschließenden Sky-Interview zufrieden. Die Vize-Europameisterin Larissa Iapichino (Italien) gewann die Weitsprung-Konkurrenz mit 6,82 Metern.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024