| WA Indoor Tour New York

Thorwirth und Bartelsmeyer steigern sich, Miller-Uibo und Brazier laufen Nordamerika-Rekorde

Mit Hallenbestzeiten haben sich Amos Bartelsmeyer und Maximilian Thorwirth am Samstagabend in New York (USA) gegen starke internationale Konkurrenz behauptet. Das Meeting brachte gleich fünf Kontinental-Rekorde. Auch 400-Meter-Olympiasiegerin Shaunae Miller-Uibo und 800-Meter-Weltmeister Donavan Brazier sorgten für neue Einträge an der Spitze dieser Statistiken.
Jan-Henner Reitze

Mit Weltrekord über 1.500 Meter der Frauen durch die Äthiopierin Gudaf Tsegay und einer Reihe weiterer Bestmarken hatten vorwiegend die afrikanischen und europäischen Läufer am Dienstagabend beim Meeting der World Athletics Indoor Tour Gold in Liévin (Frankreich) ihre starke Form zum Auftakt des hoffentlich olympischen Jahres gezeigt. Am Samstagabend bewiesen eine Reihe Athleten auf der anderen Seite des Atlantik bei der Ausgabe der Meetingserie in New York (USA), dass auch mit ihnen zu rechnen ist, allen voran die US-Amerikaner, die in 14 der 18 Wettbewerbe die Siegerin oder den Sieger stellten.

Eine Demonstration der Stärke war der Auftritt von 800-Meter-Weltmeister Donavan Brazier (USA). Im Alleingang spulte er die beiden abschließenden Hallenrunden in 53,06 Sekunden ab, nachdem ihn ein Tempomacher auf den ersten 400 Metern zu 51,16 Sekunden geführt hatte. Mit 1:44,21 Minuten stand unterm Strich ein neuer Nordamerika-Rekord, den der 23-Jährige schon vorher gehalten hatte. An gleicher Stelle war er im Vorjahr 1:44,22 Minuten gelaufen. Weltweit waren in der Geschichte unterm Hallendach nur vier 800-Meter-Läufer schneller.

Nordamerika-Rekord bedeuteten auch die 2:16,27 Minuten, in denen Bryce Hoppel (USA) das 1.000-Meter-Rennen für sich entschied. Bei den Frauen war es die WM-Finalistin über 5.000 Meter Elle Purrier (USA), die einen Kontinental-Rekord für Nordamerika aufstellte. Über zwei Meilen blieb die Uhr für sie nach 9:10,28 Minuten stehen, die 3.000 Meter passierte sie in 8:36,41 Minuten. Die Vize-Weltmeisterin über die Hindernisse Emma Coburn (USA) wurde in Bestzeit von 9:15,71 Minuten Zweite (3.000 Meter: 8:39,19 min).

Maximilian Thorwirth läuft auf Position sieben der ewigen DLV-Bestenliste

Über die in Deutschland selten gelaufenen zwei Meilen der Männer mischte auch Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd) mit, der sich nach einem Trainingslager in Kenia im Moment in den USA für seinen Traum von einem Olympiastart fit machen möchte. Und das gelingt dem Deutschen Hallenmeister über 3.000 Meter ausgesprochen gut. In 8:17,78 Minuten belegte er den vierten Platz über die 3.218 Meter lange Distanz.

Im „Vorbeilaufen“ wurden für den 26-Jährigen bei 3.000 Metern 7:46,38 Minuten gemessen. Das ist eine Steigerung der Bestzeit aus dem Vorjahr um gut vier Sekunden und auch die Norm (7:55,00 min) für die Hallen-EM in Torun (Polen; 4. bis 7. März). Ein Blick in die ewige DLV-Bestenliste ordnet diese Leistung ein: Nur sechs deutsche Läufer waren in der Halle jemals schneller. In zwei Wochen plant der Düsseldorfer noch einen Start über 5.000 Meter in Austin (USA). Die zwei Meilen von New York gewann der Kanadier Justyn Knight in 8:13,92 Minuten. Der angekündigte Sam Parsons (Eintracht Frankfurt) stand nicht an der Startlinie.

Amos Bartelsmeyer läuft 3:38,16 Minuten

Der in Aschaffenburg geborene und in den USA aufgewachsene und trainierende Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt) lief über 1.500 Meter an die neunte Stelle der ewigen DLV-Hallenbestenliste. In dem Rennen stellten neun der elf Athleten im Ziel Bestzeiten und zum Teil Rekorde auf.

Sieger Oliver Hoare (Australien) verbesserte in 3:32,35 Minuten den Ozeanien-Rekord und blieb auch mehr als zwei Sekunden unter seiner Freiluft-Bestzeit. Der EM-Dritte von Berlin Jake Wightman (Großbritannien; 3:34,48 min) musste sich trotz Bestzeit geschlagen geben. Landesrekord für Neuseeland lief der drittplatzierte Sam Tanner (3:34,72 min). Als Achter kam Amos Bartelsmeyer nach 3:38,16 Minuten ins Ziel und erfüllte damit auch deutlich die Norm für die Hallen-EM (3:41,50 min).

Der Deutsche Freiluft-Meister von 2019 wollte das Rennen abwarten und danach entscheiden, ob er weitere Hallenrennen in den USA in Angriff nimmt oder zur Hallen-DM in Dortmund (20./21. Februar) und Hallen-EM nach Europa reist.

Shaunae Miller-Uibo nähert sich der 50-Sekunden-Marke in der Halle

Fast sieben Jahre nach ihrem bisher letzten Hallenrennen über 400 Meter stürmte Olympiasiegerin Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) in 50,21 Sekunden zu einem weiteren Nordamerika-Rekord und an Position acht der ewigen Weltbestenliste. Ende Januar hatte die 26-Jährige in 22,40 Sekunden schon einen Landesrekord über 200 Meter in der Halle aufgestellt. Bei den Männern besiegte Michael Norman (USA; 45,34 sec) knapp Langhürden-Spezialist Rai Benjamin (USA; 45,39 sec).

Die Freiluft-Weltrekordlerin im Hürdensprint Kendra Harrison (USA; 7,82 sec) lief an die Spitze der Weltjahresbestenliste und setzte sich gegen Tiffany Porter (Großbritannien; 7,89 sec) durch. 200-Meter-Weltmeister Noah Lyles (USA) siegte in 20,80 Sekunden. Hochspringer Trey Culver (USA) meisterte 2,33 Meter.

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.

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