| Olympische Spiele 2021

Zweites Geher-Gold für Italien, Saskia Feige kommt nicht ins Ziel

Am Donnerstag hatte Massimo Stano Italien jubeln lassen. Am Freitag tat es ihm Antonella Palmisano gleich: Mit einer überzeugenden Vorstellung holte sich die Italienerin im 20 Kilometer Gehen Olympia-Gold. Die einzige deutsche Teilnehmerin Saskia Feige kam nicht ins Ziel.
Silke Bernhart

Olympische Spiele 2021

Auf den ersten fünf Kilometern konnte Saskia Feige (SC Potsdam) am Freitag bei ihrer Olympia-Premiere im 20 Kilometer Gehen noch in einer großen Führungsgruppe mitschwimmen und hielt sich an aussichtsreicher Position. Doch als an der Spitze Kilometer um Kilometer das Tempo erhöht wurde, verlor die junge Potsdamerin rasch an Boden.

Erst waren es nur sieben Sekunden Rückstand, zur Rennhälfte schon fast anderthalb Minuten. Alleine spulte die 23-Jährige ihre Meter ab, doch bei schwülen 31 Grad ging irgenwann nichts mehr auf dem 1-Kilometer-Rundkurs in Sapporo. Nachdem sie schon fast vier Minuten zurücklag, musste Saskia Feige den Wettbewerb bei etwa 15 Kilometern abbrechen.

Antonella Palmisano setzt die entscheidende Attacke

An der Spitze entwickelte sich ein spannender Kampf um die Medaillen. Überraschend musste sich aus diesem Kampf als erstes die Vize-Weltmeisterin aus China Shijie Qieyang verabschieden, die lange für Tempo gesorgt hatte. Erst erhöhte die Brasilianerin Erica Rocha de Sena den Druck. Dann wagte die Italienerin Antonella Palmisano, Olympia-Vierte von Rio und Siegerin der diesjährigen Team-EM der Geher in Podebrady (Tschechien), den entscheidenden Antritt.

Mit der Tempoverschärfung von Antonella Palmisano bröckelte die stark dezimierte Führungsgruppe komplett auseinander. Die Bemühungen der Weltmeisterin von 2017 Jiayu Yang (China) Anschluss zu halten, wurden mit drei technischen Verwarnungen und zwei Strafminuten quittiert – ausgeträumt war der Traum von einer Medaille, im Übrigen ebenso wie bei der WM 2019, wo sie auf der letzten Runde in die Strafbox musste.

Während die Italienerin scheinbar mühelos davonzog, sich auf dem letzten Kilometer schon die italienische Fahne umhängen konnte und in 1:29:12 Stunden zum Olympiasieg ging, hatten auch die weiteren Favoritinnen mit technischen Problemen zu kämpfen. Sandra Lorena Arenas (Kolumbien; 1:29:37 h) kam jedoch ohne Strafminuten davon und jubelte im Ziel über Silber. Zuvor war ihr Erica Rocha de Sena auf den Fersen gewesen, doch die musste kurz vor dem Ziel in die Strafbox. So ging wenigstens noch eine Medaille an die hochgewetteten Chinesinnen, und zwar an die Olympiasiegerin von 2016 in Rio Hong Liu (1:29:57 h).

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