Mit seinem ersten 17-Meter-Sprung im Freien seit drei Jahren ist Max Heß bei der EM in Rom auf Platz fünf gelandet. An der Spitze gab’s gleich zwei Meisterschaftsrekorde, wobei 18,04 Meter nicht zum Titel reichten.
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Nach dem sechsten Versuch des Dreisprung-Finals stieß Max Heß einen lauten Jubelschrei aus. Der Chemnitzer war gerade im Bereich seiner Freiluft-Bestleistung von 17,20 Metern gelandet oder sogar ein paar Zentimeter dahinter. Doch leider erschien wenige Sekunden später das rote Licht. Exakt 2,8 Zentimeter hatte der Chemnitzer den gültigen Bereich des Bretts beim Absprung verfehlt.
Schon zuvor hatte der Europameister von 2016 starke Versuche gezeigt. Den besten davon im zweiten Durchgang mit 17,04 Metern. Es war der erste 17-Meter-Sprung von Max Heß seit drei Jahren im Freien. Diese Top-Leistung brachte ihm am Ende Rang fünf ein. Zur Bronzemedaille, die der Franzose Thomas Gogois mit neuer Bestleistung von 17,38 Metern gewann, fehlten ihm 34 Zentimeter.
Erst zum zweiten Mal zwei 18-Meter-Springer
An der Spitze gab’s eine echte Flugshow – und einen historischen Wettkampf. Im zweiten Versuch landete der Portugiese Pedro Pichardo bei 18,04 Metern. Gleichbedeutend mit einem neuen Meisterschaftsrekord und Landesrekord. Doch diese absolute Weltklasseweite sollte an diesem Abend nicht zum Sieg reichen. Denn Jordan Diaz – wie Perdro Pichardo in Kuba geboren – zeigte einen tollen Sprung nach dem nächsten. Im fünften Versuch katapultierte sich der Spanier erstmals in seiner Karriere über die 18-Meter-Marke. Genauer gesagt auf 18,18 Meter: Meisterschaftsrekord, Landesrekord, Platz drei der ewigen Weltbestenliste und ganz nebenbei der EM-Titel.
Damit erlebten die Fans in Rom den erst zweiten Wettkampf mit zwei 18-Meter-Springern der Leichtathletik-Geschichte. Beim ersten – 2015 in Doha – war ebenfalls Pedro Pichardo dabei. Damals hatte er mit 18,06 Metern das bessere Ende für sich und zwei Zentimeter Vorsprung auf Christian Taylor (USA). Kurios: Zwar sprang Pedro Pichardo in Rom neuen portugiesischen Rekord – doch keine Bestleistung. Denn bei seinem Hausrekord – 2015 in La Habana aufgestellt – war er noch für Kuba startberechtigt und hält noch immer den Landesrekord seines Heimatlandes.
Stimme zum Wettkampf:
Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)
„Mein Gefühl ist 50:50. Es waren die ersehnten 17 Meter. Aber die ersten fünf Sprünge waren technisch katastrophal. Speziell der Jump, bei dem ich eigentlich die meiste Weite raushole. Den habe ich heute nicht nutzen können. Und gerade der Sprung, bei dem der Jump gut ist, war dann knapp ungültig. Das war schade, aber so ist Sport. Von meinem ersten Eindruck waren es um 17,35 Meter. Wahrscheinlich war im letzten Versuch das Adrenalin etwas höher und ich dadurch etwas schneller. Dass die Anlage gut ist, wenn man sie nutzen kann, hat man ja an den Leistungen an der Spitze gesehen. Insgesamt gesehen, war es seit vielen Jahren mein konstantester und bester Wettkampf. Ich bin rundum zufrieden.“