Die Talententwicklung im Allgemeinen und Rahmenbedingungen für die Nachwuchsförderung in Hamburg im Spezifischen standen am vergangenen Wochenende im Fokus der Leistungssportkonferenz des HHLV. Als Gastreferent brachte sich auch der DLV-Vorstandsvorsitzende Idriss Gonschinska in die Diskussion ein.
An der Hamburger Leistungssportkonferenz, die durch den ehemaligen Vize-Weltmeister über 400 Meter und heutigen Vizepräsidenten Leistungssport des Hamburger Leichtathletik-Verbandes (HHLV), Ingo Schulz, geleitet wurde, nahm am zurückliegenden Wochenende auch der DLV-Vorstandsvorsitzende Idriss Gonschinska teil.
Idriss Gonschinska tauschte sich mit den Teilnehmenden zu den Rahmenbedingungen für die Nachwuchsförderung in Hamburg und zu mehrperspektivischen Ansätzen der Talententwicklung aus. Ein Talent verfügt über eine angeborene Begabung oder Fähigkeit in einem bestimmten Bereich: „Allein Talent garantiert jedoch keinen Erfolg. Wichtig sind Leidenschaft, Übung, Fleiß, Engagement und der Umgang mit Rückschlägen.“
In diesem Zusammenhang verwies Idriss Gonschinska unter anderem auch auf die sogenannte Ericsson-Regel, wonach Talente zehn Jahre lang drei bis vier Stunden täglich trainieren müssen, um in ihrem Metier Spitzenleistungen zu erzielen. Viel Glauben und Mut seien erforderlich. Und Talente benötigten eine große Begeisterung für Bewegung, die es durch ein individuell, variabel und entwicklungsgerecht gestaltetes Training auf der Basis von Rahmenbedingungen zu fördern gelte.
Nur wenige erfolgreiche Junioren erreichen Weltklasse-Niveau
Der DLV-Vorstandsvorsitzende bezog sich bei seinen Ausführungen auch auf aktuellen Studien zu Karriereverläufen von Weltklasse-Athlet:innen (A. Güllich, A.Barth, M., Macnamara, B. N., Hambrich). Diese beschreiben, dass nur wenige Elite-Juniorensportler:innen im Aktivenbereich ein vergleichbares Weltklasse-Niveau erreichen und Erfolge auf Weltniveau der Männer und Frauen nicht unbedingt auf Erfolgen im Nachwuchsbereich aufbauen.
Weltklasse-Leistungen werden deutlich mehr von Trainings- und Wettkampferfahrungen in verschiedenen Sportarten, einer variablen sowie multidisziplinären Trainingsgestaltung und einer späteren Spezialisierung mit allmählichen disziplinspezifischen Fortschritten begünstigt.
Ein besonderer Dank ging im Rahmen der Leistungssportkonferenz an die ehrenamtlichen Trainer und Helfer, die erst die Talentförderung sowie die Organisation von Veranstaltungen und Wettkämpfen ermöglichen.
Einen ausführlichen Bericht zur Hamburger Leistungssportkonferenz lesen Sie hier...