| Hannover

Amanal Petros veredelt Marathon-Sieg mit Streckenrekord und zweitschnellster Karriere-Zeit

Bei seinem ersten City-Marathon auf deutschem Boden hat Favorit Amanal Petros einen klaren Sieg eingefahren: Der Deutsche Rekordler setzte sich in Hannover in 2:07:02 Stunden durch. Das bedeutete einen Streckenrekord und die zweitschnellste Zeit, die je ein Deutscher auf der Marathondistanz erzielte.
Svenja Sapper / dpa

Langstreckenläufer Amanal Petros hat seinen deutschen Marathon-Rekord in Hannover trotz einer starken Leistung verpasst. Der 27-Jährige vom SCC Berlin kam am Sonntag nach 2:07:02 Stunden ins Ziel und gewann damit das international nicht top besetzte Rennen in Niedersachsens Landeshauptstadt. Seine nationale Bestzeit hatte Petros am 5. Dezember 2021 in Valencia auf 2:06:27 Stunden geschraubt. Vor einem Monat hatte sich der EM-Vierte über die 42,195 Kilometer den deutschen Rekord über zehn Kilometer auf der Straße geholt, der zuvor fast 30 Jahre lang Bestand hatte. Auch den deutschen Halbmarathon-Rekord hält der in Eritrea geborene Läufer.

"Ich bin sehr, sehr froh und sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Es hat von Anfang bis Ende Spaß gemacht, auch mit der Atmosphäre", sagte Petros im NDR und war nicht sonderlich enttäuscht, dass es nicht zum Rekord gereicht hatte. "Ich habe einige Wettkämpfe gehabt in Europa, das Trainingslager in Kenia war sehr lang. Es passt gut mit dem Ergebnis von heute." 

Nur Petros selbst war in Deutschland schneller

Es war sein erster City-Marathon auf deutschem Boden. Bei der EM in München, wo er Vierter wurde und mit der Mannschaft Silber holte, hatte der 27-Jährige ein in Deutschland ausgetragenes Meisterschaftsrennen im Marathon zurückgelegt. In Hannover gehörte Petros bei kühlen Temperaturen und bedecktem Himmel zur Spitzengruppe, die nach 1:03:30 Stunden die Halbmarathon-Marke passierte. Nach 35 Kilometern setzte er sich von seinen Konkurrenten ab, an seinen Rekord kam Petros bei nun etwas Sonnenschein trotz aller Bemühungen aber nicht mehr heran.

Dennoch rannte er die zweitschnellste Zeit, die ein deutscher Marathonläufer je erzielt hat, und blieb auch deutlich unter der Olympia-Norm von 2:08:10 Stunden. Zweiter wurde mit 15 Sekunden Rückstand auf Petros der Kenianer Denis Kipngeno Chirchir vor seinem Landsmann Fredick Kibii, der 2:08:09 Stunden lief. Den Streckenrekord des Südafrikaners Lusapho April aus dem Jahr 2013 (2:08:32 h) knackte das Trio im Kollektiv. 

Hendrik Pfeiffer in neuer Heimat im Halbmarathon vorne

Bei den Frauen gewann ebenfalls die Favoritin: Matea Parlov Kostro aus Kroatien verbesserte ihre Bestzeit auf 2:25:45 Stunden und unterbot damit ebenfalls den Streckenrekord, der bis dahin bei 2:26:15 Stunden gestanden hatte. Beste Deutsche war als Vierte Natascha Mommers (TSV 1863 Herdecke), die mit 2:31:20 Stunden auf der Marathondistanz debütierte. 

Der Halbmarathon-Sieg ging an einen Neu-Hannoveraner: Hendrik Pfeiffer, seit diesem Jahr im Trikot des TK Hannover am Start, präsentierte sich in 1:02:57 Stunden souverän, der zweitplatzierte Atef Saad aus Tunesien (1:03:25 h) konnte nicht folgen. "Es war ein schönes Rennen und hat viel Spaß gemacht. Das war meine erste Standort-Bestimmung vor dem Boston-Marathon", sagte Hendrik Pfeiffer. "Ich bin gerade aus Kenia zurückgekommen und es ist schön zu sehen, dass sich das Training auszahlt", resümierte er.

Mit dem Start in Boston (USA) unter anderem gegen Weltrekordler Eliud Kipchoge (Kenia) geht für den 30-Jährigen am 17. April ein Kindheitstraum in Erfüllung. Als einer von nur drei Europäern startet der Deutsche Marathon-Meister des Vorjahres beim "bestbesetzten Boston-Marathon, den es je gab". In der Frauen-Konkurrenz war Jasmina Stahl von Hannover 96 bei ihrem Debüt nach 1:15:27 Stunden im Ziel. 

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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