Insgesamt 25.000 Anmeldungen haben die Organisatoren des Berliner Halbmarathons, der am 22. August stattfinden wird, angenommen. Auch die ehemalige Weltrekordhalterin Joyciline Jepkosgei steht auf der Meldeliste.
Der Berliner Halbmarathon dürfte am 22. August das erste deutsche Straßenrennen seit Beginn der Corona-Pandemie sein, bei dem wieder eine fünfstellige Teilnehmerzahl an den Start geht. Für den Traditionslauf, der zuletzt im April 2019 stattfand und nun zum 40. Mal gestartet wird, wurden gut 25.000 Anmeldungen angenommen.
Während in den letzten eineinhalb Jahren auch in Deutschland einige Eliterennen stattfanden – darunter auch Halbmarathonläufe –, werden nun am Sonntag kommender Woche internationale Topläufer und Breitensportler wieder gemeinsam starten. In der Spitze ist der Berliner Halbmarathon dabei sehr gut besetzt. Als Favoriten gehen die Kenianer Philemon Kiplimo und Joyciline Jepkosgei an den Start. Zu den deutschen Topathleten zählen Philipp Pflieger (LT Haspa Marathon Hamburg) und Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin).
Mit Joyciline Jepkosgei (Kenia) wird erstmals in der Geschichte des Berliner Rennens eine Läuferin starten, die über die 21,0975-km-Distanz Weltrekorde aufgestellt hat. Die 27-Jährige war 2017 in Prag (Tschechien) die erste Läuferin, die einen Halbmarathon unter 65 Minuten lief. Diesen Weltrekord von 64:52 Minuten verbesserte sie selbst noch im gleichen Jahr um genau eine Sekunde: In Valencia triumphierte Joyciline Jepkosgei mit 64:51 Minuten. Dies ist weiterhin ihre Bestzeit, mit der sie aktuell die fünftschnellste Läuferin aller Zeiten ist.
Streckenrekord von Sifan Hassan in Gefahr
Joyciline Jepkosgei könnte in Berlin den Streckenrekord von Sifan Hassan angreifen. Die Niederländerin, die bei den Olympischen Spielen über 5.000 und 10.000 Meter triumphiert und zudem Bronze über 1.500 Meter gewonnen hatte, war 2019 nach 65:45 Minuten ins Ziel nahe des Brandenburger Tores gelaufen. Während die Kenianerin, die auch die aktuelle Siegerin des New York-Marathons ist, die Topfavoritin ist, kann eine Äthiopierin ebenfalls eine starke Zeit laufen: Helen Tola geht mit einer Bestzeit von 66:45 Minuten ins Rennen.
Der Streckenrekord könnte, sofern es nicht zu einem Hitzerennen mit hohen Temperaturen kommt, auch bei den Männern wackeln. Der Kenianer Eric Kiptanui war 2018 eine Zeit von 58:42 Minuten gelaufen. Sein Landsmann Philemon Kiplimo ist der Mann, der jetzt die Startliste anführt. Und seine Bestzeit ist noch 31 Sekunden schneller als der Berliner Kursrekord: In Valencia lief Philemon Kiplimo im vergangenen Dezember 58:11 Minuten. Damit steht er in der Liste der schnellsten Halbmarathonläufer aller Zeiten auf Rang sechs. Zu seinen Konkurrenten wird in Berlin sein Landsmann Josphat Tanui zählen, der mit einer Bestzeit von 59:22 Minuten ins Rennen geht.
Philipp Pflieger zeigte vor kurzem beim 10-Kilometer-Rennen auf dem Kurfürstendamm in Berlin seine gute Form. Er verpasste mit 28:50 Minuten seine Bestzeit aus dem vergangenen Jahr um nur eine Sekunde. Jetzt wird er erstmals in diesem Jahr einen Halbmarathon laufen. Hier steht seine Bestzeit bei 62:50 Minuten. Mit Rabea Schöneborn startet auch die Siegerin des 10-Kilometer-Rennens (33:15 min) nun beim Halbmarathon. Sie geht mit einem persönlichen Rekord von 71:40 Minuten an den Start. Die Berlinerin verbesserte sich in diesem Jahr im Marathon bereits auf 2:27:03 Stunden. Diese Zeit deutet darauf hin, dass sie sich im Halbmarathon klar verbessern kann.