| Rom 2024

EM Tag 1 | Bronze! Yemisi Ogunleye bewahrt im Kugelstoß-Krimi die Nerven

© Jan Papenfuß
In einer Zitterpartie bewahrte Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye die Nerven und gewann am ersten Tag der EM in Rom Bronze. Beim Sieg der niederländischen Titelverteidigerin Jessica Schilder starke Vierte wurde Alina Kenzel, Julia Ritter kam auf Rang sieben.
Jane Sichting

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Als Beste der bisherigen Freiluft-Saison in Europa war die Rolle als Medaillenkandidatin von Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) vor dem Finale im Kugelstoßen der Frauen klar definiert. Doch dann zeigte sich schnell, dass die Karten im Finale neu gemischt werden. Lief es in der Qualifikation am Morgen noch mühelos, in der sich Ogunleye mit der zweitbesten Weite des Feldes direkt im ersten Versuch das Ticket für die Entscheidung am Abend gesichert hatte, starte sie unter Flutlicht mit einer Zitterpartie in den Wettkampf.

Nachdem ihr die Kugel im ersten Versuch etwas in der Hand weggerutscht war, rief sie noch im Ausstoß: „Schade“. Im zweiten Versuch ließ sie einen ungültigen Stoß folgen und das Nervenflattern war perfekt. Im dritten Durchgang rettete sie sich mit 17,87 Metern in die Top Acht und hatte erneut drei Versuche, um es besser zu machen.

Mit EM-Bronze die Erwartungen erfüllt

Und das tat die 25-Jährige. Im fünften Versuch wuchtete sie ihr Arbeitsgerät auf 18,62 Meter und gewann Bronze – die erste EM-Medaille von Rom für das deutsche Team. Und die erste deutsche EM-Medaille im Kugelstoßen seit dem Silberstoß von Christina Schwanitz 2018 in Berlin.

Mit nur einem Zentimeter unter Saisonbestleistung auf einem guten vierten Platz landete Alina Kenzel (VfB Stuttgart; 18,55 m). Julia Ritter (TV Wattenscheid 01), die vor zwei Jahren in München Sechste wurde, kam in Rom auf Rang sieben (18,18 m). Der Sieg ging mit 18,77 Metern an Titelverteidigerin Jessica Schilder (Niederlande) vor ihrer Landsfrau Jorinde van Klinken, die ihre Saisonbestweite auf 18,67 Meter steigerte.

STIMMEN ZUM WETTKAMPF:

Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim):
"Ich bin super happy und dankbar, dass ich mich bei den Medaillen mit reinbringen konnte. Es war anfangs sehr schwer. Es war heute echt ein extremer Kampf für mich, aber ich habe heute eine Medaille gewonnen und darüber bin ich sehr froh. Auf dem Weg nach Paris machen wir jetzt weiter wie bisher. Ich sammle jetzt neue Kraft. Die Saison hat sehr früh angefangen und wir sind noch immer in einer relativ frühen Phase. Ich weiß, dass ich auf dem Weg zu den Olympischen Spielen richtig fit sein werde."

 Alina Kenzel (VfB Stuttgart):
"Ich bin schon zufrieden, aber ein weinendes Auge ist auch mit dabei. Die Medaille war greifbar. Ich hatte eine gute Serie und es ist schade, dass ich erst hintenraus gekommen bin. Trotzdem freue ich mich – auch für Yemi. Aber ich muss erst mal eine Nacht drüber schlafen. Wir hatten alle keinen guten Start, aber wir hätten den Wettkampf einfach im letzten Versuch noch mal neu starten können. Da habe ich mal einen drauf gehauen und gezeigt, dass ich hier bin. Da habe ich gar nicht so viel nachgedacht. Das war einfach all in."

Julia Ritter (TV Wattenscheid 01):
"Ich bin schon relativ enttäuscht. Weil ich nicht das gezeigt habe, was ich kann. Aber ich war in einem europäischen Finale und morgen sehe ich das vielleicht schon etwas anders und kann es etwas positiver sehen. gerade tut es schon ein bisschen weh. Ich habe gut angefangen, aber irgendwie bin ich eingebrochen und konnte mich nicht mehr steigern. Ich muss mir jetzt mal in Ruhe die Videos angucken, noch weiß ich nicht, was da los war."

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