| New York Marathon

New York-Siege mit Endspurt und Streckenrekord – Hendrik Pfeiffer Zwölfter

© Gladys Chai von der Laage
Aus völlig unterschiedlichen Rennverläufen sind am Sonntag die Kenianerin Hellen Obiri und der Äthiopier Tamirat Tola als Sieger des prestigeträchtigen New York Marathons hervorgegangen. Hendrik Pfeiffer konnte sich nur sechs Wochen nach dem Berlin Marathon mit Platz zwölf im erlesenen Elitefeld behaupten.
Silke Bernhart

Die Rennen der Männer und Frauen beim New York Marathon 2023 hätten unterschiedlicher kaum sein können. Während das Elitefeld der Frauen am Sonntag ein durchweg moderates Tempo anschlug und die Entscheidung erst auf dem letzten Kilometer fiel, setzte der Weltmeister von 2022 Tamirat Tola (Äthiopien) schon vor der Halbmarathon-Marke die entscheidende Attacke und schüttelte bald auch seinen letzten Verfolger ab. Der verdiente Lohn für den 32-Jährigen: der erste Sieg bei einem der World Marathon Majors, den hochkarätigsten Marathonrennen der Welt, und ein neuer Streckenrekord von 2:04:58 Stunden. Erst mit zwei Minuten Rückstand folgte auf Platz zwei der Kenianer Albert Korir (2:06:57 h).

Ein bemerkenswerter Auftritt gelang aus deutscher Sicht auf Platz zwölf auch Hendrik Pfeiffer (TK zu Hannover): Nachdem er im Vorjahr noch im Hauptfeld im Kreise der Freizeitläufer mitgerannt war, erfüllte er sich dieses Mal mit dem Start im Elitefeld einen Lebenstraum – und ließ es sich dabei nicht nehmen, zu Beginn des Rennens einige Meter vorne an der Spitze zu absolvieren. Nach der Tempoverschärfung von Tola sortierte er sich in den Top 15 des Feldes ein, immer das große Ziel einer Top-Ten-Platzierung im Blick. Am Ende wurde es nur sechs Wochen nach seiner Bestzeit von Berlin (2:08:48 h) auf der schwierigen, welligen Strecke von New York Platz zwölf in 2:12:53 Stunden.

Hellen Obiri sprintet Letesenbet Gidey davon

Ohne die zuvor als aussichtsreichste Läuferin gehandelte Peres Jepchirchir (Kenia) fiel der Startschuss für das Frauenrennen. Die Olympiasiegerin und Halbmarathon-Weltmeisterin musste aufgrund ihrer kurz vor der Abreise nach New York zugezogenen Oberschenkel-Verletzung passen. Von den weiteren Eliteläuferinnen wollte keine so richtig das Heft in die Hand nehmen. Das Resultat: Außenseiterinnen an der Spitze, häufige Führungswechsel und ein vergleichsweise mäßiges Tempo.

Erst als es in Richtung 40-Kilometer-Marke ging, setzte sich eine fünfköpfige Gruppe ab, der alle Favoritinnen angehörten. Zunächst fiel Viola Cheptoo (Kenia) ab und noch auf Rang sechs zurück. Dann konnte auch Ex-Weltrekordlerin Brigid Kosgei (Kenia; 2:27:45 h), die mehrfach einen Rückstand wieder wettmachte, nicht mehr mithalten. Und schließlich musste auch Vorjahressiegerin Sharon Lokedi (Kenia; 2:27:33 h) ihre Hoffnungen auf den zweiten New-York-Coup begraben.

Auf dem letzten Kilometer kam es somit zum Sprintduell zwischen Hellen Obiri (Kenia) und Letesenbet Gidey (Äthiopien) – die eine zweimalige 5.000-Meter-Weltmeisterin und Siegerin des Chicago Marathons 2023, die andere 10.000 Meter- und Halbmarathon-Weltrekordlerin und schnellste Marathon-Debütantin der Geschichte. Das bessere Ende hatte Hellen Obiri für sich: In 2:27:23 Stunden konnte die 33-Jährige noch sechs Sekunden Vorsprung auf Letesenbet Gidey herauslaufen. Als erste Athletin seit 1989 und der Norwegerin Ingrid Kristiansen triumphierte sie damit innerhalb eines Jahres sowohl in Chicago als auch in New York.

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