| Rom 2024

EM Tag 2 | Rang fünf – Owen Ansah tritt in Lucas Jakubczyks Fußstapfen

© Jan Papenfuß
Als erster deutscher Sprinter seit zehn Jahren hat Owen Ansah am Samstagabend das 100-Meter-Finale bei einer EM bestritten. Der Hamburger präsentierte sich in Rom als Fünfter gut. Robin Ganter qualifizierte sich ebenfalls für den Endlauf, konnte aber wegen muskulärer Probleme nicht antreten.
Svenja Sapper

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Owen Ansah (Hamburger SV) wandelte am Samstagabend in Rom (Italien) auf den Spuren von Lucas Jakubczyk: Der Berliner war vor zehn Jahren in Zürich (Schweiz) der letzte deutsche Sprinter gewesen, der bei Europameisterschaften ein 100-Meter-Finale erreichte. Er landete damals auf Rang fünf. Diese Platzierung nahm auch Owen Ansah ein, der jedoch mit 10,17 Sekunden ein wenig schneller war als Jakubczyk (10,25 sec). Der 23-Jährige verkraftete die zwei 100-Meter-Rennen binnen anderthalb Stunden gut, im Halbfinale war er 10,18 Sekunden schnell gesprintet. Zur Saisonbestzeit von 10,11 Sekunden fehlte nicht viel. 

Diese hätte ihn in Rom einen Platz weiter nach vorn geführt, denn die drei Medaillengewinner waren am Samstag eine Klasse für sich. Eine Zehntel trennte Bronze von Blech, während die Plätze vier und sieben nur drei Hundertstel auseinanderlagen. Zur großen Freude der Gastgeber gelang Olympiasieger Lamont Marcell Jacobs (10,02 sec) die Titelverteidigung, Chituru Ali machte in Bestzeit von 10,05 Sekunden das italienische Glück perfekt. Bronze schnappte sich eine Hundertstel dahinter Romell Glave aus Großbritannien. 

Eigentlich hatte sich mit Robin Ganter ein zweiter DLV-Sprinter fürs Finale qualifiziert. Der Mannheimer verzichtete jedoch aufgrund muskulärer Probleme, für ihn rückte der Däne Simon Hansen ins Feld, der die Gelegenheit für eine Bestzeit von 10,19 Sekunden (Rang sieben) nutzte. 

Stimmen zum Wettkampf

Owen Ansah (Hamburger SV)
Ich fühle mich sehr gut. Ende November hätte ich niemals gedacht, dass ich hier stehen kann. Ich bin sehr froh, dass ich mich in Leverkusen für die EM qualifizieren kann. Damit, dass ich ins Finale gekommen und am Ende Fünfter geworden bin, bin ich sehr zufrieden. Unten war es zehnmal so laut wie da oben! Ich habe die Stimmung aufgenommen, gedacht, die feuern mich alle an. Die Verletzungszeit war schwierig, ich habe aber nie meine Ziele aus den Augen verloren. Jetzt fühle ich mich super, darauf kann man aufbauen. Mit der Staffel nehmen wir uns auf jeden Fall vor, ins Finale zu laufen. Hier in Rom wollen wir zu Ende bringen, was wir in München schon schaffen wollten." 

Robin Ganter (MTG Mannheim):
Beim ersten Startversuch im Halbfinale kam ich eigentlich ganz gut raus. Dann kam der Rückschuss über die Elektronik, die im Vergleich zu einem richtigen Schuss deutlich leiser ist. Ich hatte den Schuss aber gehört und habe rechtzeitig rausgenommen, wenngleich es deutlich später war als sonst. Weil die anderen durchgelaufen sind, haben sie unseren Lauf nach hinten geschoben. Dann war auch noch die Vorstellung Diskus Frauen. Es hat sich sehr gezogen. Dann zweiter Startversuch – wieder Fehlstart. Lange Diskussionen. Das kann man eigentlich heutzutage alles viel schneller lösen, mit der rot-weißen Karte für „unter Protest laufen“. Ich hab mich dann reingeschmissen, wie es ging, es ging darum, mit allem, was ich habe ins Finale zu kommen. Was ja dann geklappt hat! Als ich ins Ziel gekommen bin, habe ich aber schon den Beuger gespürt, es fühlte sich an wie ein Krampf. Erst habe ich gar nicht mitbekommen, ob es reicht, ich lag da erstmal. Dann habe ich versucht, schnellstmöglich rauszukommen, zu den Physios, um mich wieder fit zu kriegen für das Finale. Aber es hat nicht gereicht. Ich habe noch mal mit Turnschuhen angetestet. Aber es ging nicht. Es war meine erste Freiluft-EM bei den Erwachsenen, da schaffst du es ins Finale – und dann sowas…
 

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