Ein Olympiasieg in der Leichtathletik in Paris lohnt sich: Der Weltverband wird dafür jeweils 50.000 US-Dollar Preisgeld zahlen. Bei 48 Entscheidungen werden damit 2,4 Millionen Dollar Preisgeld ausgeschüttet.
World Athletics (WA) wird Olympia-Gold bei den Sommerspielen in Paris (Frankreich; Leichtathletik-Wettbewerbe vom 1. bis 11. August) mit jeweils 50.000 US-Dollar (46.000 Euro) belohnen. Die Leichtathletik sei damit die erste Sportart, in der Preisgeld für Goldmedaillen gezahlt werde, unterstrich der Weltverband nach einem entsprechenden Beschluss am Mittwoch. Wie WA weiter mitteilte, wird er bei insgesamt 48 Entscheidungen 2,4 Millionen US-Dollar (2,2 Millionen Euro) ausschütten. Bei Staffel-Entscheidungen teilen sich die Mitglieder die 50.000 Dollar. 2028 in Los Angeles (USA) soll es dann auch Preisgeld für Silber und Bronze geben.
WA-Präsident Sebastian Coe sprach von einem Schlüsselmoment für den Verband und die Leichtathletik. "Damit unterstreichen wir unser Engagement für die Stärkung der Athleten und die entscheidende Rolle, die sie beim Erfolg aller Olympischen Spiele spielen", erklärte der 67-jährige Brite, der 1980 und 1984 Olympiasieger über 1.500 Meter war.
Es werde die 2015 begonnene Reise fortgesetzt, auf deren Weg das Geld, das der Verband vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) erhalte, direkt in den Sport zurückfließe. Coe steht dem Leichtathletik-Weltverband seit 2015 vor. "Wir müssen irgendwo anfangen und sicherstellen, dass einige der Erlöse, die unsere Athleten bei Olympischen Spielen generieren, direkt an die zurückfließen, die aus den Spielen das weltweite Spektakel machen, das sie sind", sagte er.
Lob von deutschen Olympiasiegern
Die deutschen Olympiasieger Robert Harting und Thomas Röhler loben die Entscheidung. "Das finde ich total positiv. Es wäre zu wünschen, dass sich die olympische Bewegung da anschließen könnte. Das ist ja nach wie vor halb ehrenamtlich", sagte Harting (39), der 2012 Diskus-Gold in London (Großbritannien) holte und sich stets für eine angemessene Honorierung der Erfolge von Athletinnen und Athleten einsetzte.
Speerwurf-Olympiasieger Röhler sprach von einem wichtigen Schritt auf dem Weg zur Professionalisierung der Sportart. "Für den Athleten ist es top, dass es da Wertschätzung gibt. Es ist gut, dass es jetzt passiert", sagte der 32 Jahre alte Jenaer, der 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) ganz oben auf dem Treppchen stand.
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)