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U18-DM: Talente nehmen in Mönchengladbach U18-EM-Tickets ins Visier

© Dirk Gantenberg
Bei den gemeinsam ausgetragenen Deutschen Meisterschaften der U18 und U23 steht am Wochenende für die U18-Talente neben dem Kampf um Meistertitel der Wettstreit um die Startplätze für die U18-Europameisterschaften im Fokus. Diese werden hart umkämpft sein: In einigen Disziplinen gibt es mehr Normerfüller als Tickets.
Svenja Sapper

Die Titeljagd der U18 steigt am kommenden Wochenende nicht wie in den vergangenen Jahren im Rahmen einer Jugend-DM der U18 und U20, sondern bei gemeinsamen Meisterschaften mit der U23. Im Grenzlandstadion von Mönchengladbach präsentieren sich von Freitag bis Sonntag (5. bis 7. Juli) neben den Assen der U23 auch die Talente der U18, die auf ein Ticket zur U18-EM in Banská Bystrica (Slowakei; 18. bis 21. Juli) hoffen.

Über 100 Meter ist Jakob Kemminer (TSV Ochenbruck) einer der heißesten Anwärter auf einen Trip in die Slowakei. In 10,40 Sekunden näherte er sich bei der Junioren-Gala in Mannheim bis auf zwei Hundertstel der deutschen U18-Bestleistung. Auf der doppelten Distanz ist Louis Schuster (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig e.V.) ein wenig stärker einzuschätzen – die EM-Normen über beide Strecken haben beide bereits erfüllt und liegen auch im europäischen Vergleich in aussichtsreicher Position.

Ein Duell kündigt sich auch über 110 Meter Hürden an: zwischen Arne Döring (LAC Erdgas Chemnitz) und Marc Leonard Hildebrand (Dresdner SC 1898), die mit Bestzeiten von 13,62 und 13,68 Sekunden rund eine halbe Sekunde schneller waren als die Konkurrenz. Über 400 Meter Hürden sind gleich fünf Athleten bereits unter der U18-EM-Norm von 54,00 Sekunden geblieben, klar der Stärkste war bislang der Dresdner Sebastian Schuch. Unter sechs Normerfüllern über 2.000 Meter Hindernis hat sich der Leipziger Jakob Rödel die beste Ausgangslage geschaffen.

Max Baier und Oskar Nauck klar voraus

Im Hochsprung teilen sich der Osnabrücker Nevio Völkel, der Deutsche Jugend-Hallenmeister Theo Hellwig (Schweriner SC) und Mehrkampf-Talent Johannes Böcher (USC Mainz) die Favoritenrolle. Mit dem Stab kann Mario Mönninger (TSV Gräfelfing) erstmals die Fünf-Meter-Marke angreifen.

Klare Favoriten gibt es auch in den Wurf-Disziplinen. Im Kugelstoßen hat Simon Kunkel (USC Mainz) als bisher einziger Athlet die 18-Meter-Marke übertroffen – und das mit 18,57 Metern deutlich. Mit dem Hammer dominierte bislang Max Baier (TV Fränkisch-Crumbach), der als Titelverteidiger in den Ring steigt und mit einer Bestmarke von 73,22 Metern dreieinhalb Meter Vorsprung auf seine Verfolger hat. Ähnlich groß ist der Abstand von Oskar Nauck (LV 90 Erzgebirge) auf die Speerwurf-Konkurrenz, er rangiert mit einem 73-Meter-Wurf von den Halleschen Werfertagen auf Platz vier der europäischen Bestenliste.

Mittelstrecken und Würfe mit Top-Besetzung

In der weiblichen Jugend sind vor allem die Mittelstrecken und die Wurfdisziplinen stark besetzt. Über 1.500 und 3.000 Meter geht eine Athletin ins Rennen, die in diesem Jahr schon EM-Gold abgeräumt hat: Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald). Die U20-Europameisterin im Berglauf ist über 3.000 Meter die Nummer eins und über 1.500 Meter die Nummer zwei der Meldeliste – hinter Lera Miller aus der Talentschmiede des VfL Löningen, die über die Hindernisse als Zweitschnellste in Europa noch stärker einzuschätzen ist. Viertbeste Europäerin ist zurzeit auf den 800 Metern deren Vereinskameradin Paula Terhorst.

An den 50 Metern gekratzt hat im Diskuswurf Vorjahressiegerin Nadjela Wepiwe (TSG Wehrheim), die damit momentan auch europaweit die Jahresbeste ist. Ihre ältere Schwester Milina ist in der U23 mitfavorisiert. Im Hammerwurf stellt der DLV momentan ebenfalls die europäische Jahresbeste: Clara Hegemann (LG Stadtwerke München), die in ihrer Disziplin die deutsche Bestmarke ihrer Altersklasse hält, aber dennoch nicht unangefochten ist. Denn auch Nova Kienast (SV Preußen Berlin), im Vorjahr als gerade 16-Jährige schon Finalistin der U20-EM, kann im Kampf um den Sieg mitmischen. Im Speerwurf zielt Konstanze Irlinger (TSV Jetzendorf) auf den DM-Titel.

Sprint-Duelle und klare Favoritinnen

Über 100 Meter könnte es ein Duell zwischen Lena Anochili (Hamburger SV) und Hannah Kaczmarek (SV Halle) geben, beide haben mit 11,65 und 11,67 Sekunden Top-Zeiten vorgelegt und die U18-EM-Norm klar unterboten. Im Hürdensprint steht zwischen Daryl Ndasi (LG Stadtwerke München) und Shira Kurzawa (LAC Erdgas Chemnitz) ebenfalls ein Zweikampf bevor, dahinter lauern drei weitere Normerfüllerinnen auf ihre Chance.

Die halbe und ganze Stadionrunde bestreitet Pauline Richter (1. LAV Rostock) mit Bestzeiten von 23,72 beziehungsweise 54,17 Sekunden als klare Sieg-Aspirantin. Eine One-Woman-Show könnte auch die Inhaberin der deutschen U18-Hallenbestleistung im Stabhochsprung liefern: Anna Hiesinger (LAZ Ludwigsburg) ist mit 4,10 Metern in der Meldeliste eine Klasse für sich. Im Kugelstoßen ist Titelverteidigerin Emily Scherf (SC Neubrandenburg) erneut Kandidatin auf den Sieg.

Zur Vorschau auf die U23-Wettbewerbe

Die U18- und U23-DM wird am Wochenende im Livestream auf YouTube übertragen. Es kommentieren für Sie Linn Kleine und Chantal Buschung. 

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