Bronze für die deutschen U20-Athletinnen: Das DLV-Team um Kira Weis hat sich am Sonntag bei der Cross-EM vor den Toren Turins nach Gold im vergangenen Jahr erneut mit Edelmetall dekoriert.
Die deutschen U20-Athletinnen haben erneut zugeschlagen: Nachdem der DLV bei den Cross-Europameisterschaften im vergangenen Jahr in Dublin (Irland) über Team-Gold jubeln durfte, gewannen Kira Weis (KSG Gerlingen), Lisa Merkel (LG Region Karlsruhe), Sofia Benfares (LC Rehlingen), Carolina Schäfer (TG Schwalbach) und Johanna Pulte (SG Wenden) am Sonntag im Piemonte-La Mandria Park vor den Toren Turins (Italien) durch eine geschlossene Mannschafts-Leistung Team-Bronze.
Kira Weis fuhr dabei das stärkste deutsche Einzelresultat ein. Nach einem couragierten Auftritt schloss die U20-WM-Teilnehmerin das Rennen über die 4.000 Meter lange Strecke auf Rang sechs in 13:32 Minuten ab. Lisa Merkel (13:46 min) und Sofia Benfares (13:48 min) liefen wenig später hintereinander auf den Plätzen 13 und 14 ins Ziel. Carolina Schäfer und Johanna Pulte erreichten die Ziellinie in 14:00 Minuten und 14:04 Minuten.
Den Einzel-Europameistertitel sicherte sich unterdessen ungefährdet die Spanierin Maria Forero. Ihres Sieges sicher riss die 19-Jährige bereits mehrere Meter vor dem Ziel die Arme jubelnd nach oben und lief in 13:04 Minuten durch das Zielband. Zu Beginn hatte noch die erst 16-jährige Britin Inna Fitzgerald mit einem mutigen Antritt und langen Schritten das Feld angeführt. Doch Maria Forero schloss zur Mitte des Rennens auf und setzte sich nach rund zehn Minuten gar deutlich von Fitzgerald ab. Dem Sieg sollte in der Folge nichts mehr im Wege stehen.
Herzschlag-Finale im Rennen der männlichen Jugend
Zweite wurde die Norwegerin Ingeborg Ostgard (13:07 min) vor Ilona Mononen (13:08 min) aus Finnland. Innes Fitzgerald wurde Vierte in 13:15 Minuten. In der Teamwertung waren es ebenfalls die Spanierinnen, die ganz oben auf dem Podest landeten. Die Türkei komplettierte dahinter auf Rang zwei das Podium.
Im Rennen der männlichen U20 hatte es zuvor ein wahres Herzschlag-Finale gegeben. Eine Vierergruppe bestehend aus den beiden Dänen Axel Vang Christensen und Joel Ibler Lilleso, dem Briten Will Barnicoat und dem Iren Nicholas Griggs diktierte früh das Tempo im ersten Rennen des Tages.
Nach und nach löste sich die Gruppe jedoch auf, sodass eine Runde vor dem Ziel Will Barnicoat und Nicholas Griggs den Sieg unter sich ausmachen sollten. Als es durch das historische Schloss des La-Mandria Parks ging, eine Besonderheit der diesjährigen Strecke, schien die Entscheidung zu fallen. Barnicoat konnte seinem Kontrahenten nicht mehr folgen und musste sichtbar abreißen lassen.
Benjamin Dern mit stärkstem deutschen Resultat
Nicholas Griggs war auf dem Weg zum sicheren Sieg, doch auch der 17-Jährige hatte plötzlich stark zu kämpfen. Der Vorsprung auf Barnicoat schmolz auf den letzten Metern zunehmend, fast wäre der Ire sogar noch gestolpert. Erst rund fünf Meter vor dem Ziel zog Will Barnicoat schließlich an Nicholas Griggs vorbei und sorgte so in 17:40 Minuten mit einer Sekunde Vorsprung für einen umjubelten britischen Sieg. Kleiner Trost für das Team aus Irland: Mit Casey Dean (17:46 min) schaffte es auf Platz drei ein weiterer Ire auf das Podium.
Die deutschen Läufer platzierten sich dagegen im Mittelfeld. Benjamin Dern (LAZ Birkenfeld) erzielte mit Platz 26 das beste DLV-Resultat in 18:26 Minuten. Kurt Lauer (LAZ Ludwigsburg; 18:28 min), Lukas Ehrle (LG Brandenkopf; 18:45 min), Silas Zahlten (LG Brillux Münster; 19:10 min) und Constantin Carls (ASV Köln; 19:18 min) folgten dahinter.
Stimmen zum Wettbewerb:
Kira Weis (KSG Gerlingen; 6. Platz)
„Es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Ich wollte einen Platz im vorderen Feld und bin jetzt total zufrieden mit Platz sechs. Die Strecke hat richtig gebockt.“
Sara Benfares (LC Rehlingen; 14. Platz)
„Die erste Runde war ein bisschen zu schnell, ich konnte die Schnelligkeit nur auf der ersten Hälfte des Berges halten. Der Berg war richtig anstrengend. Vor allem das steile Stück wurde immer schwerer. Insgesamt war es aber ganz okay und ich bin zufrieden. Der dritte Platz mit der Mannschaft ist super.“
Carolina Schäfer (TG Schwalbach; 27. Platz)
„Ich bin zufrieden. Zum Schluss konnte ich noch ein bisschen aufholen und ein paar Athletinnen überholen. Ein bis zwei Plätze wären vielleicht noch möglich gewesen. Ich hatte mir den Berg insgesamt noch schwerer vorgestellt. Auf den Abschnitten innen durchs Schloss hatte ich mich richtig gut gefühlt.“
Johanna Pulte (SG Wenden; 33. Platz)
„Ich hatte noch vor drei Wochen Corona, lag zwei Wochen im Bett und konnte mich nur eine Woche vorbereiten. Aber ich wollte das Rennen mitnehmen und hatte nicht an eine Absage gedacht. Ich bin mega glücklich, dass ich laufen konnte. Ich wusste aber nicht, wie ich drauf bin. Der Rennverlauf war nicht so gut, ich bin zu schnell losgelaufen. In der ersten Runde war der Berg leicht, in der zweiten Runde dann sehr hart, ich dachte, ich kann nicht mehr.“
Kurt Lauer (LAZ Ludwigsburg, Platz 29)
„Ich bin nicht mega glücklich, aber auch nicht unzufrieden. Ich hatte gehofft, ich kann in die Top 20 laufen, aber 29. ist jetzt nicht so schlecht. Der Berg war sehr schwer, ziemlich brutal, ich mag es lieber flach. Die Mannschaftsplatzierung mit Rang sieben ist okay. Wir haben vorher gesagt, in den Top-Fünf wäre es richtig gut. Jeder hat alles rausgeholt, die Strecke hat uns alles abverlangt. Der Cross hier hat ein sehr hohes Niveau.“
Lukas Ehrle (LG Brandenkopf, Platz 41)
„Das Tempo war am Anfang sehr schnell, es war ein hartes Rennen, aber insgesamt war es okay.“
Silas Zahlten (LG Brillux Münster, Platz 65)
„Ich bin am Anfang gut in den Rhythmus gekommen. Mir ist während des Laufs jemand in den Schuh getreten, ich habe eine kleine Wunde, aber keine Schmerzen. Am Berg konnte ich ein bisschen was rauslaufen , in den Flachstücken habe ich dann leicht verloren und musste kämpfen. Ich konnte den Schritt nicht halten. Bergab musste man sich schon sehr konzentrieren. Im Schloss war der Boden mit dem künstlichen Rasen gut zu laufen. Am Schluss konnte ich mein Tempo gut halten. Insgesamt bin ich aber zufrieden.“
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