Die Deutschen Hallenmeisterschaften 2025 in Dortmund stehen bevor, und mit ihnen der nationale Höhepunkt der Hallensaison! 13 deutsche Meistertitel werden am Wochenende in den Wettbewerben der Männer vergeben. Wir blicken für Sie voraus auf die Entscheidungen und verraten, welche Athleten sich für den Kampf um die Medaillen die besten Chancen ausrechnen können.
60 Meter
Sprint Royal in der Helmut-Körnig-Halle
Die deutschen Top-Sprinter sind an der Spitze und in der Breite aktuell schnell unterwegs. Damit ist alles angerichtet für einen „Sprint Royal“ – passenderweise in der Helmut-Körnig-Halle. Denn der Namensgeber zählte in den 1920er- und 1930er-Jahren zu den weltbesten Sprintern, gewann drei olympische Medaillen und stellte 1928 mit 10,4 Sekunden sogar den 100-Meter-Weltrekord ein. Angeführt wird die Meldeliste von zwei Saison-Aufsteigern. Chidiera Onuoha (ASV Köln; 21) und Heiko Gussmann (Sprintteam Wetzlar; 20) liefen beide 6,57 Sekunden und sind damit die Gejagten. Trotz ihres jungen Alters lieferten beide konstant Top-Zeiten ab. So sprintete Heiko Gussmann in diesem Winter bereits viermal 6,57 bzw. 6,58 Sekunden.
Dahinter lauert Titelverteidiger Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar) auf seine erneute Gold-Chance. Der 26-Jährige hat dieses Jahr 6,59 Sekunden anzubieten und profitiert von reichlich Erfahrung. Außerdem hat er beste Erinnerungen an die Helmut-Körnig-Halle. Vor vier Jahren stellte er dort mit 6,52 Sekunden den deutschen Hallenrekord ein. Angeführt wird das Verfolgerfeld vom Meister des Jahres 2022 Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV; 6,61 sec). Acht weitere Sprinter sind in diesem Winter bereits unter 6,70 Sekunden geblieben. Somit dürften schon im Halbfinale schnelle Zeiten gefragt sein, um einen der acht Final-Startplätze zu ergattern.
Nicht dabei sind die aktuelle deutsche Nummer eins Joshua Hartmann (ASV Köln; 6,56 sec) und der Deutsche 100-Meter-Rekordler Owen Ansah (Hamburger SV; 6,59 sec). Das schnelle Duo hat seine Hallensaison bereits beendet und konzentriert sich auf einen schnellen Sprint-Sommer. mbn
Titelverteidiger: Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar; 6,61 sec)
Jahresbester: Joshua Hartmann (ASV Köln; 6,56 sec)
EA Hallen-EM-Norm: 6,60 sec
200 Meter
Robin Ganter auf Mission Titelverteidigung
Traditionell werden auf den 200 Metern erst bei den Deutschen Hallenmeisterschaften die Karten auf den Tisch gelegt. Denn bei den großen Meetings zuvor steht die Distanz eigentlich gar nicht mehr auf dem Programm, genauso wie bei internationalen Meisterschaften. Vor 20 Jahren gewann Tobias Unger als Hallen-Europameister mit 20,53 Sekunden den letzten großen Titel.
Unter der 21-Sekunden-Marke ist auch bereits Robin Ganter geblieben. Der Mannheimer stürmte vergangenes Jahr mit 20,96 Sekunden zum Titel. Auch in dieser Hallensaison startet er mit besten Aussichten zur Mission Gold. Der 24-Jährige führt mit 21,03 Sekunden die deutsche Jahresbestenliste an. Felix Jahn (LC Jena) ist ihm allerdings dicht auf den Fersen. Der 22-Jährige steigerte sich im Januar auf 21,11 Sekunden und lief noch zweimal dicht an diese Zeit heran. Damit rückt für ihn die erste DM-Medaille in Reichweite.
Dass es beim Rennen ums Podium extrem spannend wird, zeigt der Blick in die Bestenliste. Die Top Acht trennen nur 37 Hundertstelsekunden. Erste Anwärter auf Edelmetall sind außerdem das schnelle Münchner Duo Karl Gattinger (21,23 sec) und Jonas Hügen (21,28 sec) sowie Eddie Reddemann (TSV Bayer 04 Leverkusen; 21,32 sec), der 2024 in Braunschweig sensationell zum Freiluft-Titel über 200 Meter sprintete. Mit Außenseiterchancen geht der 19-jährige Benedikt Wallstein (LAC Erdgas Chemnitz; 21,35 sec) bei seiner Comebacksaison ins Rennen. mbn
Titelverteidiger: Robin Ganter (MTG Mannheim; 20,96 sec)
Jahresbester: Robin Ganter (MTG Mannheim; 21,03 sec)
Kein internationaler Meisterschafts-Wettbewerb
400 Meter
Fabian Dammermann in der Poleposition
2024 lief Fabian Dammermann bereits bei der Freiluft-DM zu Silber. In Dortmund könnte der 27-Jährige von der LG Osnabrück erstmals aufs oberste DM-Podest stürmen. Mit 46,71 Sekunden steigerte er im Saisonverlauf seine Bestleistung gleich um mehr als eine halbe Sekunde. Auch in seinem zweiten Hallenrennen blieb Fabian Dammermann unter der 47-Sekunden-Marke. Das gelang in dieser Hallensaison keinem anderen deutschen Langsprinter.
Damit liegt Fabian Dammermann in der Poleposition. Dahinter folgen in der Meldeliste die in den vergangenen Wochen ebenfalls verbesserten Rocco Martin (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig) und Lukas Krappe (SCC Berlin). Beide liefen mit 47,18 bzw. 47,19 Sekunden bereits neue Bestzeiten. Knapp dahinter lauert Niklas Noah Klein (LAC Veltins Hochsauerland; 47,23 sec) auf seine Medaillenchance. Titelverteidiger Jean Paul Bredau (VfL Wolfsburg) bestreitet in diesem Winter keine Hallenrennen. Dasselbe gilt für Manuel Sanders (TV Wattenscheid 01), der aufgrund seiner Körpergröße von zwei Metern traditionell auf Hallenrennen verzichtet. mbn
Titelverteidiger: Jean Paul Bredau (SC Potsdam; 45,95 sec)
Jahresbester: Fabian Dammermann (LG Osnabrück; 46,71 sec)
EA Hallen-EM-Norm: 46,20 sec
800 Meter
Offenes Rennen um Gold
Einen Vorgeschmack auf das DM-Finale gab es bereits Ende Januar in Erfurt. Dort liefen die Top Sechs der Meldeliste ihre Saisonbestzeiten. Die schnellsten Beine hatte dabei Malik Skupin-Alfa (LG Offenburg). Mit 1:47,49 Minuten setzte er sich durch und hat generell dank seiner schnellen Unterdistanzzeiten (400 m: 47,10 sec) beste Aussichten im Rennen um Gold. Gelingt ihm der Sieg, wäre es für den 20-Jährigen eine Titelpremiere bei den Männern.
Doch die Konkurrenz wird alles tun, um ihm Platz eins streitig zu machen. Speziell Luis Oberbeck (LG Göttingen) ist dem Jahresbesten mit einer Saisonbestzeit von 1:47,64 Minuten dicht auf den Fersen. Auch Titelverteidiger Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen; 1:48,95 min) ist nicht außer Reichweite. In der deutschen Spitze hat sich in diesem Winter Joshua Hoffmann (SC Berlin) angemeldet, der vergangenes Wochenende bereits Deutscher U20-Meister in der Halle wurde. Der 18-Jährige steigerte sich innerhalb eines Jahres um fast sechs Sekunden auf 1:48,66 Minuten. Der ehemalige Deutsche Meister Tim Holzapfel (LV Pliezhausen) geht mit einer Saisonbestzeit von 1:49,61 Minuten und damit nur mit Außenseiterchancen ins Rennen. mbn
Titelverteidiger: Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen; 1:48,75 min)
Jahresbester: Malik Skupin-Alfa (LG Offenburg; 1:47,49 min)
EA Hallen-EM-Norm: 1:46,40 min
1.500 Meter
Marius Probst peilt nächsten Titel an
Top-Favorit Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord) fehlt am Wochenende in Dortmund. Ohne den Deutschen Hallenrekordler, der ohnehin auf die 3.000 Meter setzen wollte, ist das Titelrennen deutlich offener. Wobei natürlich mit einem Mittelstreckler immer zu rechnen ist, wenn es um DM-Titel geht: Marius Probst. Der Wattenscheider schaffte es im vergangenen Jahr, Robert Farken in dessen „Wohnzimmer“, der Arena Leipzig, zu bezwingen. Er ging das hohe Tempo mit, spurtete auf den letzten 100 Meter federleicht an seinem Konkurrenten vorbei und siegte mit Meisterschaftsrekord von 3:36,36 Minuten.
Doch nicht nur schnelle Rennen kann Marius Probst für sich entscheiden, er verfügt auch über einen unwiderstehlichen „Kick“ auf den letzten 200 Metern. Da die meisten seiner Konkurrenten in Dortmund von den längeren Strecken kommen, könnte es für sie im Rennen um Gold schwierig werden. Trotzdem verspricht das Finale Hochspannung, denn gleich vier Konkurrenten von Marius Probst (3:37,89 min) konnten in diesem Winter die 3:40-Minuten-Marke schon unterbieten.
Neben dem Düsseldorfer Maximilian Thorwirth (3:39,01 min) sind das die Hindernisspezialisten Karl Bebendorf (Dresdner SC; 3:39,51 min) und Jens Mergenthaler (LG Farbtex Nordschwarzwald; 3:39,95 min). Dazu kommt Marvin Heinrich (Eintracht Frankfurt; 3:39,71 min). Mit einer 800-Meter-Bestzeit von 1:45,49 Minuten bringt der 28-Jährige die nötige Grundschnelligkeit mit, wenn’s im Spurt um die Medaillen geht. mbn
Titelverteidiger: Marius Probst (TV Wattenscheid 01; 3:36,36 min)
Jahresbester: Robert Farken (SG Motor Gohlis Nord Leipzig; 3:33,14 min)
EA Hallen-EM-Norm: 3:37,00 min
3.000 Meter
Drei Asse beim DM-Auftakt
In diesem Winter haben die deutschen Langstreckler die „ewige“ deutsche Bestenliste ordentlich durcheinandergewirbelt. Sam Parsons (SCC Berlin; 7:38,06 min), Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch; 7:39,01 min) und Maximilian Thorwirth (SFD Düsseldorf; 7:41,34 min) näherten sich bis auf wenige Sekunden dem deutschen Hallenrekord, mittlerweile 30 Jahre alt, von Dieter Baumann (7:37,51 min). Damit könnten die 3.000 Meter am Freitagabend die hochklassigste Lauf-Entscheidung bei den Dortmunder Meisterschaften werden.
Zusätzliche Würze hätte ein Athlet ins Rennen gebracht, der erst einmal in seiner Karriere – vor drei Jahren – die 3.000 Meter (7:51,42 min) bestritten hat: Robert Farken. Der Leipziger steigerte Anfang Februar er in den USA die deutschen Rekorde über 1.500 Meter und die Meile auf die Weltklassezeiten von 3:33,14 und 3:49,45 Minuten. Die 1.500-Meter-Zeit erzielte er dabei als Durchgangszeit bei einem Meilenrennen. In Dortmund hatte er mit einem Start über 3.000 Meter geplant, musste diesen aber Anfang der Woche wegen einer Erkältung absagen.
Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics), in diesem Winter auf 7:38,97 Minuten verbessert, wird nicht ins Titelrennen eingreifen. Der ehemalige LGO-Langstreckler ist nicht für die DM gemeldet. mbn
Titelverteidiger: Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch; 7:58,76 min)
Jahresbester: Sam Parsons (SCC Berlin; 7:38,06 min)
EA Hallen-EM-Norm: 7:43,00 min
60 Meter Hürden
Manuel Mordi stark wie nie
Ohne jeden Zweifel hat Manuel Mordi in diesem Jahr die bisher beste Hallensaison seiner noch jungen Karriere absolviert. Der Hamburger verbesserte sich beim ISTAF Indoor Düsseldorf auf 7,56 Sekunden und hat damit auf dem Papier deutlichen Vorsprung auf die Konkurrenz. Dennoch ist in einer fehleranfälligen Disziplin wie dem Hürdensprint in Dortmund höchste Konzentration gefragt. Das weiß auch Manuel Mordi, der bei der Hallen-DM im vergangenen Jahr aufgrund eines Fehlstarts bereits im Vorlauf ausschied.
Sein erster Verfolger ist diesmal Gregory Minoué. Der Hürdensprinter vom TV Kalkum-Wittlaer ist mit 7,66 Sekunden die klare Nummer zwei und war beim letzten Aufeinandertreffen der nationalen Top Zwei in Berlin nur eine Hundertstel langsamer als Manuel Mordi. Dritter der Meldeliste ist der erst 19-jährige Nils Leifert (LAC Quelle Fürth), dem mit 7,76 Sekunden ein guter Einstieg in die Erwachsenenklasse geglückt ist.
Ebenfalls für eine Medaille gut sein könnte mit einer Bestzeit von 7,85 Sekunden der Vorjahresdritte Fred Isaac Fleurisson (Eintracht Frankfurt). Die Medaillen-Vergabe wird jedoch ohne Titelverteidiger Tim Eikermann (TSV Bayer 04 Leverkusen) stattfinden, der bei seinen bisherigen Starts in der Hallensaison kein gutes Rennen erwischte und in Dortmund fehlen wird. svs
Titelverteidiger: Tim Eikermann (TSV Bayer 04 Leverkusen; 7,69 sec)
Jahresbester: Manuel Mordi (Hamburger SV; 7,56 sec)
EA Hallen-EM-Norm: 7,63 sec
Hochsprung
Rückkehrer und Aufsteiger
In die Höhen, bei denen im vergangenen Jahr der Titel vergeben wurde, hat sich in diesem Jahr noch kein Hochspringer geschwungen. Die erste Marke hat mit 2,23 Metern der Europameister von 2018 Mateusz Przybylko gesetzt. Den Leverkusener plagten im zurückliegenden Sommer jedoch ebenso Verletzungsprobleme wie Tobias Potye (Cologne Athletics). Der Vize-Europameister von 2022 hat bei seinem besten Wettkampf 2,21 Meter angeboten und muss sich das Sprunggefühl erst wieder "erarbeiten". In Dortmund möchte er mit dem Titelgewinn den nächsten Schritt machen.
Nicht nur ein Schritt, sondern ein echter Sprung nach vorn ist in diesem Winter Julien Pohl gelungen, der wie Tobias Potye im Trikot von Cologne Athletics startet. Er hat sich in diesem Winter um fünf Zentimeter gesteigert und mit 2,19 Metern das Meeting in Herzebrock-Clarholz gewonnen. Damit ist auch er klarer Medaillen-Anwärter. Florian Hornig (TSV Bayer 04 Leverkusen) und der nach langer Verletzungspause zurückgekehrte Falk Wendrich (LAZ Soest) sind bislang erst bei 2,10 Metern angekommen, haben jedoch in Bestform auch das Potenzial für mehr. svs
Titelverteidiger: Jonas Wagner (Dresdner SC 1898; 2,26 m)
Jahresbester: Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2,23 m)
EA Hallen-EM-Norm: 2,30 m
Stabhochsprung
Torben Blech ist der Gejagte
Im vergangenen Jahr blieb die große Flugshow aus, kein Athlet überwand Höhen jenseits der 5,45 Meter. Das soll sich in diesem Jahr wieder ändern. Erster Anwärter auf den Titel ist nach seinem starken Auftritt beim ISTAF Indoor Düsseldorf Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen). Der Jahresbeste musste nach drei Titeln in Folge, von denen er sich zwei mit anderen Athleten teilte, die nationale Krone im Vorjahr abgeben. Sicher will er erstmals nach vier Jahren wieder allein auf dem obersten Podest stehen.
Doch unter anderem der Titelverteidiger hat beim ISTAF Indoor Berlin gezeigt, dass mit ihm wieder zu rechnen sein wird. Oleg Zernikel (ASV Landau) und auch Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf Athletics), Deutscher Hallenmeister von 2019, 2020 und geteilter Titelträger 2023, liegen mit Saison-Bestmarken von 5,70 Metern in Lauerstellung. Dahinter haben sich Gillian Ladwig (Schweriner SC; 5,50 m) und der aktuelle "Jugend-Leichtathlet des Jahres" Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen; SB 5,42 m) vor zwei Wochen in der Helmut-Körnig-Halle fit gemeldet. svs
Titelverteidiger: Oleg Zernikel (ASV Landau; 5,45 m)
Jahresbester: Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,80 m)
EA Hallen-EM-Norm: 5,85 m
Weitsprung
Batz-Absage eröffnet Chancen
Er wäre einer der klarsten Favoriten der Hallen-DM gewesen. Doch am Dienstag musste Simon Batz (MTG Mannheim), der zuletzt je zweimal den nationalen Hallen- und Freiluft-Titel gewonnen hatte, seinen Start verletzungsbedingt zurückziehen. So sind es nicht weniger als fünf Athleten, die sich mit Jahresbestleistungen zwischen 7,61 und 7,72 Metern Hoffnungen auf die Medaillen machen können. In dieser Hallensaison flog Kevin Brucha (TLV Germania Überruhr) bislang einen Zentimeter weiter als der EM-Achte Luka Herden (LG Brillux Münster), der im vergangenen Jahr national die Nummer zwei war.
Unter den weiteren Herausforderern befinden sich zwei Athleten, die eben erst in die U23 aufgestiegen sind. Der U20-WM-Fünfte Simon Plitzko (TSG Bergedorf; SB: 7,68 m) traute sich schon im zurückliegenden Sommer Weiten im Bereich von 7,80 Metern zu. Steven Freund (LAC Erdgas Chemnitz; 7,61 m), eigentlich eher Dreisprung-Spezialist, möchte in seiner Zweitdisziplin die Favoriten ärgern.
Und dann ist da noch der U20-Europameister von 2021 Oliver Koletzko (MTG Mannheim), der damals bei seinem Titelgewinn bis auf 7,98 Meter flog – aber nach verletzungsgeplagten Jahren an diese Leistung seither nicht mehr anknüpfen konnte. Die Hallen-DM in Dortmund wäre eine gute Gelegenheit dazu, auf seine Saison-Bestmarke von 7,61 Metern einiges draufzupacken und die Trainingsgruppe von Hallen-Europarekordler Sebastian Bayer nach dem Ausfall von Simon Batz würdig zu vertreten. svs
Titelverteidiger: Simon Batz (MTG Mannheim; 8,01 m)
Jahresbester: Simon Batz (MTG Mannheim; 8,05 m)
EA Hallen-EM-Norm: 8,10 m
Dreisprung
Es kann nur einen geben
Seit 2016 hieß der Deutsche Hallenmeister lediglich einmal nicht Max Heß. Und auch in diesem Jahr würde eine Wette auf den neunten Hallentitel des Chemnitzers nicht viel Gewinn einbringen. Denn der 28-Jährige ist noch deutlicher favorisiert als in den Vorjahren. An seine starke Freiluft-Saison, die er mit Platz sieben bei den Olympischen Spielen krönte, konnte er in diesem Winter nahtlos anschließen. Schon im ersten Wettkampf in der heimischen Halle von Chemnitz fiel die 17-Meter-Marke, in Metz (Frankreich) schob er sich mit 17,41 Metern, der zweitbesten Weite seiner Karriere, an die Spitze der Weltjahresbestenliste.
Die Konkurrenz hingegen hat die 16-Meter-Marke in diesem Winter noch nicht attackiert. Als weitere Medaillen-Aspiranten seien etwa Benedikt von Hardenberg (LAC Quelle Fürth; 15,60 m), Pascal Boden (Dresdner SC 1898; 15,57 m) und Mohammed Amin Alsalami (LAC Berlin; 15,51 m) genannt. Der Olympia-Teilnehmer für das IOC-Flüchtlingsteam wurde rechtzeitig vor Meldeschluss eingebürgert und ist hochmotiviert für seinen ersten DM-Start.
In Bestform ist der Berliner ebenso schon über 16 Meter geflogen wie der Silbermedaillengewinner von 2024 Steven Freund. Der Trainingskollege von Max Heß in der Chemnitzer Gruppe von Harry Marusch hat in diesem Jahr erst zwei Dreisprung-Wettkämpfe bestritten und deutlich mehr drauf als die 15,33 Meter, die er bisher angeboten hat. svs
Titelverteidiger: Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz; 17,03 m)
Jahresbester: Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz; 17,41 m)
EA Hallen-EM-Norm: 17,00 m
Kugelstoßen
Drei über 20
Gleich drei Athleten haben in diesem Winter die 20 Meter übertroffen, das war in der Hallensaison 2024 keinem deutschen Kugelstoßer gelungen. Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen) ist dabei der Einzige, der sein Arbeitsgerät gleich zweimal auf Weiten jenseits dieser Marke beförderte, er führt mit 20,21 Metern auch die deutsche Jahresbestenliste an. So geht der 23 Jahre alte Deutsche Freiluft-Meister leicht favorisiert in die Entscheidung um den Titel unter dem Hallendach.
In Schlagdistanz befinden sich jedoch auch die sechs Jahre älteren Simon Bayer (LAC Essingen) und Titelverteidiger Silas Ristl, der mittlerweile im Trikot des VfL Sindelfingen unterwegs ist. Sollte einer der Medaillenkandidaten patzen, könnten unter anderem die 19-Meter-Stoßer Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) und U23-Europameister Tizian Lauria (VfL Sindelfingen), beide erst 21 Jahre alt, zur Stelle sein – oder vielleicht die noch jüngeren Georg Harpf (LG Stadtwerke München), der amtierende U20-WM-Dritte, oder U20-Vize-Europameister Lukas Schober (SG Freital-Weißig), die ebenfalls schon an den 19 Metern gekratzt haben. svs
Titelverteidiger: Silas Ristl (LAC Essingen; 19,95 m)
Jahresbester: Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen; 20,21 m)
EA Hallen-EM-Norm: 21,40 m
4x200 Meter
München hat stark vorgelegt
Mit 1:25,63 Minuten haben die Jahresbesten von der LG Stadtwerke München schon eine Zeit angeboten, die im vergangenen Jahr beinahe zum Titel gereicht hätte – und es ist naheliegend, dass die favorisierten Staffeln zum Höhepunkt noch eine Schippe drauflegen können. Bestimmt auch der Hamburger SV, mit 1:26,33 Minuten bislang die nationale Nummer zwei, der mit Hürdenspezialist Manuel Mordi noch ein Ass im Ärmel hat. Beide Staffeln wollen die in ihren heimischen Hallen erzielten Zeiten auf der großen Bühne noch einmal toppen.
Das könnte auch den Vorjahreszweiten vom TV Wattenscheid 01 gelingen, die bislang an Position vier der Jahresbestenliste rangieren. Vor ihnen liegt ein Quartett vom SCC Berlin. Mit dem einstigen 200-Meter-Spezialisten Steven Müller und vor allem mit dem EM-Dritten mit der 4x400-Meter-Staffel ist auch der Hauptstadt-Club bestens aufgestellt. svs
Titelverteidiger: Hamburger SV (1:25,40 min)
Jahresbeste: LG Stadtwerke München (1:25,63 min)
Kein internationaler Meisterschafts-Wettbewerb
Der Ausblick auf die Wettbewerbe der Frauen folgt am Donnerstag!