Der Weltrekordler und Olympiasieger im Marathon Eliud Kipchoge ist am Montag bei seinem ersten Start in Boston der Star des Frühjahrs-Klassikers. Während er als klarer Favorit antritt, dürfte das Rennen der Frauen ebenso hochklassig wie hart umkämpft sein. Für Hendrik Pfeiffer ist der Start in Boston eine Herzensangelegenheit.
Marathon-Superstar Eliud Kipchoge wird in diesem Frühjahr erstmals den Boston-Marathon laufen. Der kenianische Weltrekordler (2:01:09 h in Berlin 2022) und zweifache Marathon-Olympiasieger (2016 und 2021), der in Wien 2019 in einem nicht rekord-konformen Rennen die Zwei-Stunden-Barriere durchbrach (1:59:40,2 h), will als erster Läufer alle Rennen der World Marathon Majors-Serie gewinnen. Dazu zählen zurzeit Boston, Berlin, London, Tokio, Chicago und New York. In Berlin, London und Tokio ist Eliud Kipchoge zudem auch der Streckenrekordler.
Triumphiert der Ausnahmeläufer am Montag (17. April) an der US-Ostküste, fehlt ihm nur noch ein Sieg in New York. Auf einer derart hügeligen Strecke wie in Boston ist Eliud Kipchoge noch nie einen Marathon gelaufen. In Kenia allerdings kann er ständig in hügeligem Terrain trainieren. Auch wenn die Felder in Boston sehr stark und breit besetzt sind – acht Athleten gehen mit Bestzeiten von unter 2:05 Stunden an den Start, 25 sind immerhin schon unter 2:10 gelaufen –, ist keiner zu erkennen, der Eliud Kipchoge gefährden könnte. Sein kenianischer Landsmann Evans Chebet geht als Vorjahressieger mit einer Bestzeit von 2:03:00 Stunden ins Rennen.
Hendrik Pfeiffer erfüllt sich einen Traum
Für Hendrik Pfeiffer (TK Hannover) geht es in Boston darum, eine ordentliche Platzierung zu erreichen und gut ins Ziel zu kommen. „Seit dem Beginn meiner Marathon-Karriere 2016 habe ich den Boston-Marathon verfolgt. Es ist seitdem ein Traum für mich, dort einmal starten zu können. Das war eine Herzensentscheidung“, sagt der EM-Teilnehmer von München, der sich dann in der Herbst-Saison ein schnelles Rennen aussuchen wird, um zu versuchen, sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. „Ich habe in Kenia sieben Wochen lang durchschnittlich 205 Kilometer trainiert und dabei ständig Bergauf- und Bergab-Passagen in meine Einheiten integriert, um mich bestmöglich auf die hügelige Strecke in Boston vorzubereiten.“
In der Breite der absoluten Spitze noch etwas besser besetzt als das Rennen der Männer ist jenes der Frauen in Boston. Gleich sieben Läuferinnen weisen persönliche Rekorde von unter 2:19 Stunden auf. Angeführt wird das Feld von einer Newcomerin in der Marathon-Weltklasse: Amane Beriso Shankule sorgte im Dezember für eine der größten Überraschungen des Jahres 2022. Die Äthiopierin steigerte sich in Valencia (Spanien) um fast sechs Minuten und gewann das Rennen in 2:14:58 Stunden. Damit wurde sie zur drittschnellsten Läuferin aller Zeiten. Es bleibt aber natürlich abzuwarten, wie sie in Boston mit der hügeligen Strecke zurecht kommt. Zu ihren Konkurrentinnen zählen unter anderen die Titelverteidigerin Joyciline Jepkosgei (Kenia; PB: 2:17:43 h) und die amtierende Weltmeisterin Gotytom Gebreslase (Äthiopien; 2:18:11 h).