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Ratingen 2024 | Till Steinforth veredelt Zehnkampf-Sieg mit starker Bestleistung

© Fynn Zenker
20 Athleten kämpfen am Wochenende beim Stadtwerke Ratingen Mehrkampf-Meeting um die Zehnkampf-Krone, darunter 15 Athleten mit Hausrekorden jenseits der 8.000 Punkte. Es geht um Bestleistungen, Top-Platzierungen – und darum, sich noch Last Minute für die Olympischen Spielen 2024 in Paris zu qualifizieren! Wie sich der Mehrkampf von Disziplin zu Diszipin entwickelt lesen Sie hier.
Martin Neumann

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Tag 2


110 METER HÜRDEN

Fred Isaac Fleurisson im Hürdenwald am schnellsten

Till Steinforth (SV Halle) machte zu Beginn des zweiten Zehnkampf-Tags da weiter, wo er am ersten Tag aufgehört hatte: mit starken Laufzeiten. Im zweiten Rennen über 110 Meter Hürden kam der Gesamtführende mit 14,12 Sekunden bis auf eine Hundertstel an seine Bestzeit heran. Sogar eine Zeit unter 14 Sekunden wäre für den 22-Jährigen möglich gewesen, doch der Tritt in die zweite Hürde brachte ihn aus dem Rhythmus und kostete einige Hundertstel. Tim Nowak kam im selben Lauf nicht richtig ins Rennen und nach 14,70 Sekunden ins Ziel.

Im dritten Lauf ging es noch schneller zur Sache. Angeführt wurde das Feld von Fred Isaac Fleurisson (SV Leonardo-da-Vinci Nauen). Der 20-Jährige bestreitet in diesem Jahr seinen ersten Zehnkampf und kam mit 13,96 Sekunden bis auf acht Hundertstel an seine Bestzeit heran und nimmt damit endgültig eine neue Zehnkampf-Bestleistung ins Visier. Auf der zweiten Hälfte zog der Brandenburger noch an Vilem Strasky vorbei. Der Tscheche wurde mit 14,04 Sekunden Zweiter. Pech hatte Felix Wolter. Der Gräfelfinger vermied an der letzten Hürde nur knapp einen Sturz und rettete sich artistisch ins Ziel. Die für ihn gestoppten 14,56 Sekunden kosteten allerdings wichtige Punkte. Allerdings war er trotz des Malheurs nur sechs Hundertstel langsamer als bei seiner Zehnkampf-Bestleistung.

In der Gesamtwertung rangiert Felix Wolter nach sechs Disziplinen mit 5.210 Punkten weiterhin auf Platz zwei. Till Steinforth baute seinen Vorsprung auf 123 Punkte aus. Rik Taam (Niederlande) ist Dritter und mit 5.143 Punkten immer noch auf Kurs 8.300 Punkte. Mit der schnellsten Hürdenzeit arbeitete sich Fred Isaac Fleurisson (4.959 pt.) auf Platz fünf nach vorn. Tim Nowak (4.914 pt.), Marcel Meyer (Hannover 96; 4.891 pt.) und Nils Laserich (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4.829 pt.) folgen auf den Plätzen sieben bis neun.


DISKUSWURF

Till Steinforth und Felix Wolter bleiben auf Kurs

Der erste Wurf landete im Netz. Doch davon ließ sich Felix Wolter nicht aus der Ruhe bringen. Im zweiten Durchgang brachte der Gräfelfinger den Zwei-Kilo-Diskus schön zum Fliegen und jubelte kurze Zeit später über die neue Bestleistung von 45,42 Metern. Damit warf der EM-Starter gleich fünf Meter weiter als bei seiner Zehnkampf-Bestleistung – ein Plus von umgerechnet 100 Punkten.

Nach zwei Würfen deutlich unter 40 Metern nutzte Till Steinforth den dritten Durchgang zum Befreiungsschlag. Der Linkshänder kam auf 42,18 Meter und warf damit drei Meter weiter als bei seiner Zehnkampf-Bestleistung. Eine gebrauchte Disziplin erwischte Tim Nowak. Der Ulmer musste sich mit 37,91 Metern begnügen und büßte viele Punkte ein. Für den EM-Neunten war es die letzte Disziplin. Zehn Tage nach dem EM-Zehnkampf in Rom beendete Tim Nowak entkräftet den Wettkampf. Noch schlimmer erwischte es Rik Taam. Dem Niederländer gelang kein gültiger Wurf. So ist ein starkes Zehnkampf-Ergebnis dahin und der Olympia-Startplatz in Gefahr. Denn aktuell liegt er auf dem 24. und damit letzten Startplatz auf der „Road to Paris“.

In der Gesamtwertung machte Felix Wolter Boden auf Till Steinforth gut. Der Hallenser hat mit 6.042 Punkten weiter die Führung inne, Felix Wolter folgt 57 Punkte dahinter. Mit neuer Diskus-Bestleistung von 41,33 Metern und damit 5.651 Punkten belegt Fred Isaac Fleurisson Rang fünf. Für Till Steinforth und Felix Wolter sind damit nach sieben Disziplinen Zehnkampf-Ergebnisse von mehr als 8.200 Punkten in Reichweite. Während Rik Taam in der Gesamtwertung keine Rolle mehr spielt, schoben sich Vilem Strasky (Tschechien; 5.812 pt.) und Melchior Treffers (Niederlande; 5.678 pt.) auf die Plätze drei und vier nach vorn.

Bester Diskuswerfer am Sonntagmittag war Niels der Belgier Pittomvils. Der 31-Jährige steigerte mit 48,35 Metern seine Bestleistung um einen Meter. Vor Felix Wolter war Leon Mak (Niederlande) mit 45,53 Metern zweitbester Diskuswerfer.


STABHOCHSPRUNG

Dank 5,00 Metern: Felix Wolter übernimmt die Führung

Sieben Disziplinen hatte Till Steinforth die Führung inne. Doch im Stabhochsprung wechselte erstmals die Poleposition. Denn Felix Wolter nahm eine Höhe nach der nächsten und stellte mit 5,00 Metern seine Freiluft-Bestleistung ein. Erst 5,10 Meter waren zu hoch für ihn. Gelingen ihm die zwei noch ausstehenden Disziplinen, kann der 26-Jährige erstmals die Marke von 8.300 Punkten übertreffen.

Till Steinforth musste sich mit 4,70 Metern begnügen. Er liegt mit 6.861 Punkten nun 34 Punkte in der Gesamtwertung hinter Felix Wolter. Doch auch für den Hallenser liegt eine neue Zehnkampf-Bestleistung in Reichweite. Die steht aktuell bei 8.064 Punkten. Ebenfalls über 5,00 Meter sprang Leon Mak. Doch der Niederländer liegt im Gesamtklassement zu weit zurück, um in Ratingen noch einen Podestplatz zu erreichen.

Besser im Rennen liegt sein Landsmann Melchior Treffers auf dem vierten Gesamtrang mit 6.558 Punkten. Rang drei hat aktuell Vilem Strasky (Tschechien) mit 6.692 Punkten inne. Das DLV-Trio Marcel Meyer (6.361 pt.), Nils Laserich (6.360 pt.) und Fred Isaac Fleurisson (6.353 pt.) liegt fast gleichauf auf den Plätzen sechs bis neun.


SPEERWURF

Till Steinforth nach Bestleistung wieder an der Spitze

In der neunten Disziplin ist die neue Zehnkampf-Bestleistung für Felix Wolter wohl außer Reichweite gekommen. Der Gräfelfinger musste sich mit 52,08 Metern begnügen und verlor im Vergleich zu seinem besten Zehnkampf mehr als 100 Punkte. Ganz anders die Stimmung bei Till Steinforth. Der 22-Jährige jubelte nach dem zweiten Versuch ausgelassen. Denn mit 59,53 Metern warf er einen halben Meter weiter als jemals zuvor und war damit zweitbester Zehnkämpfer knapp hinter dem Niederländer Leon Mak (59,85 m), der ebenfalls Bestleistung warf, und vor Niels Pittomvils (Belgien; 59,21 m).

Vor den abschließenden 1.500 Metern hat Till Steinforth wieder die Gesamtführung übernommen. Mit 7.592 Punkten liegt er 78 Punkte vor Felix Wolter. Der Bayer ist allerdings der etwas stärkere 1.500-Meter-Läufer, sodass es beim Rennen um den Ratingen-Sieg äußerst spannend zugehen wird. Allerdings muss Felix Wolter auf den dreidreiviertel Runden einen Vorsprung von etwa zwölf Sekunden herauslaufen. Auf Rang drei liegt aktuell der Tscheche Vilem Strasky (7.351 pt.). Till Steinforth und Felix Wolter können immer noch eine Zehnkampf-Punktezahl im Bereich von 8.200 Punkten erreichen.


1.500 METER

Till Steinforth holt mit Bestleistung Premieren-Sieg

Nach dem Premieren-Sieg von Sandrina-Sprengel im Siebenkampf gab’s am Sonntag auch im Zehnkampf einen Premieren-Sieger in Ratingen. Till Steinforth nutzte seine Chance, behielt seien stärksten Verfolger Felix Wolter stets im Blick und sicherte sich mit neuer 1.500-Meter-Bestzeit von 4:37,73 Minuten den Gesamtsieg. Felix Wolter konnte ihm mit 4:35,07 Minuten nur knapp drei Sekunden abnehmen, für einen Sieg hätten es etwa zwölf sein müssen.

Damit sammelte der 22-Jährige bei seinem zweiten Zehnkampf des Jahres starke 8.287 Punkte und damit mehr als 200 mehr als bei seinem bis dato besten Zehnkampf. Dabei stellte er vier neue Einzel-Bestleistungen auf: 100 Meter (10,41 sec), 400 Meter (47,38 sec), Speerwurf (59,53 m) und über 1.500 Meter (4:37,73 min). Auch Felix Wolter lieferte mit 8.226 Punkten ein starkes Ergebnis ab. Nur zehn Tage nach dem EM-Zehnkampf gelang ihm der beste Zehnkampf des Jahres. Wären die 110 Meter Hürden und der Speerwurf für ihn besser gelaufen, hätte Felix Wolter wahrscheinlich die 8.300-Punkte-Marke übertroffen.

Den 1.500-Meter-Sieg sicherte sich Marcel Meyer mit 4:31,47 Minuten. Damit kam der Hannoveraner auf 7.749 Punkte und Platz sechs. Der dritte Podestplatz ging an den Tschechen Vilem Strasky (7.986 pt.) vor Niels Pittomvils (7.906 pt.) und Melchior Treffers, der seinen ersten Männer-Zehnkampf mit 7.782 Punkten beendete. Nils Laserich wurde mit 7.635 Punkten Achter, Fred Isaac Fleurisson mit neuer Bestleistung von 7.551 Punkten Neunter.

Stimmen zu Tag 2:

Till Steinforth (SV Halle):
„Eine Steigerung von mehr als 200 Punkten ist natürlich super. Dabei hatte ich sogar noch schwächere Disziplinen wie das Kugelstoßen und den Stabhochsprung mit 4,70 Metern. Bei dieser Höhe habe ich 2023 angefangen. Aber da hat einfach zuletzt im Training die Konstanz gefehlt. Stolz bin ich auf die 1.500 Meter. Da haben sich die vielen Tempoläufe ausgezahlt. Ich bin die 1.000 Meter exakt so schnell angelaufen wie geplant. So wusste ich, dass ich noch Luft für die letzten 500 Meter habe. Die Stimmung und die Unterstützung hier in Ratingen waren einfach mega und das Publikum sehr fachkundig. Ich hoffe natürlich, dass die Entwicklung so weitergeht. Denn in vier Jahren möchte ich bei den Olympischen Spielen dabei sein, das ist mein Anspruch. Bis dahin sind 8.400 bis 8.500 Punkte mein Ziel.“

Felix Wolter (TSV Gräfelfing):
„Der Stolperer bei den Hürden hat natürlich etwas Zeit gekostet. Mehr Punkte habe ich jedoch beim Speerwurf verloren. Generell war es ein guter Zehnkampf, so kurz nach der EM hat aber die Frische gefehlt. Damit ist natürlich der Olympia-Traum vorbei. Das ist natürlich bitter, denn dafür machen wir ja den Sport. Trotzdem bin ich zufrieden. Schließlich war es mein dritter Zehnkampf innerhalb von fünf Wochen. Gut geklappt hat der Stabhochsprung. Nach den 5,00 Metern hatte ich Tränen in den Augen. Ende September geht’s für mich wieder in die USA. Vorher geht’s aber noch aufs Oktoberfest, da war ich jetzt schon vier oder fünf Jahre nicht mehr.“

 

Tag 1


100 METER

Till Steinforth kratzt mit Bestleistung am Meetingrekord

Zum Auftakt des 27. Stadtwerke Ratingen Mehrkampf-Meetings gab’s am Samstagvormittag fast einen Meetingrekord. Till Steinforth (SV Halle) erwischte im schnellsten 100-Meter-Rennen einen perfekten Start und stürmte ganz entspannt zur neuen Bestzeit. Mit 10,41 Sekunden war der 22-Jährige bei 1,4 Metern pro Sekunde Rückenwind gleich 28 Hundertstel schneller als jemals zuvor bei regulären Bedingungen und verpasste den zehn Jahre alten Meetingrekord von Rico Freimuth, der das Meeting als Eurosport-Experte begleitete, nur um eine Hundertstelsekunde. Bei seiner Zehnkampf-Bestleistung von 8.064 Punkten vor einem Jahr war der Hallenser, der seit drei Jahren in den USA studiert, 10,66 Sekunden (+2,1 m /sec) gesprintet. Mit einem ganz starken Zehnkampf könnte sich Till Steinforth sogar noch über das World Ranking für einen Olympia-Start empfehlen.

Hinter ihm gingen die Plätze zwei und drei mit Bestzeit an die schnellen Niederländer Sven Jansons (10,56 sec) und Rik Taam (10,59 sec). Als Vierter kam EM-Starter Felix Wolter (TSV Gräfelfing) mit 10,58 Sekunden bis auf sieben Hundertstel an seine Bestzeit heran. Götzis-Aufsteiger Nils Laserich (TSV Bayer 04 Leverkusen 11,08 sec) blieb knapp über der Elf-Sekunden-Marke. Fünf Hundertstel langsamer war Marcel Meyer (Hannover 96) im zweiten Rennen.

Den Auftakt in den Zehnkampf in Ratingen hatten im ersten Rennen die etwas schwächeren 100-Meter-Sprinter gemacht. Bei 2,1 Metern pro Sekunde Rückenwind kamen Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied; 11,20 sec) und der EM-Neunte Tim Nowak (SSV Ulm 1846) mit 11,37 Sekunden nicht ganz an ihre selbst gesteckten Ziele heran. Das Rennen gewann Melchior Treffers. Der Niederländer lief mit 10,98 Sekunden fast so schnell wie bei seiner Bestzeit (10,96 sec).

Für die deutschen wie internationalen Zehnkämpfer ist Ratingen die finale Chance für die Olympia-Qualifikation. In Paris sollen 24 Zehnkämpfer starten. 17 haben aktuell die direkte Olympia-Norm von 8.460 Punkten übertroffen. Sieben weitere rücken über das World Ranking nach. Zu ihnen zählt aktuell der EM-Siebte Manuel Eitel (SSV Ulm 1846) mit 1.241 Punkten als 20. der „Road to Paris“. Der EM-Vierte Niklas Kaul (USC Mainz) und die Nummer eins der Welt, Leo Neugebauer (VfB Stuttgart), haben die direkte Paris-Norm schon deutlich übertroffen.


WEITSPRUNG

Till Steinforth fliegt am weitesten

Der eine hat die Acht-Meter-Marke in seiner Karriere schon um einen Zentimeter übertroffen, dem anderen fehlt ein einziger Zentimeter dazu. Entsprechend waren Felix Wolter und Till Steinforth auch die Top-Weitspringer von Ratingen. Dabei machte Felix Wolter die zweite Disziplin zum „Zielspringen“. Zweimal wurden für den Bayern 7,53 Meter gemessen, einmal 7,55 Meter.

Damit musste sich der Thorpe-Cup-Sieger 2023 ganz knapp geschlagen geben. Denn Till Steinforth sprang exakt vier Zentimeter weiter, was umgerechnet zehn Punkte sind. Tim Nowak und Fred Isaac Fleurisson jubelten jeweils über 7,25 Meter. Damit verpasste der Ulmer seine Bestleistung nur um acht Zentimeter, während der Brandenburger seine Bestleistung um sieben Zentimeter steigerte.

Kai Kazmirek sprang ohne Brett auf 6,86 Meter und verlor damit wertvolle Punkte in der Gesamtwertung. Der Deutsche Meister Marcel Meyer sprang drei Zentimeter weiter. Nils Laserich übertraf mit 7,08 Metern die Sieben-Meter-Marke. Der WM-Vierte Karel Tilga verzichtete nach einem ungültigen Versuch auf weitere Sprünge. Der Este hat die Olympia-Norm klar übertroffen und testet in Ratingen unter Wettkampfbedingungen auf dem Weg nach Paris.

In der Gesamtwertung baute Till Steinforth nach zwei Disziplinsiegen mit 1.953 Punkten seinen Vorsprung auf Felix Wolter (1.887 pt.) aus. Dahinter folgen Rik Taam (Niederlande; 1.830 pt.), Vilem Strasky (Tschechien; 1.788 pt.), Melchior Treffers (Niederlande; 1.746 pt.) und Fred Isaac Fleurisson (1.715 pt.). Auf den Plätzen acht bis elf rangieren Nils Laserich (1.676 pt.), Tim Nowak (1.654 pt.), Marcel Meyer (1.620 pt.) und Kai Kazmirek (1.598 pt.).


KUGELSTOSSEN

Karel Tilga mit Bestleistung eine Klasse für sich

Im Weitsprung machte das lädierte Knie von Karel Tilga noch Probleme. Der Este musste bei seinem Olympia-Test die Disziplin abbrechen. Besser lief es im Kugelstoßring. Der WM-Vierte übertraf dreimal die 16-Meter-Marke, der weiteste Versuch landete erst nach 16,59 Metern. Damit steigerte Karel Tilga seine Bestleistung um 40 Zentimeter und verfehlte den Meetingrekord von Nico Beckers nur um vier Zentimeter.

Hinter dem zweiten 15-Meter-Stoßer Niels Pittomvils (Belgien; 15,25 m) jubelte Tim Nowak als Dritter über 14,87 Meter. Damit hat der Ulmer eine weitere gute Leistung abgeliefert und sich mit 2.436 Punkten auf Platz sieben der Gesamtwertung nach vorn gearbeitet. An der Spitze liegt weiterhin Till Steinforth mit 2.650 Punkten. Allerdings konnte der Hallenser mit 13,48 Metern nicht sein volles Potenzial im Kugelstoßring zeigen. So holte Felix Wolter, der mit 13,73 Metern seine Saisonbestleistung einstellte, einige Zähler auf und kommt in der Gesamtwertung auf 2.599 Punkte.

Nur vier Punkte dahinter hat sich Rik Taam (14,60 m im Kugelstoßen) nach einem Zehnkampf-Drittel in eine gute Ausgangsposition geschoben. Der Niederlänger belegt im World Ranking Platz 24 und hat damit aktuell den letzten Paris-Startplatz inne. Mit einem guten Ergebnis kann er diesen am Sonntag absichern. Ohnehin hat Rik Taam gute Erinnerungen an Ratingen. Vergangenes Jahr stellte er an selber Stelle mit 8.343 Punkten seine Bestleistung auf.


HOCHSPRUNG

Tim Nowak scheitert erst an 2,04 Metern

Bei 2,04 Metern hatte Tim Nowak das Publikum für sich allein. Die Fans scharrten sich um die Hochsprunganlage und unterstützten den Ulmer bei seinen Versuchen lautstark. Doch dreimal wollte die Latte bei dieser Höhe nicht liegenbleiben. Trotzdem war der EM-Neunte mit 2,01 Metern der beste Hochspringer unter den Zehnkämpfern, gleichzeitig bestätigte der 28-Järhige damit sein enorm hohes Niveau in dieser Disziplin.

Gleich vier Zehnkämpfer überquerten auf den beiden Anlagen 1,98 Meter. Darunter Till Steinforth, der damit acht Zentimeter höher sprang als bei seinem besten Zehnkampf. Auch Fred Isaac Fleurisson und Felix Wolter scheiterten nur knapp an 2,01 Metern. Für den Tschechen Vilem Strasky, der ebenfalls 1,98 Meter meisterte, war sogar die erste Zwei-Meter-Höhe in seiner Karriere möglich.

Von diesen Höhen ist Rik Taam aktuell einige Zentimeter entfernt. Doch der Niederländer konnte mit 1,89 Metern bestens leben. Denn damit sprang er sechs Zentimeter höher als bei seiner Zehnkampf-Bestleistung vor einem Jahr in Ratingen. Kann er ähnliche Leistungen in den verbleibenden sechs Disziplinen wie 2023 zeigen, dürfte ihm das Paris-Ticket und der Ratingen-Sieg nicht zu nehmen sein. Aktuell hat er als Gesamt-Vierter 3.300 Punkte gesammelt. Es führt weiterhin Till Steinforth mit 3.435 Zählern vor Felix Wolter (3.384 pt.). Tim Nowak hat sich nach seinem Hochsprung-Sieg mit 3.249 Punkten auf Platz fünf nach vorn geschoben. Der WM-Vierte Karel Tilga (Estland) verzichtete nach einem Fehlversuch über 1,75 Meter auf weitere Versuche. Kai Kazmirek trat zum Hochsprung nicht mehr an.


400 METER

Rik Taam siegt, Till Steinforth verteidigt Führung

Rik Taam und Till Steinforth lieferten sich auf der Zielgeraden des schnellsten 400-Meter-Rennens ein hochklassiges Duell. Das bessere Ende hatte der Niederländer für sich. Er setzte sich mit 47,24 Sekunden knapp vor dem Hallenser, der in Nebraska Architektur studiert, durch. Till Steinforth jubelte trotzdem über die neue Bestzeit von 47,38 Sekunden. Dahinter folgten Felix Wolter (47,72 sec) und Marcel Meyer (48,02 sec).

Deutlich schwieriger waren die finalen 100 Meter des ersten Tages für Tim Nowak. Der Ulmer kämpfte sichtlich mit den Kräften und rettete sich nach 50,77 Sekunden ins Ziel. Damit verlor er wichtige Punkte in der Gesamtwertung. Dort belegt er bei Halbzeit mit 4.028 Punkten Platz fünf. Bei seiner Bestleistung vor wenigen Wochen in Götzis waren es 90 Zähler mehr.

Dank seiner neuen 400-Meter-Bestzeit baute Till Steinforth die Gesamtführung weiter aus. Er rangiert mit 4.374 Punkten an der Spitze vor Felix Wolter (4.307 pt.). In Lauerstellung befindet sich Rik Taam. Der Niederländer kann auf einen starken zweiten Tag bauen und ist damit erster Anwärter auf den Ratingen-Sieg 2024.

Stimmen zu Tag 1:

Till Steinforth (SV Halle):
„Ich habe den Tag mit einer Bestleistung begonnen und mit einer Bestleistung beendet. Da hat’s natürlich super gepasst. Dass ich irgendwann auch 10,41 Sekunden über 100 Meter laufen kann, habe ich mir gedacht. Aber eigentlich noch nicht heute. Bundestrainer Christopher Hallmann betreut mich hier in Ratingen. Er hat mir wohl das Sprinten beigebracht (lacht). Die anderen drei Disziplinen waren solide, aber es wäre mehr möglich gewesen. Für mich ist Ratingen der Saisonhöhepunkt. Ich bin vor zwei Wochen 22 Jahre alt geworden. Noch kommen die Olympischen Spiele zu früh für mich. Aber in zwei Jahren will ich mein volles Potenzial zeigen.“

Felix Wolter (TSV Gräfelfing):
„Natürlich hat zehn Tage nach der EM etwas die Frische gefehlt. Trotzdem waren die Ergebnisse in Ordnung. Ich bin gespannt, was am zweiten Tag noch geht. Schließlich kann in den technischen Disziplinen viel passieren. Wenn alles optimal läuft, will ich versuchen, 8.360 Punkte zu erzielen und die Punktzahl von Manuel Eitel übertreffen.“

Tim Nowak (SSV Ulm 1846):
„Zwischen meiner Rückkehr von der EM und der Abreise nach Ratingen lagen nur sieben Tage. In dieser Zeit haben wir alles probiert, damit ich so fit wie möglich werde. Körperlich fühlt es sich okay an, nur die Spritzigkeit fehlt. Ich möchte so viele Punkte wie möglich machen, dann wird man sehen, wozu es reicht.“

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