Der sechste und letzte Leichtathletik-Wettkampftag der World University Games endete ohne deutsche Medaille. Dafür gab's drei siebte Pätze in den Einzeldisziplinen. Die Halbmarathon-Mannschaft der Frauen verpasste in Chengdu auf Rang vier das Podest nur knapp.
Es müssen nicht immer ganz schnelle, „gemachte“ Rennen sein. Bei den World University Games in Chengdu (China) war das 800-Meter-Finale am Sonntag ein echtes „Meisterschaftsfinale“. Alle acht Starter hatten auf der Zielgeraden noch Medaillenchancen. Mittendrin: Luis Oberbeck (LG Göttingen | Uni Göttingen). Doch am Ende reichte es für den Deutschen Meister nicht ganz. In der Spurt-Entscheidung belegte er mit 1:49,80 Minuten Rang sieben. Alle acht Läufer kamen innerhalb von nur 83 Hundertstelsekunden ins Ziel.
Ganz vorn jubelte Macie Wyderka. Der Pole sicherte sich mit 1:49,09 Minuten die Goldmedaille knapp vor Corentin Le Clezio. Der Franzose lief mit 1:49,17 Minuten auf Rang zwei. Lange dauerte es, bis der Bronzemedaillengewinner feststand. Am Ende sollte die Medaille zweimal an zwei Algerier vergeben werden. Auf die Tausendstel waren Oussama Cherrad und Zine Laggoun nach 1:49,226 Minuten im Ziel. Als Fünfter verpasste der Schweizer Robin Oester (1:49,51 min) Edelmetall nur knapp.
Nele Weßel Siebte, Silber für Luxemburg für Rehlingerin Vera Hoffmann
Eindeutiger dagegen die Entscheidung über 1.500 Meter der Frauen. Auf der Schlussrunde wurden die Abstände größer – auch für die beiden deutschen Starterinnen. Nele Weßel (Eintracht Frankfurt | HöMS Wiesbaden) hielt lange Anschluss an die Spitze und lief am Ende mit 4:19,55 Minuten auf Rang sieben. Drei Plätze dahinter kam Fabiane Meyer (TV Westfalia Epe | IU Internationale HS) nach 4:22,33 Minuten ins Ziel.
Hinter Siegerin Laura Pellicoro (Italien; 4:15,82 min) ging Silber ins Saarland. Die national für den LC Rehlingen, international aber für Luxemburg startende Vera Hoffmann jubelte nach 4:16,47 Minuten über ihre erste internationale Medaille. In diesem Jahr hat die 26-Jährige schon fünf Landesrekorde für Luxemburg über ihrer Spezialstecke aufgestellt, zuletzt mit 4:06,94 Minuten Mitte Juni in Posen (Polen). Bronze sicherte sich Silan Ayyildiz (Türkei) mit 4:17,26 Minuten.
Hochsprung-Siegerin Rose Yeboah steigert sich um neun Zentimeter
Den dritten siebten Platz für das deutsche Studierenden-Team steuerte Hochspringerin Blessing Enatoh (LG Nord Berlin | TU Berlin) bei. Die ersten drei Höhen einschließlich 1,80 Meter meisterte die Deutsche U23-Meisterin im ersten Versuch. Doch 1,84 Meter waren am Sonntagnachmittag zu hoch für die 20-Jährige. Damit war Edelmetall außer Reichweite.
Deutlich besser lief es für Rose Yeboah. Die Ghanerin war mit einer Bestleistung von 1,85 Metern nach Chengdu gereist. Diese Marke verbesserte sie gleich dreimal und am Ende um beachtliche neun Zentimeter. Erst 1,97 Meter waren zu hoch für die Studierenden-Weltmeisterin. Hinter der Überraschungssiegerin gingen die weiteren Medaillen an Elena Kulichenko (Zypern; 1,91 m) und die Finnin Venla Pulkkanen (1,88 m). Auch das Duo erzielte neue Bestleistungen.
Esther Jacobitz schnellste Läuferin des deutschen Halbmarathon-Trios
Am frühen Morgen des letzten Wettkampftages standen in Chengdu die Halbmarathon-Entscheidungen auf dem Programm. Bei den Frauen war ein deutsches Trio am Start, das nach 21,0975 Kilometer in der Team-Wertung das Podest nur knapp verpasste. Esther Jacobitz (TK Hannover | Uni Köln) als Achte mit 1:16:28 Stunden, Jasmina Stahl (Hannover 96 | Uni Hannover) als Elfte mit 1:17:11 Stunden und Sophie Kretschmer (LAC Achersleben | HS Anhalt) auf Rang 16 mit 1:20:37 Stunden belegten in der Mannschaftswertung Rang vier mit 3:54:16 Stunden.
Zu Chinas Bronze-Platz (3:48:44 h) fehlte dem deutschen Trio allerdings knapp fünfeinhalb Minuten. Den Team-Sieg sicherten sich die türkischen Läuferinnen mit 3:43:14 Stunden vor Japan (3:45:27 h). Diese beiden Nationen sicherten sich auch die drei Einzelmedaillen. Hikaru Kitagawa (Japan) setzte sich in 1:13:17 Stunden vor dem türkischen Duo Yala Kilic (1:13:31 h) und Fatma Karasu (1:14:28 h) durch.
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