| Rom 2024

EM Tag 2 | Die DLV-Athletinnen und -Athleten in den Vorrunden

© Jan Papenfuß
Am Samstag stehen bei der EM in Rom (Italien) weitere Qualifikationen mit deutscher Beteiligung an. Wir berichten von Disziplin zu Disziplin, wie sich die deutschen Athletinnen und Athleten in den Vorrunden präsentiert haben.
Nicolas Walter / Svenja Sapper

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Frauen


100 Meter | Vorlauf


Starkes EM-Comeback von Lisa Mayer, auch Jennifer Montag mit q

„Egal was passiert, hinten wirst du fliegen.“ Das hatte ihr ihr Trainer vor dem Rennen mitgegeben, wie Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) später am ZDF-Mikrofon berichten würde. Und er sollte recht behalten: Bei ihrem ersten Einzelstart bei Europameisterschaften seit 2016 kam Mayer zunächst nur langsam in Schwung, ehe sie schließlich immer besser in Fahrt kam. Und das so richtig. Auf den letzten Metern rauschte sie sogar bis auf Rang eins nach vorne und durfte sich letztlich in 11,20 Sekunden über ein q freuen. In der Endabrechnung aller drei Vorläufe bedeutete das Rang zwei hinter der zeitgleichen Belgierin Rani Rosius.

Die Freude durfte sie sich mit ihrer Teamkollegin Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen) teilen, die im Vorlauf zuvor in Saisonbestzeit von 11,31 Sekunden die Qualifikation für die nächste Runde ebenfalls klargemacht hatte. Nach einem ordentlichen Start kam Montag zwar noch nicht so richtig in Fahrt, als Gesamtachte war der Einzug in die nächste Runde jedoch nicht gefährdet. In ihrem Vorlauf belegte die 26-Jährige Rang vier.


100 Meter Hürden | Halbfinale


Rosina Schneider hält bis zum Strauchler gut mit

EM-Debütantin Rosina Schneider (TV Sulz) hat sich am Samstagabend im Halbfinale lange teuer verkauft. Die 19-Jährige lag bis kurz vor dem Ziel in aussichtsreicher Position. Dann jedoch kam sie aus dem Rhythmus und stürzte in eine Hürde. Die U20-Europameisterin strauchelte und stolperte in 13,41 Sekunden noch ins Ziel, die Chance auf eine mögliche neue Bestzeit und das erste Ergebnis unter 13 Sekunden war jedoch dahin. 

Ansprüche auf Gold meldete in europäischer Jahresbestzeit von 12,43 Sekunden die Französin Cyrena Samba-Mayela an, auch Titelverteidigerin Pia Skrzyskwska (Polen; 12,62 sec) präsentierte sich in starker Form, ebenso wie die Britin Cindy Sember, die nur zwei Hundertstel langsamer war. 


Stabhochsprung | Qualifikation


Anjuli Knäsche zieht mit optimaler Vorstellung ins Finale ein

Vier Sprünge, vier Mal die Latte überquert. Für Anjuli Knäsche lief die Qualifikation im Stabhochsprung ohne jeglichen Fehlversuch optimal. Mit 4,50 Meter sprang die Athletin des VfB Stuttgart die Tagesbestweite und näherte sich damit bis auf fünf Zentimeter an ihre Bestleistung an. Im ZDF zeigte sich Knäsche schließlich unbeeindruckt. „Es ist wie jeder andere Wettkampf auch." Im Finale wird die 30-Jährige unter anderem auf die Europameisterin von 2018 Katerina Stefanidi (Griechenland) sowie die amtierende Hallen-Weltmeisterin Molly Caudery (Großbritannien) treffen, die ebenfalls beide 4,50 Meter meisterten.

Mit Jaqueline Otchere (MTG Mannheim) verpasste die zweite deutsche Athletin dagegen den Finaleinzug. Die Mannheimerin, die mit Wadenproblemen zu kämpfen hatte, überquerte die Latte bei 4,40 Meter im ersten Versuch, zehn Zentimeter höher scheiterte sie dann jedoch drei Mal. 4,10 Meter und 4,25 Meter hatte sie zuvor im zweiten Versuch übersprungen. 

Männer


100 Meter | Halbfinale


EM-Finale mit zwei deutschen Sprintern! 

Seit Lucas Jakubczyk 2014 in Zürich (Schweiz) hatte kein deutscher Sprinter mehr das 100-Meter-Finale bei der EM erreicht. Am Samstag gelang das gleich zwei Athleten, zum ersten Mal in diesem Jahrtausend! Den wohl kuriosesten Wettkampf seiner Karriere erlebte Robin Ganter (MTG Mannheim): Der Starter schoss zurück, doch einige Athleten sprinteten dennoch bis ins Ziel. Der Mannheimer gehörte zu denjenigen, die frühzeitig stoppten. So wurde das erste Halbfinale verschoben und fand erst nach den beiden anderen Läufen statt. 

Damit wurde im zweiten Halbfinale Owen Ansah (Hamburger SV) zum ersten deutschen 100-Meter-Finalisten seit 2014. In 10,18 Sekunden rannte er hinter dem Italiener Chituru Ali (10,11 sec) auf Platz zwei und holte sich damit das große Q. Wenig später reichten 10,21 Sekunden Robin Ganter zum Finaleinzug über die Zeit. In seinem Lauf siegte der Brite Romell Glave (10,11 sec). Der dritte DLV-Starter Yannick Wolf (LG Stadtwerke München) schied mit 10,32 Sekunden aus. Halbfinal-Schnellster war mit 10,05 Sekunden Titelverteidiger Lamont Marcell Jacobs aus Italien, der vor Heimpublikum seinen Triumph sicher wiederholen möchte. 


400 Meter | Vorlauf


Aus für Marc Koch trotz energischem Schlussspurt

Nach seinem Vorlauf über 400 Meter durfte Marc Koch noch kurzzeitig hoffen. Nach Abschluss aller Vorläufe war dann aber klar, dass es für den 30-Jährigen nicht für die nächste Runde reichen würde. 46,18 Sekunden bedeuteten am Ende Rang 17 im Gesamtklassement – mindestens Platz 14 hätte es gebraucht.

Auf der Außenbahn war der Berliner ins Rennen gegangen. Beim Einbiegen auf die Zielgerade hatte er die letzte Position inne, zeigte dann aber noch einmal sein Potential. Mit einem energischen Schlusssprint arbeitete er sich immerhin noch bis auf Platz fünf in seinem Lauf nach vorne. Diesen gewann der Schweizer Lionel Spitz in 45,37 Sekunden vor dem Portugiesen Omar Elkhatib (45,80 sec).

Bereits direkt für das Halbfinale qualifiziert, welches am Sonntagabend stattfinden wird, sind Jean Paul Bredau (SC Potsdam) und Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund).


110 Meter Hürden | Halbfinale


Tim Eikermann kratzt an Bestzeit

Mit der zweitbesten Zeit seiner Karriere hat sich Hürdensprinter Tim Eikermann im EM-Halbfinale stark präsentiert. Der Leverkusener erreichte in seinem Rennen in 13,62 Sekunden den fünften Rang. Nur auf seiner Heimbahn bei den #TrueAthletes Classics Ende Mai war er noch eine Hundertstel schneller gewesen. Die gleiche Platzierung gab es am Samstagabend für Manuel Mordi (Hamburger SV), der in 13,70 Sekunden ein wenig langsamer war. 

Schnellster der Halbfinalrunde war Hallen-Vize-Weltmeister Lorenzo Ndele Simonelli aus Italien, der in 13,20 Sekunden europäische Jahresbestzeit lief. Auch die beiden Spanier Enrique Llopis (13,22 sec) und Titelverteidiger Asier Martinez (13,29 sec) werden im Finale, das nur eineinhalb Stunden später stattfindet, sicher zu beachten sein. 


3.000 Meter Hindernis | Vorlauf


Souveräner Auftritt des DLV-Trios 

Mit gemächlichem Tempo starteten die Athleten im ersten Vorlauf über 3.000 Meter Hindernis. Kein Wunder, schließlich entscheidet mittlerweile ausschließlich die Platzierung über den Einzug in die nächste Runde, die Zeiten spielen im neuen Format keinerlei Rolle mehr. Die Zielrichtung war für Velten Schneider (VfL Sindelfingen) und Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898) also klar: Eine Top Acht-Platzierung musste her. Und die sollte es am Ende für beide DLV-Athleten souverän werden.  

Nach rund einem Kilometer erhöhte der Österreicher Tobias Rattinger die Schlagzahl und zog das Feld auseinander. Bebendorf und Schneider hielten sich zunächst im hinteren Teil des Feldes auf, arbeiteten sich im weiteren Verlauf aber ins vordere Drittel vor. Auch in der letzten Runde ließen sich die beiden Deutschen nicht von ihren Konkurrenten abschütteln, Velten Schneider erreichte mit seinem Zielspurt gar den zweiten Rang in 8:34,00 Minuten hinter dem Franzosen Djilali Bedrani (8:33,63 min) und legte damit einen überzeugenden Auftritt bei seinem EM-Debüt hin. Karl Bebendorf belegte in 8:34,11 Minuten Rang fünf.

Kurz darauf folgte der dritte Deutsche im Bunde seinen Teamkollegen in die nächste Runde – und das ebenso souverän. Von vorne weg kontrollierte Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen) das Rennen mit. Auf der letzten Runde setzte sich eine Sechser-Gruppe ab, mit dabei auch der Deutsche. Damit war die Top-Acht-Platzierung bereits so gut wie sicher. Auf den letzten Metern konnte der 27-Jährige sogar austrudeln lassen und durfte sich am Ende über Platz zwei in 8:21,49 Minuten freuen.


Hammerwurf | Qualifikation


Merlin Hummel löst Finalticket

77 Meter waren für die direkte Finalqualifikation im Hammerwurf gefordert. Titelverteidiger Wojciech Nowicki (Polen) zeigte mit 79,00 Metern im zweiten Versuch, dass er auch bei dieser EM-Ausgabe zu den absoluten Favoriten zählt.

Mit Merlin Hummel (UAC Kulmbach) wird dann auch ein deutscher Athlet im Finale am Sonntagabend auf Nowicki treffen. Zwar kam der 22-Jährige nicht an seine kürzlich in Halle aufgestellte Bestweite von 78,11 Meter heran, 75,73 Meter im zweiten Versuch sollten jedoch für Rang sechs in der Gesamtabrechnung reichen.

Sören Klose (Eintracht Frankfurt) musste dagegen vorzeitig die Segel streichen. Angeschlagen ging der 21-Jährige in den Wettkampf, mit 72,96 Metern blieb er schließlich hinter seinen eigenen Erwartungen zurück und verpasste den Finaleinzug letztlich als 19. klar.

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