Samuel Fitwi hat am Sonntag beim Generali Berlin Halbmarathon eine neue Bestzeit aufgestellt. Der 28-Jährige war in 61:33 Minuten elf Sekunden schneller als zuvor, damit wurde er Neunter. Bei den Frauen schaffte es Melat Kejeta auf Rang drei. Viele Läuferinnen und Läufer mussten bei der Rekordjagd den warmen Temperaturen Tribut zollen.
Die Läuferinnen und Läufer legten am Sonntagvormittag beim Generali Berlin Halbmarathon los wie die Feuerwehr. Allen voran der Kenianer Daniel Ebenyo, der sogar im Weltrekordtempo anlief. Im Laufe des Rennens und bei steigenden Temperaturen wurde es jedoch zunehmend schwieriger, die hohe Geschwindigkeit beizubehalten. Sein Vorsprung von zwischenzeitlich mehr als einer halben Minute schrumpfte auf den letzten Kilometern beträchtlich, den Sieg brachte der Kenianer dennoch ins Ziel. 59:30 Minuten wurden gestoppt, mit Amos Kurgat (59:42 min) und Isaia Kipkoech Lasoi (alle Kenia; 59:47 min) unterboten die Top Drei geschlossen eine Stunde.
Der beste Europäer, zugleich der schnellste Deutsche im Rennen, durfte sich auf Rang neun über eine neue Bestzeit und die Norm für die Europameisterschaften in Rom (Italien; 7. bis 12. Juni) freuen: Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier) blieb in 61:33 Minuten elf Sekunden unter seiner Marke aus dem Vorjahr. Nach einer 5-Kilometer-Zwischenzeit von 14:09 Minuten, die auf einen deutschen Rekord hinausgelaufen wäre, erreichte Fitwi den 10-Kilometer-Punkt nach 28:32 Minuten. In der Folge wurde auch er langsamer und der Rekord war schnell außer Reichweite.
Wärme verhindert mögliche Rekord-Attacke
„Ich wollte eigentlich den deutschen Rekord angreifen und zumindest eine 60er-Zeit laufen. Bei 10 Kilometern waren wir noch gut im Rennen, doch dann wurde es zu warm und nach 16 Kilometern ging nichts mehr“, sagte Samuel Fitwi. „Ich freue mich, dass ich wenigstens eine persönliche Bestzeit und die EM-Norm erreicht habe.“
Eine Minute dahinter: Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach; 62:34 min), der als Zwölfter zweitbester Deutscher wurde. Mit Johannes Motschmann (SCC Berlin; 62:46 min) und Hendrik Pfeiffer (TK Hannover; 63:05 min) lief ein deutsches Quartett in die Top 15.
Drei deutsche Frauen in den Top Acht
Im Feld der Frauen gab es eine Überraschungssiegerin: Mit 66:53 Minuten setzte sich die erst 19-jährige Äthiopierin Tekle Muluat klar durch. Ftaw Zeray (67:22 min) machte den äthiopischen Doppelsieg perfekt, Melat Kejeta (Laufteam Kassel) komplettierte mit 67:26 Minuten das Podest. Auch sie hatte anfangs auf Kurs für eine neue Bestzeit gelegen, dann aber abreißen lassen müssen.
„Ich bin zufrieden mit meiner Leistung, aber es war zu warm für mich. Ich wollte schneller laufen, aber ich musste aufgrund der Bedingungen das Tempo während des Rennens drosseln“, sagte Melat Kejeta, die sich nun im Höhentrainingslager in Äthiopien auf die Höhepunkte im Sommer mit der EM und den Olympischen Spielen vorbereiten wird.
Die zweitbeste deutsche Läuferin Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) zeigte auf Platz sieben in 71:01 Minuten einen Aufwärtstrend nach zuletzt enttäuschenden Rennen. Als Achte überraschte Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen) mit einem guten Halbmarathon-Debüt in 71:15 Minuten. Kristina Hendel (LG Braunschweig; 72:31 min) belegte Rang elf, Esther Pfeiffer (Hannover 96; 72:32 min) Platz zwölf und Deborah Schöneborn (SCC Berlin, Marathon Team; 73:12 min) kam als 15. ins Ziel.
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