Der Auftakt der Leichtathletik-EM in Rom hätte für die Gastgeber Italien mit je zweimal Gold und Silber kaum besser laufen können. Grund zur Freude gab es aber auch im deutschen Team. Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye sicherte der DLV-Auswahl mit Bronze die erste EM-Medaille. Zudem präsentierten sich zahlreiche deutsche Athletinnen und Athleten stark in den Vorrunden.
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Zum Auftakt der Leichtathletik-EM in Rom am Freitag (7. Juni) konnte sich das deutsche Team nicht nur über erfolgreiche Vorrunden und Qualifikationen für die Finalwettkämpfe in den kommenden Tagen freuen, sondern mit Bronze im Kugelstoßen auch die erste deutsche EM-Medaille feiern. Zudem gab es mehrere Top-Ten-Platzierungen.
Zwar war Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) etwas schwer in den Wettkampf gekommen, konnte diesen am Ende dann aber doch mit einem Lächeln beenden. Mit 18,62 Metern im fünften Versuch gewann die Hallen-WM-Zweite in Rom beim Sieg der Titelverteidigerin Jessica Schilder (Niederlande) die Bronzemedaille. Auf einen guten vierten Platz schob sich im letzten Versuch noch Alina Kenzel (VfB Stuttgart; 18,55 m). Julia Ritter (TV Wattenscheid 01; 18,18 m) wurde Siebte.
Diskus-Trio geschlossen im Finale
Gern die Top-Favoriten geärgert hätten die deutschen Diskuswerfer. Nachdem das DLV-Trio um Henrik Janssen (SC Magdeburg), Clemens Prüfer (SC Potsdam) und Mika Sosna (TSG Bergedorf) geschlossen in das Finale eingezogen war, waren es in diesem dann allerdings die Favoriten, die sich in einem hochklassigen Wettkampf durchzusetzen wussten.
Zwei Meter trennten den Fünften Henrik Janssen (65,48 m) von einem Platz auf dem Podium, Platz sechs ging an Clemens Prüfer (64,60 m). Der noch 20 Jahre junge Mika Sosna (TSG Bergedorf; 59,61 m) wurde bei seiner EM-Premiere Zwölfter.
Ebenfalls auf einem guten sechsten Platz über 5.000 Meter lief Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen; 14:58,28 min). Den Sieg und damit das zweite Gold für Italien zum Auftakt der EM in Rom sicherte sich Nadia Battocletti (14:35,29 min) vor der Norwegerin Karoline Bjerkeli Grovdal (14:38,62 min) und Marta García aus Spanien (14:44,04 min).
Saskia Feige im Rahmen der eigenen Erwartungen
Die erste Medaillen-Entscheidung ließ vor allem Gastgeberland Italien jubeln. Mit einem Doppelerfolg über 20 Kilometer Gehen sicherten sich die Olympiasiegerin von 2021 Antonella Palmisano (1:28:09 h) und Valentina Trapletti Gold und Silber, auf Rang drei schob sich im letzten Moment noch die Ukrainerin Ljudmila Oljanowska an der bereits mit einer spanischen Fahne jubelnden Laura Garcia-Caro vorbei.
Für die einzige deutsche Starterin im Feld, Saskia Feige (SC DHfK Leipzig), die bei der Heim-EM vor zwei Jahren in München noch Bronze gewann, lief es in Rom nach Problemen in der Vorbereitung nicht wie erhofft. Die 26-Jährige verlor bereits frühzeitig den Anschluss an die Spitzengruppe und kam knapp fünf Minuten hinter der Siegerin als 18. ins Ziel.
Deutsche Siebenkämpferinnen nur noch zu zweit
Die deutschen Siebenkämpferinnen erlebten am ersten Tag ein Auf und Ab der Gefühle. War es nach den 100 Meter Hürden Vanessa Grimm (Königsteiner LV), die aufgrund einer vermeintliche Disqualifikation zittern musste, ließ Sophie Weißenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen) im Hochsprung wertvolle Punkte liegen.
Für die souverän in den Wettkampftag gestartete Carolin Schäfer (Eintracht Frankfurt) platzte der Traum von einer Medaille dann im Kugelstoßen – drei ungültige Versuche bedeuteten null Punkte und für sie das Ende des Siebenkampfes in Rom. Und auch das Duell der beiden Ausnahmeathletinnen Nafissatou Thiam (Belgien), Olympiasiegerin und Titelverteidigerin, gegen Weltmeisterin Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien) ist nach dem Ausstieg der Britin bereits beendet. Zur Halbzeit klar in Führung liegt nach dem ersten Tag Nafissatou Thiam mit 3.955 Punkten. Sophie Weißenberg übernachtet im Zwischenergebnis auf Rang sieben, Vanessa Grimm geht als 16. in den zweiten Tag.
Die vierte Medaille für Gastgeber Italien sicherte sich die Mixed-Staffel über 4x400 Meter. Beim Sieg des Quartetts aus Irland liefen die Italiener auf Rang zwei vor der niederländischen Staffel um die dreifache Europameisterin von München 2022 Femke Bol. Für diese ist der Traum von dreimal Gold bereits passé – Chancen hat sie nun noch mit der Frauen-Staffel sowie ihre Spezialdisziplin, die 400 Meter Hürden.