Am Samstag startet die Leichtathletik-WM 2023 in Budapest, und das mit acht Vorrunden mit deutscher Beteiligung. Wie sich die DLV-Athletinnen und -Athleten in diesen Wettbewerben präsentiert haben und wie sie selbst ihre Auftritte einordnen, das lesen Sie hier von Disziplin zu Disziplin.
WM 2023 kompakt TV-Zeiten & Livestreams Live-Ergebnisse
FRAUEN
Weitsprung Qualifikation
Maryse Luzolo zieht in ihr erstes großes Finale ein
Wohl niemanden, der ihre Geschichte mitverfolgt hat, wird diese Nachricht kalt lassen: Weitspringerin Maryse Luzolo (Königsteiner LV) steht im Finale der WM von Budapest! Fünf Jahre nach ihrer schwerwiegenden Knieverletzung belegte sie am Samstag mit 6,66 Metern Platz zehn der Qualifikation. In den Jugendklassen hatte sie es in den Jahren 2011 bis 2014 bereits dreimal in internationale Finals geschafft, bei den Aktiven steht nun am Sonntag die Premiere bevor.
Nur noch zuschauen darf dann leider Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden). Wie Luzolo gelang ihr nur ein gültiger Versuch, der war mit 6,47 Metern aber zu kurz für die Runde der besten Zwölf. Die viertjüngste Athletin im Feld, die gerade erst ihren 21. Geburtstag gefeiert hat, kämpfte mit Problemen im Anlauf.
Ein Schicksal, das bei vielen ungültigen Versuchen auch weitere Athletinnen ereilte – und dazu führte, dass sich einige Medaillenkandidatinnen vorzeitig verabschieden mussten. So zum Beispiel die Vize-Weltmeisterin von 2019 Maryna Bekh-Romanchuk (Ukraine), Hallen-Europameisterin Jazmin Sawyers (Großbritannien; 6,41 m) oder 6,98-Meter-Springerin Quanesha Burks (USA).
Stimmen zum Wettbewerb:
Maryse Luzolo (Königsteiner LV):
Ich musste heute zittern, ich habe schon gemerkt, dass es vielleicht nicht reichen könnte. Aber Mikaelle hat mir Mut zugesprochen. Und als es feststand, war ich wirklich happy! Bei den Deutschen Meisterschaften bin ich nicht so gut gesprungen, die 6,84 Meter zuletzt haben mir sehr geholfen. Man hat gesehen: Ich kann springen! Auch hier im ersten und dritten Versuch, die waren nur ganz knapp ungültig, da habe ich den letzten Schritt einen Tick zu lang gezogen. Jetzt habe ich morgen noch mal die Chance, es besser zu machen und noch mal weiter zu springen.
Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden):
Für weite Sprünge brauche ich meine hohe Anlaufgeschwindigkeit. Bei der Anlaufkontrolle war ich auch super schnell, aber im Wettkampf hat es irgendwie nicht geklappt. Beim 6,47-Meter-Sprung kam ich nicht ans Brett, bei den anderen Versuchen habe ich den letzten Schritt zu lang gezogen. Dabei fühle ich mich doch deutlich besser als in Espoo [im Juli bei der U23-EM]. Ich habe seitdem wegen meines Beugers eine kleine Zwangspause eingelegt, die hat eigentlich ganz gut getan.
MÄNNER
100 Meter Vorläufe
Sechs unter zehn, Julian Wagner raus
Ein Rennen im Bereich seiner Bestmarke (10,11 sec) hatte sich Julian Wagner (LC Top Team Thüringen) für seine WM-Premiere vorgenommen, wohlwissen, dass auch dieses für ihn als 60. der Weltrangliste nicht zwangsläufig für das Weiterkommen reichen würde. Doch der 25-Jährige, der schon im Jahr zuvor in einem WM-Vorlauf stand, konnte am Samstag nicht auf die Bahn bringen, was die bisherige Saison und auch die Trainingsleistungen angedeutet hatten: In 10,31 Sekunden wurde er Fünfter seines Vorlaufs und verpasste damit den Einzug in die nächste Runde recht deutlich: 14 Hundertstel hätte er schneller sein müssen.
An der Spitze von insgesamt sieben Rennen gaben sechs Athleten mit Zeiten unter zehn Sekunden das Tempo vor, allen voran der Jamaikaner Oblique Seville (9,86 sec). Doch die weiteren Favoriten um das US-Trio Noah Lyles (9,95 sec), Titelverteidiger Fred Kerley (9,99 sec) und Christian Coleman (9,98 sec) oder Akani Simbine (Südafrika; 9,97 sec) sowie Kenias Gold-Hoffnung Ferdinand Omanyala (9,97 sec) mussten noch längst nicht alle Karten aufdecken. Bei Olympiasieger Marcell Lamont Jacobs (Italien) bleibt nach Platz drei seines Vorlaufs in 10,15 Sekunden weiter die Frage, ob er rechtzeitig für die WM in Form gekommen ist.
Stimme zum Wettbewerb:
Julian Wagner (LC Top Team Thüringen):
Ich habe versucht auszublenden, dass das eine WM ist, und mein eigenes Ding zu machen. Leider ist das nicht aufgegangen. Ich bin nicht zufrieden, das Training hatte eigentlich etwas anderes angedeutet. Ich habe in jeder Einheit gut trainiert, es ist nichts dazwischen gekommen. Es ist schade, dass ich nicht bei einer WM zeigen kann, was ich draufhabe. Ich bin da selbstkritisch, ich will meine SBs und PBs nicht nur bei Meetings laufen.
1.500 Meter Vorläufe
Ein Platz fehlt zum Q
Die Tatsache, dass alle Halbfinal-Plätze nur über einen Platz in den Top Sechs von drei Vorläufen vergeben wurden, führte auch bei den Männern zu schnellen Rennen. Nachdem zuvor nur ein einziger Läufer in der Geschichte von Weltmeisterschaften schon im 1.500-Meter-Vorlauf unter 3:35 Minuten geblieben war, musste am Samstag für alle, die ins Halbfinale einzogen, eine Zeit von 3:34 Minuten her.
Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt) konnte in diesem Jahr erstmals die 3:35-Minuten-Marke unterbieten. In Budapest jedoch leider nicht: Im ersten Vorlauf, in dem sich Favorit Jakob Ingebrigtsen (Norwegen; 3:33,94 min) an der Spitze aus allen Rangeleien raushielt, sortierte sich der Deutsch-Amerikaner im Mittelfeld ein. Auf der Zielgeraden konnte er zwar auch aufgrund eines Sturzes in der Kurve zuvor noch einige Plätze gutmachen, jedoch reichte es nur noch zu Platz sieben in 3:35,44 Minuten.
Stimme zum Wettbewerb
Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt):
Mein Urteil ist zweigeteilt. Nach den letzten paar Wochen bin ich sogar einigermaßen zufrieden heute, dass ich mitlaufen und auf den letzten 400 Metern fast den Anschluss halten konnte. Aber im Vergleich zum Beginn des Jahres, als ich in der Halle 3:34 Minuten gelaufen bin, bin ich schon etwas enttäuscht, dass ich hier im Vorlauf rausfliege. Ich habe nach der DM in der Höhe trainiert und hatte dort eine Erkältung, ich war ein paar Tage richtig platt. Aber in der letzten Woche dort hatte ich noch sehr gute Einheiten und dachte, es geht wieder. Dann habe ich vor zweieinhalb Wochen einen Wettkampf gemacht und war nach 600 Metern komplett kaputt. Erst langsam habe ich mich wieder gut gefühlt und habe dann auch versucht, hier mit Selbstvertrauen an den Start zu gehen. Ich habe versucht, im Rennen Kraft zu sparen und innen zu bleiben, ich wollte nicht so viele Körner lassen wie bei der Hallen-EM, wo ich viel außen gelaufen bin. Ich glaube, wenn ich etwas weiter vorne gewesen wäre am Ende, hätte ich vielleicht um die Top Sechs mitlaufen können.
3.000 Meter Hindernis Vorläufe
Zwei Sekunden fehlen zum Finale
Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898) war am Sonntag bei der WM in Budapest bei einer Premiere dabei: Erstmals wurden in den Hindernis-Vorläufen die Final-Startplätze ausschließlich über einen Platz in den Top Fünf von drei Rennen vergeben. Somit war klar: Er muss mindestens Fünfter werden, um sich den Traum vom WM-Finale zu erfüllen.
Die ersten vier Plätze seines Vorlaufs waren spätestens nach zwei Kilometern vergeben, in denen an der Spitze der Olympia-Zweite Lamecha Girma (Äthiopien; 8:15,89 min) und der einstige U20-Weltmeister Leonard Kipkemoi Bett (Kenia; 8:16,74 min) das Tempo hoch hielten. Karl Bebendorf konnte hier nicht mitgehen und sortierte sich bald auch in einer siebenköpfigen Verfolgergruppe hinten ein. Eingangs der letzten Runde jedoch schaltete er noch einmal einen Gang hoch und sammelte auf der Gegengerade gleich mehrere Konkurrenten ein.
Schließlich reichten die Körner jedoch nicht, um an allen von ihnen auf Platz fünf vorbeizusprinten. Auch, weil die Überquerung der letzten Hindernisse – eigentlich eine Stärke des Deutschen Meisters – nicht optimal war und er sich eingangs der Zielgerade auch noch mit dem US-Amerikaner Isaac Updike in die Quere kam. Zwar sprang noch immer die drittbeste Zeit in der Karriere von Karl Bebendorf (8:22,33 min) heraus, diese reichte am Samstag aber nur für Platz acht. Etwas mehr als zwei Sekunden fehlten zum Schweden Simon Sundström, der sich auf Rang fünf den letzten Finalplatz dieses Vorlaufs sicherte.
Stimme zum Wettbewerb:
Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898):
Die Enttäuschung ist groß. Aber ich bin eine positive Natur, ich nehme auch die positiven Dinge wahr. Es war meine stärkste Performance im internationalen Vergleich, ich war hier drei, vier Sekunden schneller als noch im letzten Jahr. Klar war es mein Traum ins Finale zu kommen, aber das Rennen war ziemlich holprig vor allem auf der letzten Runde. Es war klar, dass es hart wird, aber ich hatte es mir flüssiger vorgestellt. Den letzten Wassergraben konnte ich nicht frei nehmen, da hätte das Rennen vielleicht schon ganz anders ausgesehen. Und dann habe ich mich etwas verwurschtelt, der Ami hat vor mir die Lücke zugemacht. Aber ich habe in dieser Saison mehr erreicht, als ich gedacht hätte, nach meiner Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber hatte ich im tiefsten Inneren die Saison schon fast abgeschrieben.
Dreisprung Qualifikation
Max Heß scheidet als 18. aus
Mit einer Saisonbestleistung von 16,40 Metern im Freien war klar: Fürs Dreisprung-Finale muss bei Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) eine Steigerung her! Die gelang ihm in der Qualifikation auch – aber leider, so viel sei vorweggenommen, reichte es trotzdem nicht für ein Finalticket. 16,48 Meter setzte der Chemnitzer im ersten Durchgang in die Grube. Dabei blieb es – für die Top Zwölf hätten 23 Zentimeter mehr hergemusst.
Der Jamaikaner Jaydon Hibbert, der in diesem Sommer bereits den U20-Weltrekord auf 17,87 Meter gesteigert hat, gab mit 17,70 Metern eine Kostprobe seines Könnens und war zugleich der Einzige, der die direkte Qualifikationsmarke von 17,15 Metern übertraf. Nach der verletzungsbedingten Absage von Titelverteidiger Pedro Pichardo (Portugal) ist der 18-Jährige ein heißer Goldkandidat. svs
Stimme zum Wettbewerb:
Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz):
Heute habe ich vor allem mit der Zeit gekämpft, mit der Dauer der Qualifikation. Das hat mir zwischen dem ersten und zweiten Versuch die Energie geraubt. Ich weiß nicht, ob drei Versuche für mich je so lange gedauert haben. Man lernt nie aus, ich war komplett platt. Schon der Start bei den Deutschen Meisterschaften war ein Versuch um zu schauen, ob der Fuß hält – hat er nicht. So hatte ich in dieser Saison einschließlich der Sprünge hier vielleicht zehn Sprünge aus vollem Anlauf. Jetzt ist schon Frust da, ich würde irgendwann schon mal gerne in einem WM-Finale stehen. Dieses Mal waren die Vorzeichen aber auch nicht so gut. "Witness the wonder" ist das Motto dieser WM, das habe ich versucht auch zu meinem Motto zu machen. Ein kleines Wunder mit einer Saison-Bestleistung ist es wohl geworden, ein großes nicht.
Hammerwurf Qualifikation
DLV-Youngster müssen Lehrgeld zahlen
Bei der U23-EM hatten sie noch jubelnd gemeinsam auf dem Treppchen gestanden. Bei der WM von Budapest schlichen Merlin Hummel (UAC Kulmbach) und Sören Klose (Eintracht Frankfurt) mit hängenden Köpfen aus dem Stadion. Denn ein guter Wurf wollte beiden dort nicht glücken.
Sören Klose kam im ersten Versuch der Gruppe A bis auf 72,23 Meter, eine Weite, auf der man aufbauen könnte – doch dann schlichen sich technische Fehler ein und der Hammer flog nicht mehr sauber aus dem Sektor. Merlin Hummel brachte in Gruppe B keinen gültigen Versuch zustande. Besonders bitter: Schon für 74,56 Meter wäre der letzte Finalplatz zu haben gewesen, eine Weite, die beide in diesem Jahr schon um mehr als einen Meter übertroffen haben.
Die Favoriten gaben sich dagegen keine Blöße: Sowohl der fünfmalige Weltmeister und Titelverteidiger Pawel Fajdek (Polen; 77,98 m) als auch Olympiasieger Wojciech Nowicki (beide Polen; 78,04 m) übertrafen die direkte Qualifikationsweite, ebenso Ungarns Hoffnungsträger Bence Halasz (78,13 m) und Mykhaylo Kokhan (Ukraine; 78,47 m), der vor Hummel und Klose U23-Europameister geworden war. Ein Werfer aber lieferte ihnen allen eine Kampfansage: Der 21 Jahre junge Ethan Katzberg beeindruckte mit 81,18 Metern und neuem Landesrekord für Kanada.
Stimmen zum Wettbewerb:
Merlin Hummel (UAC Kulmbach):
Das war ein Tag, aus dem ich richtig viel Motivation schöpfe. Ich bin Perfektionist: Das war ein Wachrüttler um zu sagen: Sowas machen wir nicht mehr! Das wird mir im nächsten Jahr bei EM und Olympia nicht mehr passieren, dafür werde ich noch härter arbeiten. Ich wollte heute das Maximum rausholen und bin auch für meine Verhältnisse cool geblieben. Woran es letztendlich lag? Das waren sicher mehrere Faktoren, aber so genau kann ich es noch nicht sagen.
Sören Klose (Eintracht Frankfurt):
Bei Drehung drei, vier ein kleiner Fehler, und dann geht’s nicht mehr. Dabei hätte man mit 75 Metern das Finale geschafft! Es lag am Abwurf, ich habe super angefangen, aber dann hat sich der kleine Fehler eingeschlichen. Ich bin enttäuscht, dass ich es nicht hingekriegt habe. Dabei habe ich mir vorher eigentlich keinen Kopf gemacht. Mit 21 das erste WM-Finale, das wäre was gewesen! Verärgert bin ich nicht, nur traurig.
Diskuswurf Qualifikation
Henrik Janssen zittert sich ins Finale
Für die sehr hoch angesetzte direkte Qualifikationsweite von 66,50 Metern reichte es für Henrik Janssen (SC Magdeburg) in Gruppe A zwar nicht. Nach 63,79 Metern und Platz fünf konnte der Deutsche Meister dennoch recht optimistisch die Anlage wieder verlassen. Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass der Kampf um die Finalplätze wenig später zu einem Zentimeter-Krimi werden sollten, in dem auch zwei weitere DLV-Athleten eine Hauptrolle hatten.
In Gruppe B traten Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) und Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) in Aktion. Mit 63,37 und 63,36 Metern trennte beide in ihren besten Würfen nur ein Zentimeter. Und eine ganze Weile lagen sie damit auch wie Henrik Janssen in den Top Zwölf, bis ein Konkurrent nach dem anderen vorbeizog. Schließlich rutschte erst Jasinski aus den Top Zwölf, dann auch Steven Richter – und auch Henrik Janssen wurde weiter nach hinten durchgereicht. Für ihn gab’s schließlich aber doch ein Happy End: Der Magdeburger steht am Sonntag als Zwölfter im WM-Diskusfinale.
Dort wird er auf die versammelte Weltelite treffen. Zwar blieben in der Qualifikation die ganz großen Weiten aus – kein einziger Athlet übertraf die geforderten 66,50 Meter. Aber schließlich gelangen doch allen Favoriten Würfe, die mehr oder weniger souverän fürs Finale reichten. Der beste Wurf ging auf das Konto von Olympiasieger Daniel Stahl (Schweden; 66,25 m), im Abstand von nur einem Meter reihten sich dahinter sieben seiner Herausforderer ein, unter ihnen auch Europameister Mykolas Alekna (Litauen; 66,04 m) und Weltmeister Kristjan Čeh (Kroatien; 65,95 m).
Stimmen zum Wettbewerb:
Henrik Janssen (SC Magdeburg):
In dieser Saison hatte ich es schon öfter, dass ich mich erst ein bisschen reinfuchsen mus. Ich würde natürlich lieber mal mit einer hohen 60er Weite einsteigen und direkt den Sack zumachen. Jetzt hoffe ich sehr, dass es reicht. Für das große Q und damit eine Bestleistung hätte es schon sehr optimal laufen müssen, das muss im geschlossenen Stadion schon einiges passen, wir sind hier nicht in Schönebeck auf der Segelwiese. Mit meiner Weite bin ich erstmal zufrieden, jetzt schaue ich, was die anderen machen. Ich bin schon aufgeregt, aber ich were es auch genießen.
Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01):
Es war eine knappe Geschichte. Aber das war schon im Vorfeld abzusehen, dass wohl 64 Meter fürs Finale her müssen. Die Konkurrenz ist extrem stark. Bei mir hat der Ablauf heute nicht gepasst, ich hatte in diesem Jahr einfach zu wenige Würfe. Ich bin im Mai umgeknickt beim Werfen und habe mir das Außenband gerissen, da war sechs, sieben Wochen an Werfen nicht zu denken. Auch die Saison-Vorbereitung war schon eine Katastrophe, ich war viel krank im Trainingslager, daher ist es für mich eine sehr, sehr schwierige Saison. Aber der Trend zeigt wieder nach oben. Am 1. September starte ich beim Thumer Werfertag. Ich möchte noch ein paar Wettkämpfe machen und zeigen, dass ich noch weiter werfen kann. Mein Ziel: meine dritten Olympischen Spiele. Dafür bin ich immer noch Feuer und Flamme.
MIXED
4x400 Meter Vorläufe
Finaleinzug über die Zeit
Die deutsche Mixed-Staffel hat mit einem vierten Platz im Vorlauf den Einzug ins WM-Finale klargemacht – und das auch mit einer taktisch starken Leistung und passender Besetzung der einzelnen Positionen. Startläufer Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund), in diesem Jahr mit einer Zeit nahe der 45-Sekunden-Marke auf Tuchfühlung zu Europas Spitze, brachte das Quartett ins Rennen und übergab noch mit der Kurvenvorgabe auf einem der vorderen Plätze an Alica Schmidt (SCC Berlin). Diese hatte auf Bahn sieben die Konkurrenz beim Einzug auf die Innenbahn im Blick und sortierte sich clever von ganz außen auf Platz zwei hinter den Niederlanden ein.
Auf den Fersen von Top-Läuferin Lieke Klaver konnte Alica Schmidt Platz zwei bis zur Übergabe an Jean Paul Bredau (SC Potsdam) halten. Dieser hinterließ ebenfalls einen starken Eindruck und stürmte auf der Zielgerade sogar vor bis auf Platz eins. Ein Stolperer brachte ihn am Ende zu Fall – glücklicherweise aber erst, nachdem er auf Skadi Schier (SCC Berlin) übergeben hatte. Diese musste sich gegen starke Konkurrentinnen wie die Favoritin über 400 Meter Hürden Femke Bol (Niederlande; 3:12,12 min) behaupten – und am Ende wurde es hart. So fiel sie auf den letzten Metern noch auf Platz vier zurück, rettete aber doch mit letzter Kraft den Platz im Finale: 3:13,25 Minuten und die siebtschnellste Zeit aus beiden Vorläufen bedeutete den Einzug in die Runde der Top Acht der Welt.
Stimmen zum Wettbewerb:
Alica Schmidt (SCC Berlin):
Wir sind alle top drauf und es hat von Anfang an gut geklappt, Manuel hat das super gemacht und ist vorne mitgelaufen. Ich bin froh, dass ich an Lieke Klaver dranbleiben konnte, ich bin sehr zufrieden.
Jean Paul Bredau (SC Potsdam):
Skadi ist, glaube ich, ein bisschen zu spät losgelaufen, dann war ich zu nah dran und wir hatten für die Stabübergabe nicht genug Abstand.
Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund):
Es ist ein tolles Stadion, und eine tolle Stimmung hier, sogar schon heute Vormittag. Es sind auch viele deutsche Zuschauer da. Das hat richtig Bock gemacht.
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