Während in den hiesigen Regionen die Seniorensportler oft vor verschlossenen Sporthallen oder Stadien stehen und ihre Trainingseinheiten in Parks, auf Feld und Flur absolvieren, möchten wir heute von einem Seniorensportler aus Kabul (Afghanistan) berichten.
Thorsten Poschwatta (VfV Spandau) bereitet sich in seiner neuen Altersklasse M60 im NATO-Hauptquartier in Kabul, wo er als Chef des Stabes für Planung und Organisation stationiert ist, auf die neue Saison vor. Er hofft, dass, wenn er nach einem Jahr nach Berlin zurückkehren kann, in Deutschland wieder Wettkämpfe stattfinden können.
Vor seinem Auslandseinsatz seit April 2020 startete er 2019 bei den Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften und holte Bronze in der M 55 über 200 Meter in 26,88 Sekunden, sowie Platz vier bei den Deutschen Senioren Freiluftmeisterschaften in Leinefelde in 26,09 Sekunden. Derzeit versucht er sich trotz Sieben-Tage-Woche und anstrengenden, bis zu 16-Stunden-Diensten, weiter fit zu halten, was nicht einfach ist, denn auch in Kabul sind Krafträume wegen der Coronapandemie geschlossen.
Krafttraining mit eigenem Gerät
Aufgrund der eingeschränkten Trainingsbedingungen, ist bei Thorsten Poschwatta Kreativität gefragt. Auf einem Parkplatz im NATO-Hauptquartier hat er Strecken von 60, 200 und 300 Meter abgemessen, um Intervalltraining zu machen. Dies ist zwar auf Asphalt nicht so optimal, aber besser als gar nichts, wie er berichtet.
Für den Kraftaufbau hat er sich einen Gewichtsschlitten bauen lassen, den er beim Sprinten hinter sich herziehen kann. Eine andere Variante ist das Hürdentraining. Dafür hat er sich extra Kunststoffhürden aus Deutschland schicken lassen.
So blickt Thorsten Poschwatta ganz zuversichtlich auf hoffentlich in Deutschland stattfindende Wettkämpfe, wenn er Mitte April nach Deutschland zurückkehren kann.
