World Athletics hat die Abkehr von der Trennung in Hallen- und Freiluft-Wettbewerbe eingeleitet. Künftig sollen Veranstaltungen auf den klassisch in der Halle errichteten 200-Meter-Bahnen ganzjährig als "short track", Kurzbahn-Wettbewerbe, klassifiziert werden.
World Athletics hat am Dienstag in einer Pressemitteilung die Einführung des neuen Begriffs "short track" zur Klassifikation von Leichtathletik-Wettbewerben angekündigt. Sie sollen den derzeitigen Begriff "indoor" gleich "Halle" ersetzen, "um Events und Leistungen zu beschreiben, die auf einer 200-Meter-Bahn erzielt wurden – traditionell in der Halle ausgerichtet." In einer Welt der modernen Leichtathletik mit diversen Event-Locations wie Innenstädten, Shopping-Centern oder Bahnhofshallen sei es zunehmend schwieriger geworden, die Trennung zwischen "Halle" und "Freiluft" aufrechtzuerhalten.
Mit der neuen Bezeichnung soll eine größere Flexibilität in der Austragung von Wettbewerben auf 200-Meter-Bahnen ermöglicht werden: Diese Wettkampf-Anlagen könnten zukünftig auch im Freien oder in temporären Settings errichtet werden, anders als derzeit traditionell nur in der Halle. So wären Leistungen auf diesen "short track"-Anlagen im Freien und in der Halle gleichermaßen für eine Rekord- oder Norm-Anerkennung zu berücksichtigen und würden auch entsprechend gleichermaßen in das World Ranking einfließen.
Eröffnet eine "Welt neuer Möglichkeiten"
"Diese Veränderung wurde gestaltet, um eine unbeabsichtigte Barriere bei der Wettkampf-Innovation aus dem Weg zu schaffen", erklärte World Athletics Präsident Sebastian Coe. Veranstalter hätten zukünftig bei der Ausrichtung ihrer Wettbewerbe die Chance, Lösungen und Möglichkeiten auszuloten, die die aktuellen Regeln nicht zulassen. "Mit diesem Konzept wird die 200-Meter-Kurzbahn nicht länger auf die Halle beschränkt sein, und eine Welt neuer Möglichkeiten eröffnet sich für Meeting-Veranstalter."
Die detaillierten Regeländerungen, die für die Etablierung dieser Innovation notwendig sind, sollen laut World Athletics im August im Rahmen des Council-Meetings in Budapest (Ungarn) formal verabschiedet werden. Sie werden im aktualisierten internationalen Regelwerk veröffentlicht, das am 1. November 2023 in Kraft tritt.
