Erstmals werden an diesem Wochenende im Rahmen einer Veranstaltung an drei Tagen die Deutschen Meister:innen der Jugendklassen U16 und U20 ermittelt. Aus Koblenz berichten wir für Sie von Disziplin zu Disziplin – hier lesen Sie mehr zu den Finals der männlichen und weiblichen U20 am Samstag.
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Weibliche U20
100 Meter
Wie in der Halle: Sherin Kimuanga vor Chelsea Kadiri
Das gab’s dieses Jahr in der Halle schon mal: Sherin Kimuanga vor Chelsea Kadiri (SC Magdeburg), dieses Mal bei 40 Meter mehr Distanz. Das kam der Sprinterin vom SC DHfK Leipzig sicherlich entgegen, denn: „Mein Start ist nicht so gut, ich komme erst hinten raus. Ich habe einfach versucht, mein Bestes zu geben. Ich bin unglaublich stolz auf mich, das harte Training hat sich ausgezahlt“, sagte die Zweite des Vorjahres, die nach dem knappen Zieleinlauf noch etwas zittern musste. „Es war so knapp, es hätte auch Chelsea sein können. Ich hätte es ihr gegönnt“, meinte Sherin Kimuanga, die nun bei der U20-WM ebenso wie Chelsea Kadiri im Einzel und in der Staffel gesetzt sein dürfte.
Die Magdeburgerin sprintete bei 1,2 Meter/Sekunde Gegenwind in 11,70 Sekunden zu Silber vor Philina Schwartz (SC Berlin) und der Deutschen U20-Meisterin über 200 Meter aus dem Vorjahr, Holly Okuku (Sprintteam Wetzlar). Beide waren auf die Tausendstel genau in 11,76 Sekunden gleichauf. Sherin Kimuanga blickt nun auf „eine Woche Regeneration, dann ziehen wir nochmal an.“
800 Meter
Paukenschlag von Marie Warneke
Marie Warneke nahm es ziemlich gelassen, ihr Sieg ist aber durchaus als Überraschung zu bezeichnen – aus mehreren Gründen. Die Mittelstrecklerin des FTSV Jahn Brinkum war im Frühsommer rund vier Wochen verletzt gewesen und hatte Anfang April zuletzt einen Wettkampf bestritten. „Ich wusste gar nicht, wo ich stehe“, sagte Marie Warneke hinterher. Nach der ersten Runde in knapp über 64 Sekunden hatte sie sich gut gefühlt, rund 250 Meter vor Schluss den Angriff der Favoritin Jana Marie Becker abgewehrt und von vorne weg den Sieg nach Hause gelaufen. „Ich bin so gelaufen wie immer. Es hat alles wunderbar geklappt“, bilanzierte die 19-Jährige, die überwiegend in Australien lebt und für die es das erste Rennen in Deutschland in diesem Jahr war. Mit 2:05,36 Minuten trug sie sich in die Ergebnislisten ein.
Jana Marie Becker, die Hallenmeisterin über 800 Meter vom Königsteiner LV, hatte sich kürzlich auf 2:01,90 Minuten gesteigert, ging aber gesundheitlich leicht angeschlagen ins Rennen. Sie musste nach der Attacke an Marie Warneke noch Hannah Odendahl (2:06,04 min) vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen ziehen lassen – wohl bitter mit Blick auf die Startplätze für die U20-WM. Am Ende standen für Becker 2:06,79 Minuten.
3.000 Meter Hindernis
Budde mit Soloritt
Die Medaillen über 3.000 Meter Hindernis standen quasi kurz nach dem Start fest. Die hochfavorisierte Titelverteidigerin Adia Budde vom TSV Altenholz drehte einsam ihre Runden an der Spitze, Jule Lindner von der LG Bamberg und Luise Hitzbleck von Eintracht Frankfurt folgten ebenso im Alleingang bei Dauerregen in Koblenz. Die Titelverteidigerin und Zweite der U20-EM aus dem vergangenen Jahr lief ein relativ konstantes Tempo und kam nach 9:58,47 Minuten nur sieben Sekunden über ihrer Bestzeit (erzielt bei deutlich besseren Bedingungen) ins Ziel.
Die Führende der europäischen Bestenliste, die mit dem DLV das Trainingscamp vor der WM in Oberhof verbringen wird, sagte zu ihrem Goldlauf: „Ich wollte zügig anlaufen und nochmal unter zehn Minuten bleiben. Es freut mich sehr, dass das geklappt hat und ich mit einem guten Gefühl zur U20-WM fahren kann.“
Jule Lindner, bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen 2022 schon einmal im Nationaltrikot unterwegs, sicherte sich in 10:18,32 Minuten Silber und dürfte mit der erneuten Normerfüllung ihr Ticket für die U20-WM in der Tasche haben. Dritte wurde Luise Hitzbleck in 10:37,21 Minuten.
3.000 Meter Bahngehen (U20/U18)
Kylie Garreis und Maria-Lena Carniel überzeugen
Den deutschen U20-Meistertitel gewann am Samstagvormittag bei feuchten Wetterbedingungen Kylie Garreis (LG Vogtland). In 13:23,30 Minuten durfte sich die 19-Jährige über den Sieg freuen, richtete ihren Blick aber bereits kurz nach dem Zieleinlauf in Richtung der U20-WM in Lima (Peru). „Natürlich habe ich die Hoffnung vorne mitzumischen und international zu zeigen, dass wir starke deutsche Geherinnen haben.“ Tabea Kiefer (13:46,20 min) und Anna-Maria Gabriel (beide Eintracht Frankfurt; 14:11,59 min) folgten in Koblenz auf dem Silber- und Bronzerang.
In der U18 gewann Maria-Lena Carniel (Eisenacher LV) in 14:35,21 Minuten und ließ dabei sogar einige U20-Athletinnen hinter sich. Zweite wurde Mia Bandoly (SCC Berlin; 14:46,79 min) vor Zuska Walter (ASV Erfurt; 15:47,28 min).
Hochsprung
Ella Obeta fast mit Bestleistung
Die drei WM-Normerfüllerinnen Joana Herrmann (SV Teuto Riesenbeck), Johanna Göring (SV Salamander Kornwestheim) und Ella Obeta (LG Eckental) waren es auch, die geschlossen die 1,83 Meter angingen – wie sich herausstellen sollte, die Höhe der Entscheidung. Denn die bis dato fehlerlose Johanna Göring musste hier ebenso die Segel streichen wie Joana Herrmann, die es noch im dritten Versuch über die WM-Normhöhe von 1,80 Meter geschafft hatte. Weil Ella Obeta im dritten Durchgang die 1,83 Meter meisterte, sicherte sie sich Gold vor Johanna Göring und Joana Herrmann.
Die feststehende Siegerin versuchte sich danach noch an einer neuen Bestleistung, die 1,85 Meter waren letztlich zu hoch für die Zweite der U23-DM. „Alle drei Versuche waren nicht schlecht, insbesondere der zweite. Wichtig war, dass ich Erfahrung in diesen Höhen gesammelt habe, denn das könnte in Peru genau die Qualifikationshöhe für den Endkampf sein“, sagte Ella Obeta mit Blick auf die U20-WM und präsentierte noch eine einfache Erfolgsformel: „Einfach Spaß haben, locker bleiben und fliegen!“
Stabhochsprung
Das Stabhochsprung-Finale wurde aufgrund der regnerischen Wetterbedingungen auf Sonntag um 12:45 Uhr verschoben.
Dreisprung
Start-Ziel-Sieg für Josie Krone
Sie war mit der besten Weite des Jahres angereist – und untermauerte ihre Favoritenstellung direkt im ersten Versuch. Josie Krone von der TSG Bergedorf startete mit einem Satz über 13 Meter (13,06 m), das sollte keiner weiteren Athletin gelingen. Im dritten Durchgang steigerte sie sich auf 13,17 Metern und blieb damit nur fünf Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung. Die Teilnehmerin der U20-EM von 2023 verteidigte damit ihren Titel aus dem Vorjahr, als in Rostock ähnliche Witterungsverhältnisse herrschten.
„Ich hatte dieses Jahr bei fast jedem Wettkampf Regen, ich bin das gewohnt. Ich hatte Spaß und wollte es gleich mit dem ersten Versuch klarmachen, das ist mir gelungen. Mit der Weite bin ich total zufrieden“, bilanzierte Josie Krone, die am Anfang „sehr aufgeregt“ war.
Zweite wurde Masha-Sol Gelitz vom GSV Eintracht Baunatal, die mit einer guten Serie überzeugte und selbst bei starkem Regen im letzten Versuch nochmal auf 12,85 Meter kam. Zuvor war die Fünfte der Deutschen Meisterschaften zweimal bei 12,87 Meter gelandet. Grace Monono von der LG Nord Berlin und Edna Eze vom TSV Bayer 04 Leverkusen machten es spannend und brachten jeweils im dritten Durchgang mit ihrer Tagesbestweite (3. Monono 12,80 m, 4. Eze 12,74 m) den ersten gültigen Versuch in die Grube.
Diskuswurf
Curly Brown bleibt Meisterschaftswerferin
Curly Brown hat mal wieder bewiesen, dass sie eine Meisterschaftswerferin ist. Nach Rang zwei im Vorjahr bei der U20-DM hat sie keine U-Meisterschaft mehr abgeben müssen, gewann den U20-EM-Titel und siegte auf nationaler Ebene in der Halle sowie zuletzt bei der U23. In Koblenz war die Athletin von Eintracht Frankfurt nicht als Jahresbeste am Start, dominierte aber den Wettkampf und warf als Einzige über 50 Meter. Bereits im ersten Durchgang flog das ein Kilogramm schwere Wurfgerät auf 53,76 Meter, im fünften Versuch dann sogar auf 54,87 Meter.
„Das war eine stabile Leistung, hätte aber auch besser sein können. Ich bin zufrieden. Das Ticket für Lima und der Titel zählen“, fasste Curly Brown zusammen und blickte bereits auf die U20-WM in Peru. „Wir müssen noch an Feinheiten arbeiten und ein bisschen Kraft draufpacken. Ich bin noch zu hektisch im Wurf“, sagt die Frankfurterin, die auch in Lima um eine Medaille mitwerfen möchte.
Brown besiegte damit auch Milina Wepiwe von der TSG Wehrheim, die in diesem Jahr schon über 59 Meter geworfen hat. Die U20-EM-Zweite aus dem vergangenen Jahr wurde im letzten Versuch noch von Frieda Echterhoff (TV Wattenscheid 01; 48,74 m) aus den Medaillenrängen befördert und belegte mit 48,50 Meter Rang vier. Ihre Schwester und Vereinskollegin Nadjela Wepiwe, kürzlich U18-Europameisterin geworden, sicherte sich Silber mit 49,20 Meter.
Männliche U20
100 Meter
Dritter Titel innerhalb von drei Wochen für Jakob Kemminer
Zum U18-Europameister sowie zum Deutschen U18-Meister hatte er sich in diesem Jahr bereits gekrönt, am Samstagabend ließ Jakob Kemminer (TSV Ochenbruck) nun auch den deutschen U20-Meistertitel folgen – es ist damit sein dritter Titel innerhalb von drei Wochen.
Auf Bahn vier ins Rennen startend sah es zunächst nach einem engen Lauf aus, doch gegen Ende des Rennens wurde der 17-Jährige seiner Favoritenrolle zunehmend gerecht und setzte sich von seinen Kontrahenten ab. In 10,68 Sekunden sicherte er sich schließlich souverän den Sieg. Auf die Frage, ob sich Titel mittlerweile wie eine Gewohnheit anfühlen würden, antwortete er bescheiden: "Das würde ich so auf keinen Fall sagen, ich freue mich jedes Mal darüber und gebe immer mein Bestes." Seine Beine hätten sich hintenraus müde angefühlt, umso glücklicher sei er über den Sieg.
Am ehesten war dem Athleten des TV Ochenbruck Felix Schulze (Hamburger SV) auf den Fersen, der in 10,78 Sekunden Zweiter wurde vor Lukas Kasusch (LG Kindelsberg Kreuztal; 10,85 sec).
800 Meter
Tom Stöber überrascht mit starkem Finish
Ein packendes Rennen erlebten die Zuschauer in Koblenz über 800 Meter. Louis Buschbeck vom Königsteiner LV diktierte das Rennen von Beginn an von der Spitze, doch das Feld blieb eng zusammen. Rund 220 Meter vor dem Ziel verschärfte Buschbeck das Tempo, Robert Rutz (LC Paderborn) setzte sich ebenfalls aus der Verfolgergruppe ab und folgte ihm, es sah zunächst nach einem Zweikampf um den Titel aus.
Doch plötzlich tauchte mit Tom Stöber (TV Wetzlar) ein Athlet auf der Zielgeraden auf, der sich zuvor im hinteren Teil des Feldes aufgehalten hatte. Rund 300 Meter vor dem Ziel hatte der 18-Jährige noch auf dem sechsten Platz gelegen. Stöber zeigte nun den stärksten Schlussspurt und schob sich auf der Zielgeraden an seinen Konkurrenten vorbei auf Platz eins. In 1:52,02 Minuten bejubelte er seinen Sieg vor Louis Buschbeck in 1:52,31 Minuten und Robert Rutz in 1:52,33 Minuten.
Nach dem Zieleinlauf zeigte sich Stöber mit seinem Ergebnis zufrieden: "Ich bin froh, dass meine Taktik aufgegangen ist. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, im Feld ins Hintertreffen zu geraten. Auf der Zielgeraden kam dann das Adrenalin, sodass ich mich gefühlt habe, als würde ich fliegen." Überrascht habe ihn seine Leistung hauptsächlich deswegen, weil er Anfang der Woche noch mit einer Magendarm-Erkrankung zu kämpfen gehabt habe.
3.000 Meter Hindernis
Paul Walochny siegt in stömendem Regen von Koblenz
Zu Beginn des Rennens über 3.000 Meter Hindernis und bei strömendem Regen setzte sich Leopold Staab (LG Stadtwerke München) an die Spitze des Feldes und zog dieses bereits frühzeitig auseinander. Paul Walochny (SC DHfK Leipzig) folgte ihm als Zweiter. Rund vier Runden vor Schluss war es schließlich Paul Walochny, der nach und nach dem Rest des Feldes davoneilte und sich einen komfortablen Vorsprung erlief. Mit dem Rundengong konnte er diesen auf knapp 50 Meter ausbauen. Eine Runde später konnte er schließlich in 9:05,92 Minuten einen ungefährdeten Sieg feiern.
Im Kampf um Platz zwei lieferten sich Karl Geburek (ASV Erfurt) und Erik Sato (Dresdner SC) ein spannendes Duell. Rund 250 Meter vor dem Ziel setzte sich der Erfurter etwa zwei Meter von seinem Konkurrenten ab, doch im Wassergraben unterlief ihm der entscheidende Fehler. Durch einen Sturz zog Erik Sato vorbei und konnte somit die Silbermedaille in 9:14,72 Minuten feiern. Karl Geburek folgte auf Rang drei in 9:16,25 Minuten.
5.000 Meter Bahngehen (U20/U18)
Nick Joel Richardt und Lasse Rohrssen mit dominanten Auftritten
Vom Start weg machte Nick Joel Richardt (SV Halle) klar, dass der Weg zum deutschen Meistertitel nur über ihn führen würde. Einsam drehte der 17-Jährige von Beginn an seine Runden und ließ keinen Zweifel daran, dass er gewinnen würde. Was von außen wie ein lockerer Spaziergang aussah, war innerlich jedoch ein Kampf, wie der Athlet des SV Halle später mitteilte. „Ich bin ein Kopfmensch, das ist schon hart“, sagte er über seine Schulter- und Rückenschmerzen, die ihn derzeit plagen und die er dauerhaft während des Rennens spürte. Generell zeigte er sich aber zufrieden mit seinem Sieg, den er nach 21:14,84 Minuten einfuhr. „Ich bereite mich auf die U20-WM vor und bin aus dem Training heraus an den Start gegangen. Dafür lief es gut.“
Silber sicherte sich sein Teamkollege Arvid Kockel in 21:52,94 Minuten. Dritter wurde Luis Fiedler vom VfL Engelskirchen in 22:11,65 Minuten.
In der U18 dominierte von Beginn an Lasse Rohrssen das Feld. Der U18-EM-Teilnehmer vom VfL Altenstadt gewann schließlich in 22:34,95 Minuten. „Ich bin zufrieden, auch wenn es natürlich schwierig ist, die ganze Zeit die Arbeit von vorne allein zu machen. Aber darauf habe ich mich eingestellt.“ Zu Silber ging Matti Schmidt (Erfurter LAC) in 22:56,20 Minuten vor Tamino Mittag (TSV Jetzendorf; 23:16,31 min).
Hochsprung
Nevio Völkel mit besserem Ausgang gegenüber Amdi Gaye
2,03 Meter hatten am Ende des Hochsprung-Wettbewerbs sowohl Nevio Völkel (LG Osnabrück) als auch Amdi Gaye (TSV Klausdorf) in den Ergebnislisten stehen. Doch der Osnabrücker hatte diese Höhe bereits im ersten Versuch übersprungen, sodass er sich über Gold bei regnerischen Bedingungen freuen durfte. Gaye musste sich mit Silber zufriedengeben, was ihm angesichts der viertbesten Leistung in seiner Karriere allerdings nicht allzu schwer fallen sollte. Jason Lee Hoppe vom LC Hansa Stuhr komplettierte das Podium mit 1,95 Meter.
Stabhochsprung
Hendrik Müller entscheidet packenden Zweikampf für sich
Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Zehnkämpfer Amadeus Gräber (SV Leonardo-da-Vinci Nauen) lieferten sich im Stabhochsprung-Wettbewerb einen äußerst spannenden Zweikampf. Nach 5,10 Metern waren alle anderen Athleten ausgeschieden – 5,20 Meter meisterten beide problemlos im ersten Versuch. Die Entscheidung sollte schließlich bei 5,30 Meter fallen.
Amadeus Gräber scheiterte an dieser Höhe und kürte damit Hendrik Müller zum Deutschen Meister, da sich dieser im Wettkampfverlauf weniger Fehlversuche geleistet hatte. Gepusht vom Titelgewinn überflog Müller in der Folge 5,30 Meter im dritten Versuch. Bei 5,50 Metern wackelte die Latte im dritten Anlauf ordentlich, doch auch diesmal blieb sie liegen. Mit dieser Leistung beendete Hendrik Müller seinen Wettkampf.
Erst bei 5,50 Meter war für den Leverkusener Schluss. "Ich bin froh, dass ich so bei solchen Bedingungen abliefern konnte", sagte er im Anschluss über die regnerischen Wetterverhältnisse in Koblenz. Joshua Stallbaum (TSV Schmiden) wurde mit übersprungenen 5,00 Metern Dritter.
Dreisprung
Steven Freund springt nach Anlaufschwierigkeiten zu Gold
Steven Freund (LAC Erdgas Chemnitz) benötigte zu Beginn des Tages etwas Zeit, bis er in den Wettkampf hineinfand. Mit 14,60 Meter sprang der Favorit zunächst auf Rang drei. Es folgten 14,79 Meter, ehe mit 14,99 Meter der ersehnte Sprung auf Platz eins gelangen sollte. Die 15-Meter-Marke konnte der 19-Jährige an diesem Tag zwar nicht mehr knacken, für den souveränen Gewinn des deutschen Meistertitels reichte diese Leistung dennoch. "Ganz zufrieden bin ich nicht, die 15 Meter hätte ich schon gerne erreicht", gab er danach zu Protokoll. Das Wetter habe nicht mitgespielt, aber im Endeffekt sei es ihm vor allem darum gegangen, seinen Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. "Dieses Ziel habe ich erreicht."
Hinter Steven Freund sprang der frisch gekürte U18-EM-Dritte Benedikt Maurer (SV Germering) mit seinem ersten Versuch auf 14,83 Meter und damit zur Silbermedaille. Maximilian Skarke vom Döbelner SC landete mit vier Zentimetern weniger auf Platz drei. Auch er erreichte seine Tagesbestweite mit seinem ersten Sprung.
Diskuswurf
Kelson De Carvalho direkt mit Tagesbestweite
Sein erster Versuch saß und konnte im gesamten Wettbewerb von niemandem mehr überboten werden: Die 58,04 Meter von Kelson De Carvalho (LG Steinlach-Zollern) bedeuteten direkt die Tagesbestweite und somit den deutschen U20-Meistertitel. Nur einmal hatte der 18-Jährige in diesem Jahr weiter geworfen. In Koblenz folgte ein weiterer gültiger Versuch mit 55,52 Metern. Nach dem vierten Versuch stieg er aus dem Wettbewerb aus, da sich die Schambeinentzündung, die ihm seit Jahresbeginn zu schaffen macht, erneut bemerkbar machte. "Insgesamt bin ich angesichts dessen mit der Leistung zufrieden." Er habe gehofft, dass seine Weite aus dem ersten Versuch für den Titel reichen würde, doch er habe dauerhaft den Druck durch seine Konkurrenten verspürt.
Ole Mehlberg (SC Neubrandenburg) kam De Carvalho mit 54,68 Metern auf dem Silberrang am nächsten, Bronze ging an William Wolzenburg (TV Wattenscheid 01) mit 51,42 Metern.