| Hallen-DM 2024

Marius Probst bricht Meisterschaftsbestzeit von Dieter Baumann

© Theo Kiefner
Das 1.500-Meter-Finale wurde am Sonntag bei den Deutschen Hallenmeisterschaften erst auf der Zielgeraden entschieden: Marius Probst stürmte vorbei am Jahresbesten Robert Farken und zu Gold. Doch damit nicht genug: Der Wattenscheider löschte die 32 Jahre alte Meisterschaftsbestleistung von Dieter Baumann aus den Rekordlisten.
Svenja Sapper

Ein packendes Duell um Gold lieferten sich am Sonntagnachmittag in Leipzig der Deutsche Freiluftmeister Marius Probst (TV Wattenscheid 01) und der deutsche Jahresbeste über 1.500 Meter Robert Farken (SC DHfK Leipzig). Mit 3:34,51 Minuten, gelaufen beim Indoor Meeting in Erfurt, lag die Favoritenrolle für die Deutschen Hallenmeisterschaften beim Lokalmatador. Drei Runden vor den Ziel zog er das Tempo an und nahm Kurs auf eine richtig schnelle Zeit. Einen konnte Farken jedoch nicht abschütteln: Marius Probst blieb dran. Bis zur Zielgeraden!

Und auf den letzten Metern zündete der Wattenscheider den Turbo und konnte den Jahresbesten sogar noch überspurten. Beim Blick auf die Uhr stand dann auch fest, dass das Rennen von Leipzig in die Geschichte der Deutschen Hallenmeisterschaften eingehen wird. Denn die Meisterschaftsbestmarke (3:37,83 min) von Langstrecken-Legende Dieter Baumann war nach 32 Jahren Geschichte.

In 3:36,36 Minuten katapultierte sich Marius Probst auf Rang sechs der ewigen deutschen Hallen-Bestenliste. Sein Hausrekord unter dem Hallendach hatte bis dahin bei 3:39,70 Minuten gestanden. Auch Robert Farken blieb in 3:37,20 Minuten unter der Baumann-Bestmarke. Bronze ging in 3:44,07 Minuten an Marc Tortell (Athletics Team Karben). 

Freundschaft und Stimmung beflügeln

"Ich bin sprachlos", sagte Marius Probst am Hallen-Mikrofon. "Ich habe mit der Zeit geliebäugelt, aber nur insgeheim. Ich wusste, dass ich auf den letzten 200 Metern stark bin, und ich war dran." Anschließend bedankte er sich bei seinem Kontrahenten: "Vielen Dank für das geile Rennen, das hat mega Spaß gemacht!" Obwohl das Leipziger Publikum dem Lokalmatador die Daumen gedrückt haben dürfte, pushte die Atmosphäre in der Quarterback Immobilien Arena auch Marius Probst. "Die geile Stimmung hat mich am Ende so beflügelt, dass ich dachte: Jetzt nutz die Gunst der Stunde! Ich glaube, es war auch für jeden Zuschauer ein geiles Rennen." 

"Ich war sehr selbstbewusst, dass ich das hier kontrolliert gewinnen kann. Jetzt wurde ich eines Besseren belehrt", sagte Robert Farken, der jedoch auch Positives aus der Niederlage ziehen konnte: "Das gibt ein bisschen mehr Wachsamkeit für den Sommer." "Der gegenseitige Respekt ist groß", betonte Marius Probst. "Wir mögen uns beide, wir sind gut befreundet und das war ein geiler Fight." Der für den Wattenscheider mit einer Sternstunde endete. "Heute war Tag X, und heute habe ich gewonnen." 

Die Top Ten der ewigen deutschen Hallenbestenliste

3:34,13 min: Homiyu Tesfaye (Frankfurt) 19.2.2015
3:34,51 min: Robert Farken (Leipzig) 2.2.2024
3:34,72 min: Amos Bartelsmeyer (Frankfurt) 11.2.2023
3:36,09 min: Rüdiger Stenzel (Wattenscheid) 1.2.1998
3:36,26 min: Jens-Peter Herold (Berlin) 14.2.1993
3:36:36 min: Marius Probst (Wattenscheid) 18.2.2024
3:36,97 min: Dieter Baumann (Waiblingen) 12.2.1989
3:37,54 min: Thomas Wessinghage (Köln) 2.3.1980
3:37,8 min: Harald Norpoth (Münster) 13.2.1971
3:37,80 min: Hauke Fuhlbrügge (Erfurt) 05.3.1989

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