Elf Entscheidungen sind am Samstag bei der Hallen-DM in Leipzig gefallen. Wir haben mit den Siegerinnen und Siegern, aber auch weiteren Protagonisten des ersten Tages der Meisterschaft gesprochen.
Tatjana Pinto (TV Wattenscheid 01)
Siegerin 60 Meter (7,16 sec)
Der Wettkampf heute war sehr cool, ich freue mich jedes Mal, wieder nach Leipzig zu kommen. Ich habe mich heute direkt gut gefühlt. Seit Düsseldorf komme ich immer mehr in Wettkampfstimmung. Ich weiß auf jeden Fall, was ich kann. Das ist das Allerwichtigste und ich lasse mich nicht von irgendwelchen Wettkämpfen irritieren, wo es mal nicht so läuft, wie man sich das vorstellt. Heute war auf jeden das Ziel, zu gewinnen. Das ist mir gelungen - mit einer Saisonbestleistung. So kann es weitergehen. Ich steigere mich jedes Rennen, das ist ziemlich gut. Der Konkurrenzkampf ist total wichtig, auch dass man dadurch gepusht wird. Das macht es einfach spannend und darum geht es ja, das macht dann richtig Spaß. Zudem hatten heute die Zuschauer einen großen Anteil daran, dass es so schnell geworden ist. Das ist immer sehr viel wert, diese Energie zu spüren. Alles ohne Zuschauer ist immer etwas traurig, das gehört einfach dazu und ist eine Einheit.
Gina Lückenkemper (SCC Berlin)
Zweite 60 Meter (7,20 sec)
Ich bin zufrieden, mein Bundestrainer ist zufrieden und das macht mich glücklich! Die Hallensaison hat mir sehr gutgetan, vor allem in Bezug auf die Wettkampfroutine, die ich gewonnen habe. Ich bin damit echt happy. So kann es weitergehen. Wie schnell es in Belgrad bei mir wird? Das wird man sehen. Ich muss erst noch mit meinem Trainer [Lance Brauman] sprechen, dazu bin ich noch gar nicht gekommen. Wir besprechen uns über WhatsApp. Er entscheidet auch, wie die Planung für die Freiluftsaison aussieht, aber ihr werdet auf jeden Fall im Sommer eine schnelle Gina sehen.
Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar)
Zweiter 60 Meter (6,60 sec)
Das Rennen war nicht so, wie ich es mir erhofft habe. Ich habe auf jeden Fall mehr drauf. Aber ich bekomme es diese Saison irgendwie nicht so richtig gebacken mit meinem Start. Dass es heute für Gold nicht gereicht hat, ist aber nicht schlimm. Ziel war es, erst einmal gesund durch die Saison zu kommen nach meiner Verletzung. Der Fokus liegt natürlich auf der Outdoor-Season, da möchte ich nach drei Jahren endlich mal wieder 100 Meter laufen. Daher ist das jetzt alles Durchgangsstation, damit ich draußen richtig loslegen kann. Silber ist ok. Es ist super, dass wir uns auch national gegenseitig so pushen können. Meine Saison ist jetzt zu Ende, die Hallen-WM ist zu spät. Da geht es für mich schon in die Vorbereitung auf die Freiluftsaison.
Owen Ansah (Hamburger SV)
Dritter 60 Meter (6,61 sec)
Für mich war der Wettkampf heute sehr gut. Ich habe direkt im Vorlauf meine Bestzeit knacken könne, die ich zu Beginn der Hallensaison aufgestellt hatte. Im Finale wollte ich sie noch einmal knacken und das hat dann auch gut geklappt. Ich bin sehr zufrieden. Morgen laufe ich noch die 200 Meter und dann ist die Hallen-Saison für mich zu Ende. Sehr genossen habe ich es heute, vor Zuschauern zu laufen. Das hat mir auf jeden Fall sehr gefehlt und spornt einen natürlich an. Die Bahn in Leipzig gefällt mir sehr gut, hier bin ich 2020 über 200 Meter Dritter geworden und habe beste Erinnerungen an die Halle. Morgen hoffe ich dann wieder mit einer persönlichen Bestzeit rauszugehen.
Cindy Roleder (SV Halle)
Siegerin 60 Meter Hürden (8,13 sec)
Ich freue mich wirklich extrem. Man hat mir, glaube ich, auch angemerkt, dass es extrem wichtig für mich war. Auch für mein Ego war es wichtig, den ganzen Zweiflern zu zeigen, dass es möglich ist. Es war ein geiles Duell zwischen Moni [Zapalska] und mir und es war mir fast klar, dass sie noch einen draufsetzen kann. Man hat aber auch gesehen, dass auch eine junge Wilde da ist mit 8,17 [Hawa Jalloh], der Nachwuchs ist natürlich auch extrem wichtig. Es ist natürlich immer super, wenn man zu Hause laufen kann. Ich konnte zu Hause schlafen, es war gar kein Stress. Wir mussten nichts planen mit der Kleinen, mein Mann und sie sind gerade ganz gemütlich zu Hause. Bei uns ist Planung das A und O. Mein Coach und ich hatten uns eine 8,15 für diese Hallensaison vorgenommen, jetzt bin ich 8,13 gelaufen, ich bin also absolut im Fahrplan. Ich werde trotzdem bei der Hallen-WM nicht starten. Wir gucken immer, was die Konkurrenz macht, und die sind gerade extrem schnell unterwegs. Angenommen, ich würde eine 8,05 rennen, würde ich [in Belgrad] trotzdem im Halbfinale rausfliegen. Das ist nicht mein Anspruch, sondern draußen schnell zu laufen und noch mal eine geile Heim-EM mitzunehmen. Ich denke gerne an Berlin zurück und jetzt will ich auf München hintrainieren.
Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01)
Zweite 60 Meter Hürden (8,13 sec)
Ich muss ganz ehrlich sagen: Als ich auf den Bildschirm geschaut habe, dachte ich, dass ich Erste bin. Ich bin eigentlich zufrieden. Ich habe endlich die WM-Norm! Das war mein Ziel und ich werde in Belgrad auf jeden Fall an den Start gehen und mein Bestes geben. Bis zur Hallen-WM werden wir jetzt noch zwei, drei Wochen hart trainieren - mal schauen, was rauskommt. Ich bin zufrieden mit der Hallensaison. Es ist nur schade, dass ich meine Bestzeit, die bei 8,11 Sekunden liegt, bislang nicht angreifen konnte. Das hätte ich gerne noch gepackt. Über die Freiluftsaison habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, ich wollte erst mal die Hallensaison beenden und dann sehen wir weiter.
Hawa Jalloh (Wiesbadener LV)
Dritte 60 Meter Hürden (8,17 sec)
Ich bin natürlich überglücklich. Damit hätte ich nicht gerechnet, auch nicht mit der Zeit. Ich war auch letzte Woche schon sehr glücklich über den Titel [bei den Jugend-Hallenmeisterschaften]. Jetzt bei den Großen den dritten Platz gemacht zu haben, ist unglaublich! Ich kann es noch nicht fassen! Cindy Roleder ist ein sehr großes Vorbild für mich und es ist so toll, dass ich mit ihr mitlaufen und so nah dran sein durfte. Natürlich hoffe ich, dass sich unsere Wege noch öfter kreuzen. Es war für mich wichtig, diese Hallen-DM noch mitzunehmen, vor allem für die Erfahrung. Das war eine tolle Abrundung der Hallensaison - jetzt wird sich auf draußen fokussiert. Ich möchte mich im Sommer für die U20-WM qualifizieren und bin sehr optimistisch, dass das klappt.
Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen)
Sieger 60 Meter Hürden (7,65 sec)
Ich dachte eigentlich, dass ich mich nach dem tollen Vorlauf mit 7,63 Sekunden im Finale noch steigern kann. Es wäre einfach schön gewesen, wenn der Ausrutscher gekommen wäre. Aber jetzt war es die nächste solide Zeit und ich habe souverän gewonnen. Aber so ganz zufrieden bin ich nicht, weil ich das Gefühl habe, dass da noch ein bisschen mehr geht. Technisch passt ziemlich viel, aber über die Hürden muss man auch immer aggressiv sein, aber nicht zu fest. Und diese Mischung hat noch ein bisschen gefehlt. Am Mittwoch geht es in Madrid weiter und dann ist schon die Hallen-WM, da gebe ich noch einmal Gas.
Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd)
Sieger 3.000 Meter (8:01,43 min)
Ich war heute ein bisschen nervös, denn ich wusste, dass ich in der Favoritenrolle war. Und als ich mir das Feld angesehen hatte, war klar, dass es wahrscheinlich zwischen mir und Sam (Parsons) ablaufen wird - wenngleich man alle anderen respektieren muss. Ich habe es heute mal von vorne mit einem längeren Endspurt versucht, das hatte ich vorher so noch nie gemacht und deswegen war das ein bisschen nervenaufreibend. Im Callroom gab es dann noch eine kleine Auseinandersetzung mit dem Kampfgericht, da war dann im Rennen auch ein bisschen Wut im Bauch. Ich bin sehr sehr zufrieden mit dem Sieg. Die Bahn hier in Leipzig liegt mir, schon vor zwei Jahren konnte ich hier gewinnen. Es waren heute viele Freunde und meine Eltern im Publikum, das hilft auch immer. Es war eine tolle Atmosphäre hier in der Halle. Ich bin froh, dass wir wieder Zuschauer haben. Hallen-Leichtathletik ist ja ohnehin besonders weil alle so nah dran sind. Mir macht das einfach riesig Spaß. Im letzten Jahr hat es mir nur Spaß gemacht, wenn ich schnell gelaufen bin. Jetzt habe ich Spaß und laufe dadurch schnell. Und das ist definitiv eine gesündere Herangehensweise. Ich freue mich auf die Hallen-WM, denn ich bin noch nie im Einzel bei den Aktiven gestartet.
Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen)
Siegerin 3.000 Meter (8:51,18 min)
Mir geht es supergut! Es ist jedes Jahr eine neue Herausforderung, man weiß nie, was passiert. Ich bin froh, dass ich seit drei Jahren glücklich und gesund bin und immer wieder zeigen kann, was ich draufhabe. Ich bin sehr dankbar dafür. Die Vorgabe war, dass ich den letzten Kilometer ein bisschen schneller mache. Natürlich versucht man dann auch, den Plan umzusetzen. Ich wusste ja ungefähr, wo ich stehe, und die starke Ausgangslage hat mir schon Selbstvertrauen gegeben. Das Niveau ist in internationalen Rennen wie bei der bevorstehenden Hallen-WM natürlich noch mal ein ganz anderes. Da muss man schauen, dass man mithalten kann. Vor allem schätze ich, dass international noch mal viel schnellere Schlusskilometer gelaufen werden als der, den ich heute hingelegt habe. In der Trainingsgruppe haben wir ein supergutes Teamfeeling. Wir [3.000-Meter-Sieger und Trainingspartner Maximilian Thorwirth] verstehen uns sehr gut, es ist viel Spaß dabei und ich glaube, das macht uns auch stark. Jetzt kommt erst mal die Hallen-WM, dann werde ich wieder einen Aufenthalt in den USA haben und dann habe ich viele Höhepunkte dieses Jahr, auf die ich mich vorbereiten kann. Ich hoffe, dass ich in den nächsten paar Wochen gesund bleibe, noch mal gut trainieren kann, und dann will ich in Belgrad so weit vorne landen wie möglich.
Jessie Maduka (TV Wattenscheid 01)
Siegerin Dreisprung (14,00 m)
Ich bin überglücklich! Besser geht es nicht. Der deutsche Meistertitel ist das ultimative Ziel, und das habe ich jetzt endlich erreicht. Ich glaube, ich werde heute Nacht gar nicht einschlafen. Die 14 Meter waren auch so ein ultimatives Ziel. Dass jetzt beides auf einmal geklappt hat, und dann noch eine Punktlandung auf die 14-Meter-Marke - unfassbar. Dass auch noch so viel Luft am Brett war, gibt mir jetzt noch einen guten Schub in Richtung Sommersaison, sehr viel Selbstvertrauen, dass man weiß: Man hat noch mehr drauf, das war kein Ausreißer. München ist ein richtig großes Ziel. Es hat [2018] so viel Spaß gemacht, bei der Heim-EM in Berlin zu sein, der Support war richtig super. Das möchte ich gerne noch mal mitmachen und möchte mich deshalb unbedingt auch dieses Jahr für die EM qualifizieren.
Nele Eckhardt-Noack (LG Göttingen)
Zweite Dreisprung (13,92 m)
Bei einer Meisterschaft geht es natürlich um die Platzierung. Ich hätte gerne meinen Titel verteidigt. Jetzt ist es eben Silber geworden, das ist auch schön. Nichtsdestotrotz wäre ich gerne ein bisschen weiter gesprungen, aber Jessie war einfach besser drauf. Ich bin nicht besonders enttäuscht, dass es heute mit den 14 Metern nicht geklappt hat. Ich weiß, dass ich es kann. Es ist ein bisschen schade, dass der Wettkampf schlechter war als mein Einstieg in die Hallensaison, aber ich hatte zuletzt keine guten Wochen. Ich habe mir im Dezember den Unterarm gebrochen und hatte im Januar dann noch eine Kehlkopfentzündung, das hat mich wieder zehn Tage Training gekostet. Daher ist das unter den Umständen gut. Ich bin für die Hallen-Weltmeisterschaft qualifiziert und hoffe, dass es in Belgrad ein bisschen weiter geht als heute. Im Sommer plane ich natürlich ganz fest mit der Weltmeisterschaft und mit der EM in München und hoffe, dort an meine Bestleistung [14,52 m], die ich letztes Jahr in der Halle gesprungen bin, ranzukommen.
Kira Wittmann (LG Göttingen)
Dritte Dreisprung (13,56 m)
Ich freue mich sehr, sehr, sehr! Das ist meine erste Podestplatzierung bei Deutschen Hallenmeisterschaften und das ist sehr schön! Die Weite hätte noch ein bisschen besser sein können, weil ich immer vor dem Brett abgesprungen bin. Ich wollte meinen letzten Sprung noch mal gut machen. Das ist mir leider nicht so gelungen, aber es hat ja auch so für die Medaille gereicht. Ich hatte eine super Hallensaison und bin mega zufrieden. Ich habe versucht, mich ein bisschen an die anderen Springerinnen da vorne ranzusaugen. Das hat schon mal gut geklappt; es kann gerne noch weiter gehen im Sommer. Für die Freiluftsaison ist mein oberstes Ziel eine Teilnahme an der Universiade und vor allem: immer weiter springen.
Sara Gambetta (SV Halle)
Siegerin Kugelstoßen (19,05 m)
In den Medien wurde im Vorfeld ja ein bisschen angekündigt: „Wann fallen die 19 Meter endlich?“ Das ist natürlich immer eine schwere Frage, die man so nicht beantworten kann. Es muss viel zusammenpassen, und heute im sechsten Versuch hat vieles zusammengepasst: die Technik, die Kraftübertragung. Ich bin total happy, dass es jetzt hier, bei den Deutschen Meisterschaften, geklappt hat. Ich glaube, am Ende hat die Lockerheit ein bisschen den Ausschlag gegeben, das Wissen: „Okay, jetzt kann keine dir mehr den Titel wegnehmen.“ Kathi [Maisch] ist ja eine Drehstoßerin, da kann immer viel passieren. Und die Zuschauer haben hier einen richtig guten Job gemacht und uns toll unterstützt. Dadurch war nochmal ein bisschen mehr Aggression, mehr Adrenalin, und dann fliegt die Kugel auch. Ich bin jetzt erst mal total happy, dass die Hallensaison so gut läuft, weil ich mich eigentlich im Sommer viel wohler fühle. Ich glaube, das kann ziemlich gut laufen im Sommer. Für die Hallen-WM nehme ich mir eine Platzierung in den Top Sechs vor. Am Ende muss man die Weite an Tag X stoßen, und ich bin gespannt, wie es wird.
Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge)
Zweite Kugelstoßen (18,54 m)
Ich habe ein lachendes und ein weinendes Auge. Ich hätte gerne das abgerufen, was ich im Training kann. Da fliegt die Kugel auf jeden Fall weiter als heute. Für mich war die Olympia-Teilnahme in Tokio letztes Jahr ein echter Augenöffner. So etwas möchte ich noch einmal erleben! Jetzt steht mit der Hallen-WM meine erste WM an, da heißt es für mich erst mal Erfahrungen sammeln. Für mich kommt das sehr überraschend, dass heute Christinas letzter Wettkampf war. Ich wäre sehr gerne mit ihr und Sara in Eugene bei der Freiluft-WM und der Heim-EM in München an den Start gegangen. Die zwei Großereignisse sind für dieses Jahr auf jeden Fall das ganz große Ziel.
Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge)
Dritte Kugelstoßen (18,49 m)
Ich war heute stolz, froh, erleichtert, glücklich, zufrieden, traurig - eigentlich so alles, was man dem Sport zuschreibt, habe ich heute in der Stunde des Wettkampfes gefühlt. Mein Ziel war schon, mich für die Hallen-WM in Belgrad zu qualifizieren und die 18,30 Meter zu stoßen. Dass jetzt beide Mädels (Sara Gambetta und Katharina Maisch) so viel weiter stoßen, das hatte ich so nicht erwartet. Es ist nicht so, dass es mich komplett überrascht, aber man muss unter dem Druck bei einer Deutschen Meisterschaft erst einmal seine Leistung abrufen. Ich habe da ja viele Jahre geübt. Und jetzt war immer die Frage, wann ist wirklich das Ende? Das so zu definieren ist schwieriger. Dass es heute sechs Zentimeter zu wenig waren, ist ärgerlich. Aber ich hätte ja einfach weiter stoßen können. Im Training hatte sich abgezeichnet, dass es in diese Richtung geht, aber nicht so weit. Da kam natürlich der Spaß und die Freude dazu. Dass ich das Glück haben durfte, meinen letzten Wettkampf mit Zuschauern zu gestalten, ist mega schön. Das hatte ich mir gewünscht. Denn die Zuschauer haben eine mega Kraft, das unterschätzt jeder, der nichts mit Sport zu tun hat. Ich hatte nie gesagt, dass das mein letztes Jahr wird, sondern meine letzte Saison. Für mich geht es jetzt bei der Bundeswehr weiter. Zwar nicht mehr als Leistungssportlerin, aber ich bin dann zuständig für die Ausbildung von Trainern und dafür, Soldaten ordentlich zu trainieren.
Julia Ritter (TV Wattenscheid 01)
Vierte Kugelstoßen (18,39 m)
Ich bin sehr, sehr zufrieden! Ich wollte PB stoßen und das hat mit den 18,24 Metern ja auch sofort geklappt. Dass dann am Ende noch mal 18,39 Meter rauskamen, weiter als im Freien letztes Jahr, ist unglaublich. Ich habe noch nie so einen guten Winter gehabt wie dieses Jahr, also sieht es für diesen Sommer richtig gut aus. Ich möchte auf jeden Fall in die Richtung um 18,50 bis 18,70 Meter stoßen. Ich bin einfach gut durch den Winter gekommen, hatte keine großen Verletzungen, keine Krankheiten, nichts. Ich konnte alles trainieren. Wir haben nicht viel anders gemacht als letztes Jahr, aber anscheinend bin ich vom Kopf her endlich frei. Es läuft gerade! Dass man nur Vierte wird mit so einer persönlichen Bestleistung und dass alle so eng beieinander sind, tut aber schon ein bisschen weh.
Tom-Linus Humann (Schweriner SC)
Sieger Stabhochsprung (5,51 m)
Ich bin natürlich mega happy. Ich bin zwar mit dem Ziel hierhergereist, eine Medaille zu gewinnen, aber dass es die goldene geworden ist - darüber bin ich sehr froh und ein bisschen überrascht. 5,60 Meter hatte ich mir für heute vorgenommen. Das hat leider heute noch nicht funktioniert, aber ich denke, in dem Höhenbereich könnte ich mich langfristig stabilisieren. Mein Ziel für den Sommer sind primär die Deutschen Meisterschaften, und ich will alle Meetings mitnehmen, in die ich reinkomme. Die Heim-EM habe ich auch im Kopf, aber die Norm ist echt hoch. Mit den Jungs [Torben Blech und Oleg Zernikel] zu springen, macht viel Spaß und beflügelt mich.
Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Sieger Stabhochsprung (5,51 m)
Meisterschaften sind dazu da, Medaillen zu holen. Meine Medaille heute ist Gold, damit bin ich sehr zufrieden. Vor allem mit den Vorzeichen dieses Jahr, dass Oleg [Zernikel] auf einem extrem hohen Niveau gesprungen ist und meine Hallensaison eher bisschen schleppend lief. Zudem hatte ich in der letzten Woche einen kleinen grippalen Infekt, weswegen ich nicht richtig trainieren konnte und was ich heute im Wettkampf auch gemerkt habe. Da war hinten raus dann einfach die Luft raus. Deswegen bin ich mit der Medaille zufrieden und hoffe, dass es in den nächsten Wettkämpfen wieder höher wird. Jetzt ist erst einmal eine kleine Pause und vielleicht findet dann die Hallen-WM für mich statt. Wenn nicht, dann geht es in einen guten Aufbau für die Sommersaison. Hier in Leipzig vor Publikum zu springen, hat super Spaß gemacht. Wir sind alles impulsive und emotionale Athleten, da gehören Zuschauer einfach dazu. Das macht den Reiz umso größer und deswegen war es schön, dass heute so viele Leute hier waren.
Oleg Zernikel (ASV Landau)
Dritter Stabhochsprung (5,51 m)
Es haben sich schon in den letzten Wettkämpfen in Düsseldorf und Dortmund kleine Fehler eingeschlichen. Die Ursache ist einfach, dass wir in den letzten Wochen fast jedes Wochenende Wettkampf hatten und dazwischen keine Trainingseinheit machen konnten. Wenn man immer Vollgas gibt, vergisst man auch mal Kleinigkeiten. Das hatte sich heute deutlich ausgewirkt. Ich habe beim Absprung gemerkt, dass es nicht genau nach vorne läuft und Energie verloren geht. Da müssen wir jetzt dran arbeiten. Bis zur Hallen-WM sind es jetzt ungefähr zweieinhalb Wochen. So kann es nicht weitergehen. Ich bin enttäuscht, aber ich bin auch keine Maschine. Es ist wie es ist. Bisher hatte ich noch keine Bronzemedaille bei Deutschen Meisterschaften, das ist ein kleines Trostpflaster. In der Halle fehlt mir jetzt noch Gold, das wird dann definitiv nächstes Jahr so weit sein.
Patrick Schneider (TV Wattenscheid 01)
Sieger zweites Halbfinale 400 Meter (46,44 sec)
Das Rennen war herausragend und im wahrsten Sinne des Wortes maßgeschneidert. Mit der Norm für die Hallen-WM bin ich super happy und kann morgen befreit ins Finale gehen und greife meinen ersten Meistertitel in der Halle an. Das ist meine erste Hallen-DM - also ein richtig gutes Debüt. Hier in Leipzig ist eine der besten Bahnen in Europa. Ich trainiere sonst in Frankfurt-Kalbach, das ist schon etwas anderes. Anfang Februar habe ich hier schon einmal einen Wettkampf gemacht, davon konnte ich heute profitieren. Allerding war das Rennen da erst 21 Uhr, das entspricht jetzt nicht unbedingt meinem Biorhythmus.
Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)
Sieger Dreisprung (16,05 m)
Aufgrund der Fersenprobleme, die ich heute hatte, war der Wettkampf etwas schwierig. Damit es nicht so sehr schmerzt, musste ich die Technik ein bisschen anpassen. Dennoch haben sich dadurch kleine technische Fehler eingeschlichen, die sich dann auf die Weite auswirken. Dass so eine Leistung, die für mich relativ schlecht ist, dennoch für den Titel reicht, ist natürlich schön. Der sechste Titel in der Halle ist schon ein ganzes Stück, aber irgendwann soll da mal die Zehn stehen. Ich bin noch nicht satt! Am Mittwoch geht es dann für mich mit einem Wettkampf in Madrid weiter. Die Hallen-WM in Belgrad wird dann meine Hallensaison beenden. Aufgrund der schwierigen Vorbereitungen wegen der Bauarbeiten in der Leichtathletik-Halle in Chemnitz bin ich erst spät in die Saison eingestiegen und das Training auf einem Parkettboden hat das Springen auch etwas erschwert. Heute habe ich einfach versucht, trotz der Fersenprobleme noch das Beste draus zu machen, auch wenn es nicht 110 Prozent waren.
Christian Zimmermann (Kirchheimer SC)
Sieger Kugelstoßen (19,75 m)
Der Sieg heute ist mega. Bisher lief meine Hallensaison nicht so gut, daher bin ich heute eher als Underdog angereist. Aber im Training lief es diese Woche schon sehr gut. Ich wusste vorab nicht, wie ich in den Wettkampf gehen soll, mein Ziel waren die 19,50 Meter. Jetzt sind es 19,75 Meter geworden und ich bin einfach nur glücklich. Schade war, dass sich Simon [Bayer] selbst rausgeworfen hat. Aber das war heute eine Meisterschaft und der Titel ist etwas Besonderes und einfach super.
Simon Bayer (VfL Sindelfingen)
o.g.V. Kugelstoßen
In den letzten Wochen war viel los. Ich hatte eine Adduktorenzerrung und dann habe ich mir letzte Woche auch noch einen Nerv eingeklemmt. Das hat mit der Leistung heute meiner Meinung nach aber nichts zu tun und ich bin auch einer, der schlechte Wettkämpfe nie nur auf Verletzungen schiebt. Es hat sich alles noch nicht so eingespielt. Ich habe einen neuen Trainer, eine neue Form, die kann ich nur noch nicht zeigen. Mein neuer Trainer ist Markus Reichle, er und ich wissen: Ich bin wirklich fit, auch internationale Normen zu stoßen. In der Halle ging es darum, zu sehen, was geht. Es tut mir unglaublich leid, dass ich das heute nicht zeigen konnte. Heute war es definitiv nur eine mentale Blockade, draufzugehen. Vielleicht könnte ich einfach mehr Situationen vor dem Wettkampf noch üben, wo es darauf ankommt, in den letzten drei Versuchen alles zu zeigen.