Die neue U20-Europameisterin über 3.000 Meter Hindernis heißt Olivia Gürth! Die junge Athletin vom Diezer TSK Oranien setzte sich in einer Hundertstel-Entscheidung gegen die Ungarin Gréta Varga durch. Als Fünfte überzeugte die erst 16-jährige Ronja Funck
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Das Finale über 3.000 Meter Hindernis der weiblichen U20 entwickelte sich auf dem letzten Kilometer zu einem packenden Duell, über das schlussendlich erst das Foto-Finish entschied. Die Ungarin Gréta Varga, mit einer Bestleistung von 9:50,63 Minuten die klare Favoritin im Feld, erhöhte das Tempo und sprengte das Feld – eine Athletin aber konnte sie nicht abschütteln, und das war Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien). Als die beiden auf die letzte Runde einbogen war klar: Die Entscheidung um Gold fällt zwischen diesen beiden Läuferinnen.
Auf der Gegengeraden sah es kurz sogar so aus, als könne Olivia Gürth vorbeiziehen und wie schon bei der U23-DM gegen bis zu drei Jahre ältere Konkurrenz mit einem schnellen letzten Kick früh die Entscheidung herbeiführen. Aber Gréta Varga hielt sofort dagegen. Auch den letzten Wassergraben und das letzte Hindernis nahmen beide Seite an Seite. Zehn Meter vor dem Ziel war Gréta Varga hauchdünn vorne. Über der Ziellinie dann Olivia Gürth! In neuer Bestzeit von 9:59,15 Minuten holte sie sich mit zwei Hundertsteln Vorsprung auf die Ungarin die Goldmedaille.
"Die letzte Runde war wie ein richtiger 400-Meter-Sprint. Ganz zum Schluss haben meine Beine angefangen zu zittern, ich wusste im Ziel nicht, wer vorne war. Als ich dann das Ergebnis auf der Anzeigentafel gesehen habe, war es wie ein Traum. Ich kann es noch gar nicht glauben", freute sich die 19-Jährige anschließend. "Wir sind zu Beginn sehr langsam angelaufen, zwischenzeitlich war ich sogar ganz vorne, das war mir nicht wirklich recht. Die Polin ist dann zum Glück nach vorne gegangen."
Ronja Funck deutet großes Potenzial an
Lange konnte auch Ronja Funck (TV Jahn Walsrode) das Tempo der Spitzengruppe mitgehen und auf einer aussichtsreichen Position ihre Runden drehen. Erst mit der Tempoverschärfung der Ungarin rutschte sie aus den Medaillenrängen, kämpfte aber bis zum Schluss um jeden Platz und zugleich um die neue Bestleistung, die schließlich nach 10:16,62 Minuten perfekt war. Am Ende gab es einen bemerkenswerten fünften Platz für die junge Niedersächsin, die erst 16 Jahre jung ist und sich mit ihrer Zeit in der U18-Altersklasse an Europas Spitze setzte.
Das Podium war nicht allzu weit entfernt: Sevval Özdogan (Türkei; 10:07,84 min) holte die Bronzemedaille, Platz vier ging an die Finnin Moona Korkealaakso (10:12,84 min).
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