Er sorgte beim 9. Breuninger-Hallenmeeting „Erfurt Indoor“ am Dienstag für die größte Überraschung: Maximilian Thorwirth hakte über 1.500 Meter den Richtwert für die Hallen-WM ab. Hürdensprinterin Anne Weigold bestätigte mit zwei Topzeiten ihre gute Form, Sophia Junk blieb über 60 Meter nur knapp über der geforderten Norm für die Hallen-WM.
Zu seinen bevorzugten Strecken gehören die 3.000 und 5.000 Meter. In der Hartwig-Gauder-Halle bewies Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd), dass er auch über die 1.500 Meter richtig schnell unterwegs sein kann. Der 27-Jährige lief am Dienstag beim Breuninger-Hallenmeeting in Erfurt eine Fabelzeit von 3:38,72 Minuten und sicherte sich damit den Sieg.
Auf dem Weg zu seiner neuen Spitzenzeit sorgte Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach) als Tempomacher für den richtigen und schnellen Rhythmus. Am vergangenen Freitag war Maximilian Thorwirth noch als Tempomacher in Karlsruhe unterwegs gewesen, als sich Berihu Aregawi über 3.000 Meter auf die Jagd nach dem mehr als 20 Jahre alten Weltrekord (7:24,90 min) des Kenianers Daniel Komen machte. Auf den ersten 1.500 Metern lief Thorwirth dabei in 3:41 Minuten an seine Bestzeit heran.
„Vor zwei, drei Wochen hätte ich mit dieser Zeit nicht gerechnet. Die Zeit von Karlsruhe gab natürlich Selbstvertrauen. Wenn man in solch einem Rennen als Tempomacher eine 3:41 läuft, reist man nicht nach Erfurt, um über 3:41 Minuten zu laufen. Das ist super schön“, sagte er sichtlich überrascht. Mit dieser neuen Bestzeit sowie deutscher Jahresbestleistung hakte er zugleich die Norm für die Hallen-WM in Belgrad (Serbien; 18. bis 20 März) ab. Zweiter in Erfurt wurde Istvan Szogi (Ungarn) in 3:39,05 Minuten vor Boaz Kiprugut (Kenia; 3:40,75 min).
Marc Reuther knapp vor Karl Bebendorf
Zum dritten Mal in Folge war Marc Reuther (Eintracht Frankfurt) der Schnellste über 800 Meter. Er gewann die Konkurrenz in 1:46,47 Minuten, dicht gefolgt von Hindernis-Spezialist Karl Bebendorf (Dresdner SC; 1:47,18 min) mit neuer Bestzeit. Als Dritter blieb auch Oskar Schwarzer (TV Groß-Gerau) mit 1:49,16 Minuten noch unter der Marke von 1:50 Minuten.
An dritter Stelle der deutschen Jahresbestenliste setzte sich Joshua Hartmann (ASV Köln) über 60 Meter. Der Vorlaufsieger (6,65 sec) konnte sich ebenso im Finale gegen die starke nationale wie internationale Sprintkonkurrenz mit 6,66 Sekunden durchsetzen. Auf den weiteren Plätzen folgten Yannick Wolf (LG Stadtwerke München; 6,70 sec) und Daniel Hoffmann (TSV Bayer 04 Leverkusen; 6,72 sec).
Nach 2018 rückten in Erfurt zudem die Geher wieder in den Fokus: Im „Sprint“-Wettbewerb über 3.000 Meter dominierte Christopher Linke (SC Potsdam; 10:58,94 min) vor seinem Trainingspartner Nils Brembach (SC Potsdam; 11:27,29 min) und Lokalhero Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie; 11:43,94 min).
Anne Weigold bestätigt gute Form
Die schnelle Bahn machten sich auch die Langsprinter zu Nutze: Kevin Joite (Dresdner SC) gewann die Konkurrenz in 47,24 Sekunden und übernahm die Führung in der deutschen Hallen-Bestenliste. Dahinter konnten Vincente Graiani (LG Stadtwerke München; 47,32 sec) und Lukas Peter (LC Jena; 47,44 sec) ihre bisherigen Bestzeiten deutlich steigern. Im Weitsprung ging der Sieg mit Tagesbestweite an Mohammad Amin Alsalami (SCC Berlin; 7,68 m) vor Marcel Lienstädt (TSV St. Peter-Ording; 7,40 m). Bei seinem Indoor-Debüt kam Benedikt Wallstein (Gothaer LAC; 7,32 m) auf Rang drei.
Anne Weigold (LG Mittweida) bestätigte ihre gute Form derweil mit zwei Topzeiten: Über 60 Meter Hürden im Vorlauf (8,12 sec) und im Finale (8,13 sec) blieb sie gleich zwei Mal unter der Norm für die Hallen-WM. Diese liegt bei 8,16 Sekunden. Nur hauchdünn um zwei Hundertstel verpasste die Zweitplatzierte Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01) diesen Richtwert. Ihre Saisonbestleistung steigerte Cindy Roleder (SV Halle) auf 8,21 Sekunden.
Alica Schmidt siegt über 400 Meter, Christina Hering auf Platz zwei
In 7,27 Sekunden sprintete Tristan Evelyn aus Barbados zum Sieg über 60 Meter. Einen starken Eindruck hinterließ Sophia Junk (LG Rhein-Wied), die sowohl im Vorlauf als auch im Finale eine Zeit von 7,33 Sekunden auf die Bahn brachte. Damit verpasste sie die Norm für die Hallen-WM nur denkbar knapp um drei Hundertstel. Dritte wurde Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen; 7,38 sec).
Die schnellste Zeit über 400 Meter lieferte Alica Schmidt (SCC Berlin; 53,24 sec). Ebenfalls unter 54 Sekunden blieben Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg; 53,48 sec) und Laura Müller (SV GO! Saar 05; 53,66 sec). Einen kenianischen Doppelsieg über 800 Meter verhinderte Christian Hering (LG Stadtwerke München), die in 2:02,15 Minuten Zweite wurde. Es siegte Eglay Nalyanya (2:01,68 min), ihre Landsfrau Naomi Korir (2:02,74 min) wurde Dritte.
Über 1.500 Meter setzte sich Lisa Hausdorf (Eintracht Frankfurt; 4:20,56 min) durch. Nach ihrem starken Saisoneinstieg von 1,91 Meter in Karlsruhe kam Imke Onnen (Hannover 96) diesmal nicht über 1,84 Meter hinaus. Beim Stabhochsprung-Sieg der Ukrainerin Yana Gladichuk mit 4,40 Metern belegte Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) den zweiten Platz.
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