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Stimmen vom zweiten Tag der Hallen-DM in Leipzig

In 15 Disziplinen sind am Sonntag bei der Hallen-DM in Leipzig Gold, Silber und Bronze vergeben worden. Wir haben mit den Siegerinnen und Siegern sowie weiteren Akteurinnen und Akteuren des zweiten Tages der Meisterschaft gesprochen.
Svenja Sapper / Jane Sichting

Hallen-DM 2022 Leipzig

Malaika Mihambo (LG Kurpfalz)
Siegerin Weitsprung (6,81 m)
6,81 Meter ist eine gute Weite. Seit über 25 Jahren gab es keinen deutschen Hallenmeistertitel mehr, der mit so einer guten Weite vergeben wurde. Daher würde ich sagen: Es war ein guter Wettkampf! Ich habe natürlich versucht, mein Bestes zu geben. Ich weiß, dass ich auf mein Leistungsvermögen vertrauen kann. Aber trotzdem muss man es abrufen können und dabei auch bescheiden bleiben und bei jedem Wettkampf dafür kämpfen, dass man eine schöne Weite stehen hat. Ich habe mich in dieser Hallensaison auf jeden Fall wieder besser rangetastet, habe jetzt wieder ein besseres Gefühl für meinen Anlauf. Das ist eine gute Ausgangslage für die Freiluftsaison. Ich habe jetzt eine Entlastungswoche mit dreimal Training und dann geht es weiter mit dem ersten Trainingslager in Bayern. An die WM und die EM im Sommer, wo ich ja jeweils als Titelverteidigerin starte, gehe ich ran wie an andere Wettkämpfe auch. Ich muss mein Bestes geben, ich will mein Bestes geben und ich freue mich auf die Wettkämpfe. Das Gefühl für den Anlauf möchte ich bis dahin noch ein bisschen besser verinnerlichen. Dann denke ich, dass es im Sommer gute Wettkämpfe werden.

Merle Homeier (LG Göttingen)
Zweite Weitsprung (6,66 m)
Ich ärgere mich ein bisschen über die Weite, denn ich glaube, es hätte noch weiter gehen können. Ich habe mich gut gefühlt. Und genauso weit zu springen wie vor ein paar Wochen schon, ist dann ärgerlich. Ich hatte gehofft, ich könnte Malaika [Mihambo] ein bisschen mehr ärgern. Nachdem sie 6,81 Meter gesprungen ist, habe ich mir vorgenommen, den Abstand so klein wie möglich zu halten. Dass ich über 6,80 Meter springe, habe ich nämlich nicht für realistisch gehalten. Mit meiner Platzierung bin ich zufrieden. Ich hatte auf den zweiten Platz gehofft, hatte aber auch auf dem Schirm, dass Lea [Riecke] oder eine von den anderen Mädels auch mal einen raushauen könnten. Die Hallensaison ist jetzt für mich beendet, ich mache eine Woche Pause und dann geht es in den Sommer. 

Tobias Potye (LG Stadtwerke München)
Sieger Hochsprung (2,26 m)
Das war heute ein klassischer Arbeitswettkampf. Aber ich habe gleich gemerkt, dass heute etwas geht und springen möglich ist. Ich habe etwas gebraucht, um das alles zusammenzusetzen und glücklicherweise hat es bei den 2,26 Metern dann endlich gepasst. Dieser Titel ist mir wichtig weil eine Höhe dahinter steht, die halbwegs respektabel ist. Die Hallensaison war für mich eher übergangsmäßig. Alle meine Sprünge haben sich auf Wettkämpfe belaufen und endlich waren es genügend Sprünge, dass ich meinen Zugang wieder habe. Jetzt habe ich eine Woche Pause zum Durchschnaufen und dann geht es ins Trainingslager nach Südafrika. Vor dem Sommer gibt noch viel zu tun.

Owen Ansah (Hamburger SV)
Sieger 200 Meter (20,55 sec)
Ich kann nur sagen, dass ich sehr stolz bin auf mich und meine Leistung. Gestern konnte ich zeigen, dass ich auch über 60 Meter ganz gut bin. Und heute dann über die 200 Meter, meine eigentliche Disziplin, dass ich richtig schnell laufen kann. Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich. Ich habe die Zeit auf keinen Fall erwartet. Zwar war ich relativ sicher, dass ich unter den Top Drei lande, aber dass es Gold wird am Ende, habe ich nicht gedacht. Ich hatte auf jeden Fall auf eine Bestzeit unter 21 Sekunden hintrainiert. Dass es jetzt 20,55 Sekunden geworden sind, ist natürlich top.

Robin Erewa (TV Wattenscheid 01)
Zweiter 200 Meter (20,99 sec)
Über Silber kann ich mich nicht freuen. Ich habe schon ein paar Mal gewonnen. Aber man muss einfach sagen, dass Owen [Ansah] heute viel krasser als ich geliefert hat. Glückwunsch an ihn. Mein Vorlauf war besser, aber irgendwie kann ich keine zwei Rennen mehr rennen seitdem ich Corona hatte. Nach dem Vorlauf habe ich gedacht, dass derjenige gewinnt, der auf Bahn sechs läuft. Aber bei 20,55 Sekunden hätte Owen wahrscheinlich auch auf Bahn fünf gewonnen. Für mich stehen jetzt erst einmal eine Pause an und ein bisschen Reha weil ich seit ein bisschen mehr als einem Jahr Knieprobleme habe. Im Sommer soll es dann Richtung München mit der EM und Oregon [USA] mit der WM gehen. Dann geht es hoffentlich auch wieder etwas schneller.

Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV)
Dritter 200 Meter (21,11 sec)
Ich wollte heute unbedingt noch einmal eine Medaille holen. Es war ein bisschen unglücklich, dass ich die Bahn drei bekommen habe. Das ist aber keine Ausrede, dass ich deswegen jetzt schlechter gelaufen wäre. Ich wollte trotzdem alles geben und Owen [Ansah] und Robin [Erewa] auf jeden Fall ärgern. Ich habe es versucht, aber heute waren sie bärenstark und vor mir. Gestern hier den Titel über 60 Meter zu holen war hingegen unbeschreiblich. Mein Ziel war es, die WM-Norm zu laufen und dass es mir mit Gold und so einer hohen persönlichen Bestleistung gelingt, das ist wirklich unbeschreiblich und ich bin einfach nur happy darüber.

Katharina Trost (LG Stadtwerke München)
Siegerin 1.500 Meter (4:10,06 min)
Ich muss ehrlich sagen: In der Halle finde ich die 1.500 Meter deutlich entspannter [als 800 Meter]. Weil da nicht ganz so ein Gerangel herrscht und man ein bisschen mehr Zeit hat, um nach vorne zu kommen. Das Ziel war, dass das Rennen heute nicht ganz so verbummelt wird. Ich hatte vorher mal gefragt, ob wir es ein bisschen schneller machen können. Noch mal 4:30 wie in den Vorläufen musste jetzt auch nicht sein. Es ist ja immer schön, wenn ein paar persönliche oder Saisonbestleistungen herausspringen. Auch ich laufe gerne einen etwas schnelleren Schritt. Ich bin mit den 4:10 Minuten voll zufrieden, ich hätte auch nicht erwartet, jetzt die 4:07 Minuten, mit denen ich angereist bin, noch mal zu unterbieten. Jetzt ist für mich eine kurze Verschnaufpause angesagt. In der Freiluftsaison würde ich gerne 800 und 1.500 Meter mischen. Die 800 Meter bleiben draußen meine Hauptstrecke - aber ich finde es schön, abzuwechseln. Wenn man zwölf-, 13-, 14-mal nur 800 Meter läuft, ist irgendwann auch die Luft raus.

Christina Hering (LG Stadtwerke München)
Siegerin 800 Meter (2:02,88 min)
Das ist jetzt mein sechster Titel in der Halle, das Rennen heute lief richtig nach Plan. Ich wusste, dass Majtie [Kolberg] noch einmal angreifen wird, weil sie auf jeden Fall mehr drauf hat, als sie bisher gezeigt hatte. Ich bin sehr happy mit dem Rennen und mit der Zeit, mir fällt ein Stein vom Herzen. Jeder Titel ist für mich wahnsinnig viel wert und ich bin jedes Mal total aufgeregt. Einfach weil die Deutschen für mich immer noch eine sehr große Bedeutung haben. Während des Rennens war es richtig cool, dass man mit den Zuschauern wieder diese Lautstärke hat und dieses Anfeuern. Auch wenn man dann ins Ziel läuft, ist es immer schön, diese Freude teilen zu können. Und auch die Halle hier in Leipzig bietet sich perfekt an für Meisterschaften. Die Hallen-WM werde ich nicht machen, am Mittwoch laufe ich aber noch einmal in Madrid. Weil mein letztes Rennen in Birmingham [England] so cool war und ich meine Bestzeit nur eine Hundertstel verpasst habe, will ich es noch einmal in einem guten internationalen Feld versuchen.

Jaqueline Otchere (MTG Mannheim)
Siegerin Stabhochsprung (4,30 m)
Ich habe mich tatsächlich gar nicht als Favoritin gesehen. Ich wusste noch gar nicht, wie viele Anlaufschritte ich heute mache: acht oder zehn. Außerdem wusste ich nicht so genau, wo ich momentan stehe. Deshalb habe ich mir vorgenommen, einfach jeden Sprung durchzuziehen und dann zu gucken, wo ich am Ende stehe. Es wäre auf jeden Fall noch mehr gegangen. Ich habe den Anlauf im Wettkampf dann noch mal geändert, von zehn auf zwölf Anlaufschritte. Da war der Stab dann ein bisschen zu weich. Es ist schade, dass ich keine 4,40 Meter gesprungen bin. Aber es ist eine eingestellte Hallenbestleistung geworden und der Titel, deshalb gehe ich zufrieden nach Hause. Mein großes Ziel für den Sommer ist, aus 14 Anlaufschritten zu springen. Das habe ich bislang nur einmal 2019 gemacht. Das große Ziel sind dann die EM und die WM. Ich bin im Freien schon 4,60 Meter gesprungen, da möchte ich wieder hin. Es gilt also, gesund zu bleiben, und dann ist eine neue Bestleistung drin.

Anjuli Knäsche (LG Leinfelden-Echterdingen)
Zweite Stabhochsprung (4,30 m)
Ich habe vor sechs Wochen angefangen, wieder mit dem Stab zu springen. Der Plan war: sehen, was geht. Das hat für die Teilnahme gereicht und hier hieß es dann wieder: gucken, was geht. Aus elf Anlaufschritten, also aus deutlich verkürztem Anlauf. Das war okay! 4,30 Meter bin ich aus dem Anlauf noch nie gesprungen, daher passt das erst mal, auch wenn ich die 4,40 gerne noch gesprungen wäre. Im Sommer vielleicht mit ein paar Anlaufschritten mehr. Ich werde hauptamtlich Trainerin bleiben, ehrenamtlich Stabhochspringerin, und immer wenn es gerade passt, ein bisschen trainieren.
 
Chiara Sistermann (TSV Gräfelfing)
Dritte Strabhochsprung (4,30 m)
Auf dem Podest zu stehen, ist mega. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften war ich ein bisschen angespannt, weil viel von mir erwartet wurde und ich auch selbst viel von mir erwartet habe. An den Wettkampf heute konnte ich entspannter rangehen, weil ich wusste: Niemand erwartet etwas von mir. Klar, ich wusste, eine Medaille ist möglich. Aber ich bin nicht hier reingegangen und dachte, ich muss eine Medaille holen. Sondern ich konnte befreit aufspringen. Ich bin mega happy. Mit den 4,30 Metern habe ich den bayerischen Hallenrekord von 4,21 Metern, den ich letztes Wochenende noch nicht geschafft habe, gleich noch überboten. Das war das Ziel für heute. Im Sommer möchte ich unbedingt zu den U20-Weltmeisterschaften in Kolumbien und will auf jeden Fall ins Finale kommen. Allerdings schreibe ich nebenher noch mein Abitur und muss deshalb sehen, wie das mit dem Training funktioniert.

Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz)
Siegerin 400 Meter (51,74 sec)
Ein Deutscher Meistertitel ist nicht selbstverständlich. Jeder Titel hat für mich einen eigenen Stellenwert, deshalb bin ich sehr glücklich und dankbar, mir diesen hier erlaufen zu haben. Ich arbeite jeden Tag hart und darf mich nicht ausruhen oder zurücklehnen, wenn ich das in den nächsten Jahren hoffentlich noch fortsetzen kann. Ich gehe jedes Rennen gleich an: Ich will es gewinnen, ob es jetzt eine deutsche Meisterschaft oder ein internationales Rennen ist. Ich weiß genau, was ich auf welchem Streckenabschnitt machen muss. Ja, ich wusste, wo der Meisterschaftsrekord liegt [51,48 sec]. Diese Marke war für mich ein Ansporn, aber es ist okay, dass es nicht gereicht hat. Noch nicht. Ich habe ein starkes Rennen gezeigt. Ich möchte mich Stück für Stück entwickeln und werde immer schneller, immer besser. Jetzt geht es zurück ins Training, um im Sommer topfit zu sein. Was dann rauskommt, wird man im Sommer sehen. Ich brauche die Rennen, die Erfahrung, und werde aus den Fehlern lernen und die Stärken mitnehmen.

Alica Schmidt (SCC Berlin)
Zweite 400 Meter (52,80 sec)
Ich bin überglücklich! Besser hätte es für mich heute nicht laufen können. Ich habe mich mega gefreut, auch mit Corinna [Schwab] noch mal laufen zu dürfen. Immer, wenn wir zusammen rennen, wird es schnell! Gerade mit dem zweiten Platz bin ich überglücklich. Eine so schnelle Zeit hatte ich mir schon zugetraut. Vor allem nach Erfurt, wo ich schon eine niedrige 53er Zeit rennen konnte. Ich wollte unbedingt unter 53 bleiben. Dafür, dass es jetzt geklappt hat, bin ich mega dankbar. Wir hatten erst überlegt, falls es [mit der Hallen-WM-Norm] klappen sollte, ob ich an den Start gehe, weil es für mich auch der erste internationale Einzelstart bei den Erwachsenen gewesen wäre. Aber ich glaube, das Wichtige ist jetzt, mich auf die Sommersaison vorzubereiten, damit ich dort topfit an den Start gehen kann. Bei der Heim-EM wollen wir mit der Staffel auf jeden Fall ins Finale und dort auch um die Medaille kämpfen. Ich glaube, es sieht sehr gut aus, wenn wir uns weiter so entwickeln.

Patrick Schneider (TV Wattenscheid 01)
Sieger 400 Meter (46,45 sec)
Mit der WM-Norm von gestern im Vorlauf wusste ich, dass ich heute nichts zu verlieren habe und konnte dementsprechend frei laufen. Wobei ich echt nervös war vor dem Finale. Denn ich wusste auch, dass ich heute nach der ersten Runde vorn sein muss, denn Marvin [Schlegel] kann sehr schnell anrennen. Daher war es mein Ziel, als Erster in die zweite Runde zu gehen und dann durchzuziehen. Und das habe ich geschafft und bin mega happy. Dass Marvin auf der Außenbahn vor mir hatte, war für mich eigentlich perfekt. Ich bin jemand, der die Schnellen lieber vor sich hat, um mich dann an ihnen festsaugen zu können. In der letzten Runde habe ich dann seine Schritte gehört und habe mir gesagt: durchziehen, durchziehen, durchziehen. Das ist mir gelungen. Im Finale geht es darum, den Titel zu holen. Da hat es mir in die Karten gespielt, dass ich gestern schon die Norm für die Hallen-WM gelaufen bin.

Robert Farken (SC DHfK Leipzig)
Sieger 1.500 Meter (3:50,70 min)
Ganz klar: Mir ging es heute nur um Gold. Alles andere als der Titel wäre für mich eine Enttäuschung gewesen. Mo [Mohumed] ist Langstreckenspezialist, ich bin Mittelstreckenspezialist. Ich weiß, dass Mo auch 1.500 Meter gut laufen kann und dass er ein starker Konkurrent ist. Ich war überrascht, dass er nicht über 3.000 Meter gestartet ist. Trotzdem war für mich nach der Absage von Amos Bartelsmeyer klar, dass Mo der Mann ist, den es zu schlagen gilt. Es war tatsächlich ziemlich lange die Überlegung im Raum, heute richtig schnell laufen zu wollen. Aber ich habe aus dem letzten Jahr die Erkenntnis mitgenommen, dass man nichts erzwingen kann. Heute war vor dem Start die Atmosphäre nicht so, dass jetzt richtig schnell gelaufen wird. Irgendwie haben wir uns alle auf ein Bummelrennen eingestellt. Dann habe ich das auch so angenommen. Ich fliege in sechs Tagen ins Trainingslager nach Südafrika und bereite mich auf die Freiluftsaison vor, damit ich dann auch früh im Mai einsteigen kann, hoffentlich gegen hochkarätige internationale Konkurrenz. Ich werde auch 800-Meter-Rennen bestreiten, weil ich finde, dass man als Mittelstreckler auf beiden Strecken gut dastehen muss, aber bei den Höhepunkten wird man mich sicher über 1.500 Meter sehen.

Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund)
Zweiter 1.500 Meter (3:52,34 min)
Es war ein sehr taktisches Rennen, aber es hat mega Spaß gemacht, sich mit Robert [Farken] zu batteln. Eigentlich war der Plan, heute schnell zu laufen. Ich glaube, Robert hatte sich auch eher darauf eingestellt, dass wir echt was auf die Bahn zünden und den Zuschauern was anbieten. Aber mir ging es nicht so gut und dann kann man nicht gleich so schnell loslaufen. Ich wurde am Sonntag noch mal geimpft, weil ich das für die Einreise in die USA brauche. Daher bin ich auf jeden Fall zufrieden, dass ich Silber hinter Robert holen konnte. Robert war im Olympia-Halbfinale, das sagt viel aus. Ich freue mich auch für ihn, dass er gewonnen hat. Ich bin jetzt schon zweimal in sehr guten internationalen Feldern gelaufen. Gegen den amtierenden Weltrekordhalter, Olympiasieger, ich habe schon so viel Erfahrung gesammelt. Bei den Deutschen Meisterschaften bin ich schon oft 3.000 Meter gelaufen, zweimal in meinem Leben erst 1.500, sonst immer Langstrecke. Für die Form war das auch wichtig, weil ich in Zukunft versuchen möchte, die Normen früh abzuhaken über die Langstrecken. Dann kann ich den Rest der Saison 1.500 Meter für die Grundschnelligkeit trainieren, damit ich auf der Langstrecke auch international konkurrenzfähig bin.

Fabian Heinle (VfB Stuttgart)
Sieger Weitsprung (7,64 m)
Der Wettkampf heute war etwas schwierig für mich. Ich habe einfach gemerkt, dass es mein erster Wettkampf war. Im Training hatte ich schon richtig gute Sprünge, aber habe heute fünf Versuche gebraucht, um halbwegs einen auf das Brett zu bekommen. Der Anlauf war ganz gut, aber die Sprünge hatten nicht genug Höhe. Die sind einfach abgestürzt. Deswegen bin ich jetzt glücklich, dass es für den Titel gereicht hat. Ich hatte die Hoffnung nicht aufgegeben und ein ganz gutes Gefühl. Es macht auch Spaß, dass Nachwuchs nachkommt und auch wirklich schon in der Lage ist, uns im Wettkampf ganz schön zu kitzeln. Die Akustik in der Halle war einfach schön und ich hoffe, dass es so - mit Zuschauern - weitergehen kann. Das hatte letztes Jahr komplett gefehlt. Die DM war in der Halle mein einziger Wettkampf, ich habe gemerkt, dass ich einfach noch mehr Training brauche. Die 7,64 Meter sind nicht das, womit ich zufrieden bin und draußen brauche ich dann viel Kraft für die zwei internationalen Wettkämpfe. Da trainiere ich lieber.

Oliver Koletzko (Wiesbadener LV)
Zweiter Weitsprung (7,62 m)
Ich bin echt froh darüber, dass ich heute [anders als bei der Jugend-Hallen-DM] viele gültige und gut getroffene Sprünge hatte. Das war uns auch echt wichtig, um auch ein gutes Gefühl für die Sprünge zu bekommen. Wenn man viele gültige Sprünge hinbekommt, kann man sich auch voll darauf konzentrieren, auch gute und weite Sprünge zu liefern. Im Vergleich zu Sindelfingen haben wir beim Anlauf nicht viel geändert, sondern auf das vertraut, was ich im Training geliefert habe in den letzten Wochen. Ich habe gedacht: "Ich bin gut drauf, ich bin vom Kopf her dabei." Und dann läuft es auch automatisch. Mir war schon klar, dass es bis zum letzten Versuch spannend wird und dass Fabian [Heinle] immer einen erwischen kann, der weit rausgeht. Nach dem vorletzten Versuch habe ich ein leichtes Zwicken im Oberschenkel gespürt. Trotzdem wollte ich beim letzten Sprung noch mal voll draufgehen. In der Luft hat mein Muskel sich aber zusammengekrampft, das habe ich gleich gemerkt. Ich konnte nicht "auslanden", sonst wäre es vielleicht die Goldmedaille gewesen. Ich denke, dass ich noch sehr jung bin und viele Jahre Zeit habe, zu beweisen, was ich kann.

Bianca Stichling (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Siegerin Hochsprung (1,86 m)
Ich freue mich auf jeden Fall mega! Ich habe auf eine Medaille gehofft, aber dass es jetzt Gold ist, ist auf jeden Fall super. Es ist klar: Wenn Imke [Onnen] und Marie [Jungfleisch] nicht starten, ist die Chance auf Gold für uns alle größer. Daher war ich mir relativ sicher, dass eine Medaille herausspringt, und habe auch den Titel nicht für unmöglich gehalten. Die Bestleistung bedeutet mir auf jeden Fall viel. Ich bin froh, dass es nach drei Jahren endlich wieder geklappt hat. Ich habe vor einem Jahr den Verein und Trainer gewechselt, ich trainiere jetzt bei Hans-Jörg Thomaskamp. Dass das Training jetzt Früchte trägt, ist natürlich super. Vielleicht gibt es ja heute noch einen zweiten deutschen Meistertitel für die Trainingsgruppe [für Mateusz Przybylko]? Für mich stehen nach einer Pause zuhause noch zwei Trainingslager an und dann geht es in den Sommer.

Hallen-DM 2022 Leipzig

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