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Pfingstsportfest Rehlingen als Wegweiser Richtung Rom und Paris

© Gladys Chai von der Laage
Olympiasieger, Weltmeister und Europameister – beim Rehlinger Pfingstsportfest sind auch dieses Jahr wieder viele internationale Top-Athletinnen und -athleten am Start. Zahlreiche DLV-Asse wie Robert Farken haben vor allem die Normen für die Olympischen Spiele und die Europameisterschaften im Blick, während Malaika Mihambo und Gesa Krause ihre Schnelligkeit testen.
Manuel Keil

Wichtiger Hinweis: Das Pfingstsportfest kann trotz des Dauerregens im Saarland wie geplant stattfinden! Zwar haben sich dadurch die Aufbau-Arbeiten verzögert, aber die Lage beruhigt sich langsam wieder und die Infrastruktur im Stadion ist nicht betroffen.

Die Leichtathletik-Fans können sich am Sonntag (19. Mai) wieder auf topbesetzte Teilnehmerfeder beim Internationalen Rehlinger Pfingstsportfest freuen. Darüber informierte der ausrichtende LC Rehlingen am Donnerstagabend bei einer Pressekonferenz im Bungertstadion. Die 59. Auflage des Traditionsmeetings ist wie schon im Vorjahr eine Station der Silber-Kategorie der World Athletics Continental Tour. „Insgesamt haben wir am Sonntag 18 Disziplinen auf dem Programm“, berichtet der Leitende DLV-Bundestrainer Lauf/Gehen Werner Klein, der zur Meetingdirektion gehört, voller Vorfreude und hofft auf mehrere Stadionrekorde.

Das Meeting steht in diesem Jahr unter dem Motto „Über Rehlingen nach Rom und Paris“. Rund drei Wochen vor Beginn der Europameisterschaften in Rom (Italien, 7. bis 12. Juni) bietet das Pfingstsportfest die Chance, sich für das erste Saisonhighlight zu qualifizieren. Bisher finden sich knapp 250 Teilnehmer aus 45 Nationen in den Startlisten des Hauptprogramms. Zu den prominentesten gehört erneut Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Sie tritt allerdings nicht in ihrer Paradedisziplin, sondern über 100 Meter an und trifft dort auf die Hallen-WM-Siebte Patrizia van der Weken. Die Luxemburgerin hält seit 2023 in 11,12 Sekunden den Stadionrekord in Rehlingen.

Highlights auf der Stadionrunde

Schnell soll es auch über 400 Meter werden, wo mit Jean Paul Bredau (SC Potsdam), Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) und Marc Koch (LG Nord Berlin) drei DLV-Langsprinter aufeinander treffen, die Anfang Mai mit Rang sieben bei den World Relays bereits das Olympiaticket für die deutsche 4x400-Meter-Staffel gebucht haben. Jean Paul Bredau (PB: 44,96 sec) steht an der Spitze der Meldeliste, zu den Favoriten zählt aber auch der zweimalige belgische Hallen-Weltmeister mit der 4x400-Meter-Staffel Jonathan Sacoor, dessen Saisonbestzeit bei 45,27 Sekunden steht.

Bei den Frauen führt die portugiesische Rekordhalterin Cátia Azevedo (50,59 sec) das Teilnehmerfeld vor Luna Bulmahn (VfL Wolfsburg) an. Ebenfalls am Start sind die Deutsche Meisterin Skadi Schier (SCC Berlin), ihre Vereinskollegin Alica Schmidt und die Olympia-Vierte mit der Staffel Madeline Price (Kanada).

Nach seinem gelungenen Saisoneinstieg mit 49,26 Sekunden über 400 Meter Hürden am Mittwoch in Savona (Italien) zählt Vorjahressieger Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt) in Rehlingen erneut zu den Favoriten. Den Sieg streitig machen wollen ihm seine nationalen Konkurrenten Constantin Preis (VfL Sindelfingen) und Emil Agyekum (SCC Berlin) sowie der WM-Achte von 2019 Abdelmalik Lahoulou (Algerien).

Gesa Krause und Hanna Klein über 1.500 Meter

Zahlreiche DLV-Asse sind in Rehlingen auch auf den Mittelstrecken am Start. Über 800 Meter befinden sich unter den vier Läuferinnen mit Bestzeiten von unter zwei Minuten Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) und Christina Hering (LG Stadtwerke München), die der Favoritin Alexandra Bell (Großbritannien) den Sieg streitig machen wollen.

Über 1.500 Meter versucht Robert Farken (SC DHfK Leipzig) seinen Vorjahressieg zu wiederholen, bei dem er mit 3:32,10 Minuten nur knapp den deutschen Rekord verfehlte. „Das war letztes Jahr leider noch kurz vor Beginn des Nominierungszeitraumes für Paris“, sagt Werner Klein. „Für ihn geht es darum, am Sonntag die Olympia-Direktnorm von 3:33,50 Minuten anzugreifen.“ Mit am Start ist auch der spurtstarke Deutsche Hallenmeister Marius Probst (TV Wattenscheid 01).

Im 1.500-Meter-Rennen der Frauen dürfen sich die Zuschauer auf die Hallen-Europameisterin über 3.000 Meter Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) freuen. Sie trifft gleich auf mehrere DLV-Hindernisspezialistinnen. Neben der zweifachen Europameisterin Gesa Krause und U23-Europameisterin Olivia Gürth (beide Silvesterlauf Trier) testet Elena Burkard (LG Farbtex Nordschwarzwald) ihre Schnelligkeit auf der Unterdistanz. Mit der schnellsten Meldeleistung kommt die finnische Rekordhalterin Sara Lappalainen (4:02,35 min) nach Rehlingen. Ziel sei hier laut Werner Klein der Stadionrekord von 4:05,76 Minuten.

DLV-Spitze bei Weiten- und Höhenjagd mit starker Konkurrenz

Im Speerwurf reist der erst 19-Jährige Max Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen) nach seiner Steigerung auf 90,20 Meter bei der Winterwurf-DM sogar als Weltjahresbester an. Mit am Start sind der EM-Dritte Lassi Etelätalo (Finnland) sowie Zehnkampf-Europameister Niklas Kaul (USC Mainz), der sich unter die Spezialisten mischt. Bei den Frauen sind mit Berlin-Europameisterin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) und Rio-Olympiasiegerin Sara Kolak (Kroatien) zwei hoch dekorierte Werferinnen am Start, die in diesem Jahr wieder zu alter Stärke zurückfinden wollen.

Im Hochsprung will Imke Onnen (Hannover 96) ihren Vorjahreserfolg wiederholen, hat in den nationalen Rekordhalterinnen Salome Lang (Schweiz; 1,97 m) und Ella Junnila (Finnland; 1,96 m) aber starke internationale Konkurrenz. National wird sie von der EM-Sechsten Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1893) und von U20-Meisterin Johanna Göring (SV Salamander Kornwestheim) gefordert.

Im Stabhochsprung trifft die gesamte DLV-Spitze um Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen), Bo Kanda Lita Baehre (ART Düsseldorf), Oleg Zernikel (ASV Landau) und Gillian Ladwig (Schweriner SC) auf den Hallen-WM-Achten Menno Vloon (Niederlande). Mit im Feld ist in seinem Abschiedsjahr auch Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken). Der Olympia-Dritte von 2012 sprang erstmals vor 14 Jahren beim Pfingstsportfest.

Olympianorm über 3.000 Meter Hindernis angepeilt

Das Rennen über 3.000 Meter Hindernis ist in Rehlingen auf Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen) ausgerichtet, dem nur noch knapp zweieinhalb Sekunden zur direkten Olympianorm (8:15,00 min) fehlen. Möglich machen soll dies die internationale Konkurrenz um Vorjahressieger Lawrence Kipsang Kemboi (Kenia).

Erstmals seit Jahren sind auch die 5.000 Meter wieder im Programm. „Das ist ein Zugeständnis an unsere Langstreckler, die es sehr schwer haben, in internatonale Felder hinein zu kommen“, sagt Werner Klein. Da es hier für Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd), Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) und den Deutschen Meister Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch) Richtung EM-Norm (13:20,00 min) gehen soll, rechnet Werner Klein damit, dass zumindest der Stadionrekord von Salah Hissou (Marokko) aus dem Jahr 1995 (13:23,54 min) unterboten wird.

Im Saarländischen Rundfunk (SR) wird das Pfingstsportfest auch in diesem Jahr wieder live übertragen. Während die TV-Übertragung um 17 Uhr beginnt, startet der SR-Livestream bereits ab 16:30 Uhr auf unserer Livestream-Seite und darüber hinaus auch auf leichtathletik.de auf Facebook.

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