Die Sommersaison der Leichtathletik startet am Samstag in ihre heiße Phase. Denn dann steht in Xiamen die erste Station der 15. Diamond-League-Saison auf dem Programm. Gleich zehn DLV-Athleten werden die Reise nach China antreten und auf hochkarätige Konkurrenz treffen.
Bühne frei für die prestigeträchtigsten Leichtathletik-Meetings der Welt: Die Diamond-League-Saison 2024 startet am Samstag im neu gebauten Egret-Stadion von Xiamen (China). Knapp fünf Monate und 14 Meetings später werden am 13. und 14. September die Diamond-League-Gesamtsieger beim „Memorial van Damme“ in Brüssel (Belgien) ermittelt. Inklusive des Finals stehen noch fünf Meetings nach den Olympischen Spielen in Paris auf dem Programm. Insgesamt wird bei den Meetings ein Peisgeld von rund sieben Millionen US-Dollar ausgeschüttet.
Beim Premieren-Meeting 2024 sind gleich zehn DLV-Asse mit von der Partie (zu den Meldelisten) und müssen sich in Xiamen gegen Weltklassekonkurrenz behaupten. So trifft Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre (ART Düsseldorf) gleich bei seinem ersten Freiluft-Start der Sommersaison auf Überflieger Armand Duplantis (Schweden). Für den Olympiasieger und Weltrekordler sind die Meetings in Xiamen und eine Woche später in Suzhou die ersten Auftritte in China überhaupt. „Es macht immer Spaß, an neue Orte zu gehen und neue Erfahrungen zu machen. Ich finde es sehr schön, dass wir die beiden Wettkämpfe hintereinander haben werden“, sagte Armand Duplantis gegenüber World Athletics.
Diskus-Trio trifft auf Olympiasiegerinnen und 73-Meter-Werferin
Der 6,23-Meter-Springer ist einer von zwölf Olympiasiegern und 27 Weltmeistern, die am Samstag laut vorläufiger Meldeliste in Xiamen dabei sind. Ebenfalls gegen die Olympiasiegerinnen Valarie Allman (USA) und die Kroatin Sandra Elkasevic (geborene Perkovic) muss sich das deutsche Diskus-Trio Kristin Pudenz (SC Potsdam), Shanice Craft (SV Halle) und Claudine Vita (SC Neubrandenburg) behaupten. Nach ihrem überragenden 73,09-Meter-Wurf vom vergangenen Wochenende in Ramona (USA) gehört die Favoritenrolle aber natürlich der Kubanerin Yaimé Perez. Man darf gespannt sein, wie weit ihre Ein-Kilo-Scheibe in einem geschlossenen Stadion fliegt.
Im Kugelstoßring trifft Hallen-Vizeweltmeisterin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) auf Lokalmatadorin und Olympiasiegerin Gong Lijiao sowie die zweifache Weltmeisterin Chase Jackson (USA). Durch die vielen chinesischen Stars – auch Chinas Speerwurf-Olympiasiegerin Liu Shiying ist mit von der Partie – hoffen die Veranstalter auf 30.000 oder noch mehr Zuschauer. Bei Leichtathletik-Meetings fasst das Egret-Stadion etwa 53.000 Fans.
Olivia Gürth im Rennen mit der Weltrekordlerin
Gegen Top-Konkurrenz startet auch „Deutschlands Leichtathletin des Jahres“ in die Saison. Über 3.000 Meter Hindernis misst sich Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier) unter anderem mit Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech (Kenia). Insgesamt 17 Läuferinnen sind für den Diamond-League-Auftakt gemeldet. Über 200 Meter hat Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen) eine von neun Sprintbahnen in Xiamen ergattert. Das Feld wird angeführt von US-Star Sha'Carri Richardson. Sie trifft auf ihre Landsfrauen Tamara Clark und Anavia Battle, die ebenfalls schon unter 22 Sekunden geblieben sind.
Auch im Dreisprung fehlt der Olympiasieger nicht: Pedro Pichardo (Portugal) wird gefordert von Hallen-Weltmeister und 18-Meter-Springer Hugues Fabrice Zango (Burundi). Bei elf gemeldeten Weltklasse-Dreispringern wäre ein Top-Acht-Platz für Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) das erste Ziel zum Saisonauftakt.
5.000 Meter mit DLV-Duo und Girma-Debüt
Das 5.000-Meter-Feld wird angeführt von Nicholas Kipkorir. Der Kenianer geht mit einer Bestzeit von 12:46,33 Minuten ins Rennen und zeigte Ende März als Vierter der Cross-WM in Belgrad starke Form. Hinter ihm folgen fünf weitere Langstreckler mit Bestzeiten unter 13 Minuten. Hinzu kommt Hindernislauf-Weltrekordler Lamecha Girma (7:52,11 min). Der Äthiopier, gleichzeitig mit 7:23,81 Minuten Hallen-Weltrekordler über 3.000 Meter, läuft in Xiamen sein 5.000-Meter-Debüt und zählt mit seinen Vorleistungen natürlich zu den Favoriten. Eine schnelle Zeit in diesem Top-Feld peilt das DLV-Duo Mohamed Abdilaahi (LG Olympia Dortmund) und Sam Parsons (SCC Berlin) an.
Große Spannung versprechen die 1.500 Meter und 100 Meter Hürden der Frauen. Auf der langen Mittelstrecke trifft 5.000-Meter-Weltrekordlerin Gudaf Tsegay (Äthiopien) auf sechs weitere Läuferinnen mit Bestzeiten unter vier Minuten. Im Hürdensprint muss sich Weltrekordlerin Tobi Amusan (Nigeria) gegen ein Top-Trio behaupten: Olympiasiegerin Jasmine Camacho-Quinn (Puerto Rico), Weltmeisterin Danielle Williams (Jamaika) und Hallen-Weltmeisterin und Hallen-Weltredkordlerin Devynne Charlton (Bahamas).
Hinweis: Alle Stationen der Diamond League 2024 werden vom Pay-TV-Sender Sky live gezeigt. Aus Xiamen startet die Übertragung am 20. April um 12:45 Uhr (MESZ).
