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EM-Tag 3 | Dina Asher-Smith ist Roms Sprint-Queen – Vier DLV-Medaillen

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Ein enges EM-Finale über 100 Meter der Frauen, eine Premieren-Medaille für Gesa Krause, gleich drei deutsche Halbmarathon-Medaillen und ein Hammer im Hammerwurf. Der dritte EM-Tag in Rom hatte jede Menge zu bieten.
Martin Neumann

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Premiere für Gesa Krause: In ihrem 14. (!) internationalen Finale über 3.000 Meter Hindernis ist die 31-Jährige erstmals zu Silber gestürmt. Am Sonntagabend musste sich die zweimalige WM-Dritte vom Verein Silvesterlauf Trier mit 9:18,06 Minuten nur der WM-Fünften Alice Finot geschlagen geben. Die Französin zeigte im Olympiastadion die schnellste letzte Runde und gewann mit 9:16,22 Minuten. Bronze ging an die Britin Elizabeth Bird mit 9:18,39 Minuten. Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen; 9:27,85 min) und Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier; 9:31,98 min) hatten sich mehr erhofft als die Plätze neun und elf.

Rang zwei für Gesa Krause war am Sonntag bereits das vierte Edelmetall für die deutsche Mannschaft. Schon am Sonntagmorgen durfte das DLV-Team über drei Halbmarathon-Medaillen jubeln. Amanal Petros (SCC Berlin) musste sich erst auf der finalen Runde, die im Olympiastadion zurückgelegt wurde, den spurtstarken Italienern Yemaneberhan Crippa und Pietro Riva geschlagen geben. Der 10.000-Meter-Europameister siegte mit 61:03 Minuten und einer Sekunde Vorsprung auf seinen Landsmann. Der Deutsche Rekordhalter folgte nach 61:07 Minuten und jubelte über Bronze. Es war für Amanal Petros die erste internationale Einzelmedaille überhaupt.

Zwei Plätze dahinter lief Samuel Fitwi Sibhatu (Silvesterlauf Trier) mit 61:17 Minuten eine neue Bestzeit. Als 22. komplettierte Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg) mit 63:09 Minuten das deutsche Team. Die Gesamtzeit von 3:05:33 Minuten war Bronze wert. Auch Marathon-Europameister Richard Ringer (LC Rehlingen; 28. in 63:53 min), Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg; 31. in 64:16 min) und Hendrik Pfeiffer (TK Hannover; 34. in 64:32 min) erhielten am Sonntagmittag eine Medaille. Team-Gold ging mit 3:03:34 Stunden an Gastgeber Italien, Silber an Israel (3:04:09 h).

Silber für deutsche Halbmarathonläuferinnen

Auch die deutschen Halbmarathonläuferinnen zeigten eine starke Team-Leistung. Angeführt von Melat Kejeta (Laufteam Kassel) als Fünfte in 69:42 Minuten schnappte sich das DLV-Team mit 3:31:59 Stunden die Silbermedaille. In die Team-Wertung kamen außerdem die auf den finalen Kilometern stark auftrumpfende Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg; 70:49 min) auf Platz elf und Esther Pfeiffer (TK Hannover; 71:28 min) als 18. Auch Fabienne Königstein (MTG Mannheim; 20. in 71:34 min) und Katharina Steinruck (37. in 72:48 min) gelangen gute Zeiten. Team-Gold sicherten sich mit 3:29:01 Stunden die Britinnen, im Rennen um Bronze setzte sich Spanien mit 3:33:16 Stunden und einer Sekunde Vorsprung auf Frankreich durch. Zum souveränen Einzelsieg lief 5.000-Meter-Vizeeuropameisterin Karoline Bjerkeli Grovdal (Norwegen; 68:09 min) vor Joan Chelimo Melly (Rumänien; 68:55 min) und der Britin Calli Hauger-Thackery (68:58 min).

Es war das erwartet hochklassige und enge 100-Meter-Finale am späten Sonntagabend. Mittendrin: Gina Lückenkemper (SCC Berlin). Doch diesmal sollte es als Fünfte mit 11,07 Sekunden nicht ganz zur erhofften Medaille reichen. Weil vier Konkurrentinnen etwas schneller waren und sie mit der Technik ihres Rennens haderte. An der Spitze setzte sich im Finale die Top-Favoritin durch. Nach 10,96 Sekunden und europäischer Jahresbestzeit im Halbfinale blieb Dina Asher-Smith auch im Finale mit 10,99 Sekunden unter der Elf-Sekunden-Marke. Über Silber und Bronze mussten Tausendstel entscheiden. Mit exakt 11,025 Sekunden lag am Ende Ewa Swoboda (Polen) exakt vier Tausendstelsekunden vor Lokalmatadorin Zaynab Dosso. Die Italienerin jubelte trotzdem ausgelassen über Bronze.

Eine Riesen-Überraschung schaffte Hammerwerfer Merlin Hummel (UAC Kulmbach). Der Youngster seiner Disziplin übertraf mit zwei Bestleistungen im Finale auch zweimal die Olympia-Norm. Nach 78,85 Metern im zweiten Durchgang ließ er im sechsten Versuch 79,25 Meter folgen. Eine absolute Weltklasseweite für den jungen Bayern und der weiteste Wurf eines Deutschen seit 13 Jahren. Damit holte er sich Rang vier hinter dem 80-Meter-Trio Wojciech Nowicki (Polen; 80,95 m), Bence Halasz (Ungarn; 80,49 m) und Mykhaylo Kokhan (Ukraine; 80,18 m).

Yaroslava Mahuchikh überragend

Vom Regen wurden am Sonntagabend die Hochspringerinnen im Olympiastadion überrascht. Trotzdem zeigte Weltmeisterin Yaroslava Mahuchikh (Ukraine) mit 2,01 Metern eine Weltklasseleistung. Die weiteren Medaillen gingen an Angelina Topic (Serbien; 1,97 m) und Iryna Geraschenko (Ukraine; 1,95 m). Imke Onnen (Hannover 96; 1,90 m) und Christina Honsel (TV Wattenscheid 01; 1,86 m) belegten die Plätze acht und elf.

Im Dreisprung-Finale belegte Kristin Gierisch (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 13,74 Metern Platz zehn. Eine großartige Flugshow bot Ana Peleteiro-Compaoré. Die Spanierin, die 2018 in Berlin hinter Kristin Gierisch EM-Bronze holte, machte im vierten Durchgang mit 14,85 Metern Gold klarHallen-Europameisterin Tugba Danismaz steigerte ihren türkischen Rekord auf 14,57 Meter und gewann damit Silber. Im Kampf um Bronze fing die Französin Ilionis Guillaume (14,43 m) im letzten Versuch noch Alexandra Nacheva (Bulgarien; 14,35 m) ab.

Auf den Mittelstrecken setzten sich am Sonntag zwei endschnelle Athleten durch. Über 1.500 Meter der Frauen machte Ciara Maggean (Irland) mit 4:05,66 Minuten das Rennen. Sie schaffte sich 100 Meter vor Schluss resolut eine Lücke und gewann vor der Britin Georgia Bell (4:05,33 min) und Agathe Guillemot (Frankreich; 4:05,69 min). Mit 4:07,76 Minuten wurde die Wiesbadenerin Nele Weßel mit 4:07,76 Minuten Elfte. Über 800 Meter setzte sich der Franzose Gabriel Tual (1:44,87 min) vor Mohamed Attaoui (Spanien; 1:45,20 min) und Lokalmatador Catalin Tecuceanu (Italien; 1:45,40 min) durch.

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