Joshua Hartmann ist am Samstag beim Meeting in Genf (Schweiz) über 100 Meter erstmals unter 10,10 Sekunden geblieben. Einen deutschen Sieg konnte im Diskuswurf auch Marike Steinacker verbuchen.
Abhaken und weitermachen: Das war die Devise von Joshua Hartmann (ASV Köln) nach seinem Fehlstart-Aus über 200 Meter bei der EM in Rom (Italien). Und genau das gelang ihm am Samstag in Genf (Schweiz) auf eindrucksvolle Art und Weise: Nach einem Vorlauf-Sieg in 10,21 Sekunden packte er im Finale noch eine Schippe drauf und stürmte bei 1,2 Metern pro Sekunde Rückenwind zu einer neuen Bestzeit von 10,06 Sekunden.
Er ist der neunte Deutsche, der bei regulären Windbedingungen unter 10,10 Sekunden bleiben konnte. Nur der Deutsche Rekordhalter Julian Reus (10,01 sec) und Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV; 10,04 sec) waren bisher schneller. Mit deutlich zu starkem Rückenwind war Joshua Hartmann zuletzt in Heusden (Belgien) sogar unter zehn Sekunden geblieben (wir berichteten).
Damit hat Joshua Hartmann ein weiteres Mal auch über 100 Meter seine Titelambitionen für die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig (28. bis 30. Juni) untermauert. Der Deutsche Rekordhalter über 200 Meter ist auf beiden Sprintstrecken gemeldet, auf der halben Stadionrunde wurde er im Vorjahr in 20,02 Sekunden Deutscher Meister, über 100 Meter ist seine bisher beste DM-Platzierung ein dritter Platz der Titelkämpfe 2021, die ebenfalls in Braunschweig stattfanden.
Marike Steinacker kämpft mit dem Regen
Die Diskuswerferinnen mussten am Vormittag im Regen in den Ring treten. Die großen Weiten blieben dabei aus. Einen Achtungserfolg konnte Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen) dennoch feiern. Die deutsche Nummer eins des Jahres feuerte den einzigen 60-Meter-Wurf des Tages ab und holte sich mit 60,15 Metern den Sieg. Gar nicht erst antreten konnte die EM-Fünfte Claudine Vita (SC Neubrandenburg), nachdem ihr Flug nach Genf gestrichen worden war.
Auch Laura Raquel Müller (Unterländer LG) hatte im Weitsprung mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen: Ihr blies der Wind mit bis zu 2,5 Metern pro Sekunde von vorne entgegen, bei ihrem weitesten Sprung auf 6,37 Meter herrschte dagegen fast Windstille. Den Sieg holte sich die EM-Vierte im Siebenkampf und EM-Sechste im Weitsprung Annik Kälin (Schweiz; 6,56 m; -1,3 m/sec).
Silas Ristl kratzt an Bestleistung
Ein Auftritt nahe am Hausrekord gelang dagegen im Kugelstoß-Ring Silas Ristl (LAC Essingen). Der Deutsche Hallenmeister näherte sich mit einem Stoß auf 20,21 Meter bis auf vier Zentimeter seinem Hausrekord. Es war der zweite Wettkampf seiner Karriere mit einer Weite jenseits von 20 Metern. Zum Sieg fehlte nicht viel, diesen holte sich mit 20,46 Metern der Ukrainer Roman Kokoshko.
Zwei weitere DLV-Athletinnen waren über 100 Meter und im Dreisprung vertreten: Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen) sprintete in 11,43 Sekunden auf Platz sechs, Kira Wittmann landete nach Hop, Step und Jump bei 13,14 Metern und damit auf Rang drei. Über 110 Meter Hürden gab's für den Hamburger Manuel Mordi in 13,71 Sekunden Platz vier.