Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen sind am Samstag spannende Rennen um die deutschen Meistertitel über 50 Kilometer zu erwarten. Wird sich ein erfahrener Ultraläufer oder eine erfahrene Ultraläuferin am Ende durchsetzen oder wird ein Neuling den Titel des Deutschen Meisters und der Deutschen Meisterin erringen?
Um 10 Uhr wird am Samstag der Startschuss für die Deutschen Meisterschaften im 50-Kilometer-Lauf fallen. Für die Titelkämpfe, die im Rahmen des 4. Ultralaufes HaWei50 des ausrichtenden Vereins LSG Weiher stattfinden, liegen aktuell 880 Meldungen vor, davon 379 in der Meisterschaftswertung (98 Frauen / 376 Männer). Gelaufen wird auf einem flachen, schnellen, vermessenen Fünf-Kilometer-Rundkurs um den Hardtsee im badischen Ubstadt-Weiher. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen können Spitzenzeiten erwartet werden, die die derzeitigen Streckenrekorde wackeln lassen können (3:37:06 h Frauen / 2:53:19 h Männer).
Inhaberin des Streckenrekordes ist die amtierende Deutsche Meisterin im 100-Kilometer-Lauf Katrin Ochs (LG Filder). Sie gehört zu den altbekannten Ultralauf-Gesichtern, die auch dieses Jahr vorne mitmischen wollen. Ebenso wie Christine Neidiger (Die Laufpartner). Sie stellte beim Marathon in Pisa Ende vergangenen Jahres ihre sehr gute Form unter Beweis. Mona Lesley Winter (Spiridon Frankfurt) erreichte im vergangenen Jahr bei den Deutschen Meisterschaften im 50-Kilometer-Lauf den dritten Platz. Auch Almut Dreßler-Ahlburg (LG Nord Berlin) und Antonia Müller ((LG eXa Leipzig) ist eine sehr gute Zeit zuzutrauen.
Neben den erfahrenen Ultraläuferinnen mischen Ultranovizinnen mit schnellen Marathon-Vorzeiten aus dem Jahr 2024 mit. Verena Cerna (SSV Ulm 1846, Marathon in 2:41 h), Sylvie Müller (MTG Mannheim, Marathon in 2:46 h), Jasmin Volz (MTG Mannheim, Marathon in 2:51 h). Auf den „letzten acht Kilometern“ eines 50-Kilometer-Laufes konnte schon des Öfteren viel über das Ultralaufen gelernt werden.
Neuschwander und Kirschbaum erneut unter den Favoriten
Florian Neuschwander (PTSV Rosenheim) knackte erst Anfang des Monats seine Halbmarathonbestzeit (65:59 min). Max Kirschbaum (LG Ohmbachsee), amtierender Deutscher Meister im 100-Kilometer-Lauf, ist bereits 2023 rund um den Hardtsee 50 Kilometer in 3:00 Stunden gelaufen. Diese Zeit bescherte Oliver Fischer (TV Schriesheim) im vergangenen Jahr den Sieg beim Ultralauf-Auftakt 50er in Rodgau. Weitere Mitfavoriten sind Lukas Kley (TV Refrath), im vergangenen Jahr Zweiter bei den Deutschen 50-Kilometer-Meisterschaften, Alexander Bock (LC Rehlingen), der die 50 Kilometer 2022 und 2023 jeweils in 3:04 Stunden zurücklegte (pB 100km 6:34:40) lief, sowie Kay-Uwe Müller (TSG Schwäbisch Gmünd), der bei den letztjährigen Titelkämpfen über 50 Kilometer den dritten Podestplatz erreichte.
Auch wenn es Johannes Löw (LAC Degerloch) zumeist auf die Trails verschlägt, ist auch ihm mit einer "PB" von 3:06 Stunden aus dem vergangenen Jahr eine sehr gute Platzierung zuzutrauen, ebenso wie
Tim Schwippel (MTV Soltau) und Marcel König (GutsMuth-Rennsteiglaufverein), der Vorjahreszweite bei der DM im Sechs-Stunden-Lauf. Der dreimalige Rennsteiglauf-Sieger und Deutsche Meister von 2018 über 50 Kilometer, Frank Merrbach (LG Nord Berlin) ist ebenfalls in der Lage, in den Medaillenkampf einzugreifen. Balthasar Sauter (SV Waldkirch) lief im vergangenen Jahr einen Marathon in unter 2:30 Stunden, damit zählt auch er zu den Mitfavoriten.
Erwähnenswert ist der Deutsche Rekordhalter der M85, Werner Stöcker (geb. 11.11.1939), der letztes Jahr in Rodgau 5:23:23 Stunden gelaufen ist. Mittlerweile gehört er auch international der M85 an (es gilt hier das exakte Geburtsdatum). Wenn er 7:02:10 Stunden unterbietet, kann Werner Stöcker in seiner Altersklasse die Weltbestleistung knacken.