| DM U16

Tag 1 | Joel Yamah begeistert im Dreisprung mit 14,08 Metern

Bei den Deutschen U16-Meisterschaften in Stuttgart wurden am Samstag die ersten 14 Titel vergeben. Starke Siegerleistungen gab's in den Sprung-Disziplinen durch Dreisprung-Sieger Joel Yamah und Hochsprung-Siegerin Eva Kalb. Auch über 1.500 Meter Hindernis gab's eine Top-Zeit.
Martin Neumann / pm

Weltmeisterschaft, Europameisterschaft und Weltfinale: Stuttgart hat schon viele internationale Leichtathletik-Highlights ausgerichtet. An diesem Wochenende sind es allerdings die deutschen Leichtathletik-Youngsters, die in Stuttgart zu Gast sind und die Deutschen U16-Meister im Stadion Festwiese ermitteln. Am Samstag wurden bei den Meisterschaften bereits 14 Titel vergeben. Die stärkste Siegerleistung ging aufs Konto von Joel Yamah. Der Dreispringer vom SCC Berlin steigerte sich vom ersten bis zum fünften Versuch kontinuierlich und gewann schlussendlich mit 14,08 Metern. Damit hatte er fast einen Meter Vorsprung auf Marc Borrero Lehmann (LAC Berlin), der mit 13,15 Metern den Berliner Doppelsieg perfekt machte. Nur drei Zentimeter dahinter folgte als Dritter Mattis Thomsen (TSV Silberstedt).

„Ich habe mich sehr gut gefühlt. Zwar habe ich den Wettkampf nicht sehr stark angefangen, aber bin später immer weiter reingekommen. Die Atmosphäre war sehr gut. Dann habe ich es geschafft, das Brett zu treffen und da sind dann 14 Meter dabei rausgekommen“, so Joel Yamah zu seiner mit neuer Bestleistung veredelten Goldmedaille. Bei der weiblichen Jugend U16 ging es im Dreisprung deutlich enger zu. Im finalen Durchgang sprang Favour Adesokan (TV Wattenscheid 01) mit 12,12 Metern aufs oberste Podest. Dahinter folgten die bis zum letzten Versuch führende Jasmin Brayshaw (SCC Berlin; 11,99 m), Carlotta Loewenthal (LG Nord Berlin) sprang nur einen Zentimeter weniger.

Müller und Kindermann über 100 Meter vorn

Zum Abschluss des ersten DM-Tags wurden die schnellsten U16-Athleten ermittelt. Bei der männlichen Jugend machte Johann Müller das Rennen. Der Schweriner gewann über 100 Meter mit 11,06 Sekunden souverän vor Pepe Krause (SV Gera; 11,24 sec) und Aleksander Illmer (Wiesbadener LV; 11,38 sec). Bei der weiblichen Jugend trennten die Medaillengewinnerinnen nur fünf Hundertstel. Emilia Kindermann (LG Stadtwerke München) war mit 12,15 Sekunden nicht zu schlagen und gewann vor Jana Stertz (TV Endingen; 12,19 sec) und Helena Bending (TuS Lichterfelde; 12,20 sec).

Kurz vor den 100 Metern wurden die Titel am Samstagnachmittag über die längste DM-Distanz vergeben, die 3.000 Meter. Bei den Jungs gingen gleich zwei Medaillen an die LG Stadtwerke München. Gold sicherte sich Paul Rammelt in 9:08,82 Minuten, Bronze ging mit 9:10,91 Minuten an seinen Vereinskameraden Tim Alt. Dazwischen schob sich in 9:10,78 Minuten der Niedersachse Tom Stephan (TV Lilienthal). Bei den Mädchen ging der Titel nach Westfalen. Lya Bourgund (LAC Veltins Hochsauerland) hatte mit 10:31,65 Minuten einen Vorsprung von anderthalb Sekunden auf Olivia Cuesta-Fuoß (TuS Erkrath; 10:33,11 min) und Karina Czapala (TV Schwabach; 10:33,84) min.

Klare Rennen über 1.500 Meter Hindernis

Die ersten Titel wurden am Samstag über 1.500 Meter Hindernis vergeben. In der M15 machte Noah Möller (TSV Staffelstein) das Rennen. Er gewann in 4:26,20 Minuten und etwa 35 Metern Vorsprung vor Lennox Gyulai (SG Lok Hainsberg; 4:33,46 min) und Jonas Kliegel (Berliner SV; 4:34,66 min). Schneller war noch nie ein deutscher M15-Läufer. Ähnlich groß war der Vorsprung von W15-Siegerin Emma Rohrbach (TV Bad Säckingen). Sie holte mit 5:02,51 Minuten vor Theresa Staar (LC Cottbus; 5:08,02 min) und Lina Haase (LAC Erdgas Chemnitz; 5:16,07 min) die Goldmedaille.

Im Speerwurf übertraf Max Ferber (SV Halle) mit dem 600-Gramm-Gerät die 60-Meter-Marke. Im sechsten Versuch wurden 60,19 Meter für ihn gemessen. Dabei lag er bis zum finalen Versuch mit 51,50 Metern lediglich auf Platz sechs – dann folgte die enorme Steigerung, die Gold wert war. Dahinter gingen die weiteren Medaillen an Niklas Könnemann (VfL Kalbe/Milde; 57,69 m) und Zeno-Raffael Musso (Eisenacher LV) mit 57,16 Meter. Bei der weiblichen Jugend setzte sich ein Trio klar vom Feld ab. Der Sieg ging mit 45,61 Metern an Ema Neupauerova (TuS Finkenwerder). Sie gewann mit 45,61 Metern vor Inga Ulrich (SSV Lichtenrade; 45,04 m) und Sina Stoll (TB Taiflingen; 44,17 m).

Fabienne Schäfer nutzt sechsten Versuch

Im Hammerwurf ging der weiteste Versuch aufs Konto von Valentin Metschl (LG Stadtwerke München; 54,45 m). Dahinter folgten Lukas Melzer (LG Teck; 51,93 m) und Matti Sosna (TSG Bergedorf; 50,73 m). Pech hatte Paul Höbler (LG Filstal), dem weitengleich nur Platz vier blieb. Erst im finalen sechsten Durchgang übernahm Fabienne Schäfer (LG Nord Berlin) mit 53,00 Metern die Führung. Der Wurf bescherte ihr den Titel vor der fünf Versuche führenden Henrike Ludwig (51,98 m) und Rinke Brandl (beide LAC Erdgas Chemnitz; 50,16 m).

Bei der M15 stand am Samstag der Stabhochsprung auf dem Programm. Unter drei Vier-Meter-Springern war Ben Duwenbeck (LG Olympia Dortmund) mit 4,15 Metern der beste. Dahinter sprangen Frederik Bassenge (SC Potsdam; 4,10 m) m und Ferdinand Busse (SSV Ulm 1846; 4,00 m) ebenfalls aufs Podest. Der Hochsprung der W15 wurde zu einer klaren Angelegenheit von Eva Kalb (LG Forchheim). Sie übersprang 1,74 Meter und hatte damit einen großen Vorsprung auf Carolin Evers (LC Hansa Stuhr; 1,68 m) und Charlotte Jatzkowski (TV Gladbeck; 1,65 m).

„Der Wettkampf hat keinen Verlierer verdient“

„Frederik Bassenge und ich hatten immer eine Art Fernduell. Vor zwei Wochen habe ich es geschafft, gleichzuziehen in der Jahresbestenliste mit 4,25 Metern. Es war ein extrem enger Wettkampf und sehr nervenaufreibend. Bei einem zweiten Versuch habe ich die Latte auch nur ganz knapp mit der Hand runtergeschlagen. Die dritten Versuche ziehen extrem viel Energie. Nach dem Wettkampf saßen wir erst mal auf der Matte und haben geweint, weil es so aufregend war. Ich bin sehr froh, dass es gereicht hat zu Gold. Der Wettkampf hat keinen Verlierer verdient“, sagte Ben Duwenbeck nach dem engen Stabhochsprung-Duell.

Deutlich entspannter lief der Wettkampf für Hochsprung-Siegerin Eva Kalb: „Ich bin zufrieden mit Titel und Höhe, man kann ja nicht immer Bestleistung springen und das ist auch tagesformabhängig. Heute waren zum ersten Mal meine Tante und meine Oma dabei, darüber habe ich mich sehr gefreut. Ich habe mir die Startliste angeschaut im Vorfeld, wer alles dabei ist, aber kannte die anderen Athletinnen noch nicht.“ Die Forchheimerin konnte in dieser Saison bereits 1,76 Meter überfliegen.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…

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