| Weinheim

Manuel Mordi mit Bestzeit in Weinheim

© Stefan Mayer
Dass das Sepp-Herberger-Stadion auch bei kühl-nassen Bedingungen ein gutes Pflaster für schnelle Sprintzeiten ist, haben am Samstag bei der B&S Kurpfalz Gala in Weinheim vor allem Hürdensprinter Manuel Mordi und Sprinter Aleksandar Askovic unter Beweis gestellt. Obwohl die Sonne später herauskam, verpasste Simon Batz den erhofften Acht-Meter-Sprung.
Jane Sichting

Schon in der Jugend ist Manuel Mordi (Hamburger SV) im Weinheimer Sepp-Herberger-Stadion Bestzeiten gelaufen. Dass ihm die Bahn hier liegt, bewies er am Samstag erneut. Trotz nass-kühler Bedingungen wiederholte er nicht nur seinen Vorjahressieg, sondern war in 13,56 Sekunden schnell wie nie zuvor. Zudem blieb er damit unter der geforderten DLV-Bestätigungsnorm für die Europameisterschaften in Rom (Italien; 7. bis 12. Juni).

„Für die heutigen Bedingungen bin ich sehr zufrieden – mit Bestleistung und der Bestätigungsnorm für Rom. Da bin ich erst mal auf der sicheren Seite, denn mit dem Ranking passt das“, sagt er. Und über Weinheim als Bestzeit-Garant: „Ich mag das Feeling hier und die Bahn ist auch super.“ Dass er am Mittwoch noch in Griechenland gelaufen ist und viel reisen muss, sei für ihn eher etwas Positives als Stress: „Ich mag das, das ist so ein bisschen mein Safe Space.“

Kampfansage für Braunschweig

Und so geht es für ihn schon in der kommenden Woche mit zwei Rennen bei den #TrueAthletes Classics in Leverkusen (25. Mai) sowie in Belgien weiter, bevor eine Woche Pause und schließlich die EM auf dem Plan stehen. Angriffslustig zeigt er sich bereits mit Blick auf die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig (28. bis 30. Juni) und sagt: „Da muss dann alles gezeigt werden und ich hole hoffentlich Gold.“ 

Zu seinen Gegnern gehört dann auch wieder Tim Eikermann (TSV Bayer 04 Leverkusen), der in Weinheim auf Rang fünf kam (13,95 sec). Platz zwei und drei sicherten sich Shirse Tejas aus Indien und Elie Bacari aus Belgien. Das Rennen der Frauen entschied die Inderin Yarraji Jyothi (13,06 sec) für sich. Entgegen der Meldeliste nicht am Start war Ricarda Lobe (MTG Mannheim).

Erster Saison-Sieg für Aleksandar Askovic

Flott unterwegs waren auch die Männer über 100 Meter. Den Sieg – seinen ersten in dieser Saison – holte sich Aleksandar Askovic (LG Stadtwerke München). In 10,34 Sekunden setzte er sich vor Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV; 10,41 sec) und dem Niederländer Ekpo Nsikak durch.

„Weinheim ist immer ein gutes Pflaster und ich hoffe, dass ich den Schwung jetzt mit nach Leverkusen nehmen kann“, sagte Askovic zufrieden. Seine Zeiten will er in den kommenden Rennen weiter verbessern und sich möglichst schon in Leverkusen beim Ausscheidungsrennen für die 4x100-Meter-Staffelbesetzung bei der EM in Position bringen.

Techniktraining aus dem vollen Training

Fest mit der EM rechnen kann hingegen Weitspringer Simon Batz (MTG Mannheim) – auch wenn es in Weinheim nicht den erhofften Satz über die acht Meter gab. Trotz Startnummer 1 blieb ihm mit 7,75 Metern hinter dem Franzosen Tom Campagne (7,85 m) nur Platz zwei. 

„Nachdem wir die letzten Wochen viel gereist sind, bin ich heute aus verkürztem Anlauf gesprungen, also vier Schritte weniger als normal. Auch haben wir diese Woche hart durchtrainiert und das war heute – blöd gesagt – ein Techniktraining“, sagt er. Besser machen will er es kommenden Samstag in Frankreich sowie bei den Großmeisterschaften – „vor allem am letzten Schritt müssen wir noch etwas arbeiten“.

Deutlich glücklicher war der Drittplatzierte Luka Herden (LG Brillux Münster; 7,75 m). „Mit dem Wettkampf bin ich zufrieden. Trotzdem weiß ich, da geht noch mehr. Vor allem der letzte Versuch heute war etwas schade, dass er ganz knapp übergetreten war. Jetzt hoffe ich auf den nächsten Wettkampf, wo das Ding endlich mal explodiert“, sagt er. In der kommenden Woche startet er in Dessau und hofft, dass es danach mit der EM-Nominierung klappt.

U20-WM-Norm für Julian Holuschek

Im Weitsprung-Wettbewerb der Frauen setzte sich Mayse Luzolo (Königsteiner LV) durch. Doch mit 6,51 Metern war sie nicht vollends zufrieden und sagte: „Der Wettkampf heute war schwierig und ich kam mit den Windverhältnissen nicht so gut klar. Das war heute sehr mühsam. Auch habe ich immer noch mit einer Entzündung an der Achillessehe zu kämpfen, weswegen im Training viel ausfallen musste. Aber ich bin dennoch zuversichtlich und konzentriere mich einfach weiterhin ganz auf mich selbst.“

Gute Ergebnisse gab es zuvor bei den Athleten der U20. Allen voran Julian Holuschek (Eintracht Frankfurt), der mit seiner Siegerweite von 7,68 Metern die Norm für die U20-WM in Lima (Peru) abhakte und sich für einen Einsatz im Nationaltrikot empfahl. Auf Rang zwei kam Steven Freund (LAC Erdgas Chemnitz; 7,39 m) vor Raphael Botta (TSV Amicitia Viernheim 1906/09; 7,18m). In der weiblichen U20 gewann Carolina Combé (SV Winnenden; 5,94 m) vor Josie Krone (TSG Bergedorf; 5,93 m) und Caroline Freitag (SV Halle; 5,85 m).

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024