Es war das erwartet hochklassige und enge 100-Meter-Finale. Mittendrin: Gina Lückenkemper (SCC Berlin). Doch diesmal sollte es als Fünfte mit 11,07 Sekunden nicht ganz zur erhofften Medaille reichen. Weil vier Konkurrentinnen etwas schneller waren und sie mit der Technik ihres Rennens haderte.
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Auf der zweiten Streckenhälfte des 100-Meter-Finals drehte Gina Lückenkemper (SCC Berlin) noch einmal auf. Die Titelverteidigerin kam kurz vor 23 Uhr in Rom den enteilten Konkurrentinnen Schritt für Schritt näher. Doch für eine EM-Medaille reichte es für die 27-Jährige diesmal nicht. Mit 11,07 Sekunden sprintete sie in ihrem vierten EM-Einzelfinale auf Rang fünf. Silber und Bronze waren nur vier Hundertstel entfernt. Die Hürde Halbfinale hatte sie als Zweite ihres Rennens knapp 100 Minuten zuvor mit 11,06 Sekunden souverän gemeistert.
An der Spitze setzte sich im Finale die Top-Favoritin durch. Nach 10,96 Sekunden und europäischer Jahresbestzeit im Halbfinale blieb Dina Asher-Smith auch im Finale mit 10,99 Sekunden unter der Elf-Sekunden-Marke. Damit schnappte sich die Britin ihren zweiten 100-Meter-Titel bei Europameisterschaften nah 2018 in Berlin.
Vier Tausendstel entscheiden über Silber und Bronze
Über Silber und Bronze mussten Tausendstel entscheiden. Mit exakt 11,025 Sekunden lag am Ende Ewa Swoboda (Polen) exakt vier Tausendstelsekunden vor Lokalmatadorin Zaynab Dosso. Die Italienerin jubelte trotzdem ausgelassen über Bronze. Rang vier ging an Patrizia van der Weke mit 11,04 Sekunden. Im Halbfinale hatte die Luxemburgerin ihren Landesrekord bei optimalem Rückendwind von 2,0 Metern pro Sekunde auf glatte 11,00 Sekunden verbessert, Zaynab Dosso folgte eine Hundertstel dahinter – ebenfalls Landesrekord.
Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) schaffte als Sechste ihres Halbfinals mit 11,35 Sekunden den Sprung ins Finale nicht. Vereinskameradin Lisa Mayer und die Leverkusenerin Jennifer Montag mussten aufgrund muskulärer Probleme auf einen Start im Halbfinale verzichten.
Stimme zum Wettkampf
Gina Lückenkemper (SCC Berlin):
Leider gab es im Finale einen Fehlstart. Mein zweiter Start war nicht so gut, ich bin meinem Körperschwertpunkt das ganze Rennen hinterhergelaufen. Das wird im Sprint dann teuer. Dabei ist mein Start schon besser geworden. Dafür braucht es einfach Tausende Wiederholungen, um die Technik zu automatisieren. Auf der anderen Seite freut es mich, dass ich auch mit einem schlechten Rennen 11,07 Sekunden laufen kann. Das lässt für Paris hoffen. Es waren trotzdem zwei gute Zeiten, auch wenn der Wermutstropfen dabei ist, dass es nicht zur Medaille gereicht hat. Wir wussten alle, dass es ein ganz enges Finale wird. Das Niveau in Europa hat extrem angezogen. Jetzt müssen wir schauen, was mit den anderen Mädels ist. Schließlich wollen wir mit der Staffel eine gute Leistung am Mittwoch zeigen.