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Stimmen vom Indoor Meeting in Karlsruhe

Keine Zuschauer, aber dennoch Topleistungen hat das Indoor Meeting in Karlsruhe am Freitag gebracht. Hier finden Sie einige Stimmen der Akteure des Abends.
Svenja Sapper / Nicolas Walter

Dina Asher-Smith (Großbritannien)
Siegerin 60 Meter (7,08 sec)
Ich habe mich sehr über meine heutige Leistung gefreut und das nicht erwartet. In den nächsten Wochen werde ich hoffentlich noch einige Rennen laufen. Mein Ziel ist es, hart zu arbeiten und konzentriert zu bleiben und hoffentlich schneller zu werden.

Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar)
Vierte 60 Meter (7,21 sec)
Das ist für mich total emotional. Ich habe meinen Trainer gewechselt, das ist bei den ersten Wettkämpfen dann immer so, dass man gucken muss: "Wie hat das Training funktioniert? Hat das System angeschlagen, die Umstellung?" Dass ich mit dem Trainerwechsel die richtige Entscheidung getroffen habe, da bin ich mir sicher. Das komplette Trainingssystem ist jetzt ein anderes und es galt einfach, mich jetzt für den Winter wieder gesund und fit auf die Bahn zu stellen, dass ich belastbar Wettkämpfe machen kann. Uns war bewusst, dass alles andere mit der Zeit von ganz allein kommt. Ich wollte einfach gucken, wo ich stehe. Dass es im ersten Rennen schon so schnell geworden ist und ich die Hallen-EM-Norm abgehakt habe, ist großartig und mehr, als ich erwartet habe. Ich rechne definitiv mit weiteren Normerfüllerinnen unter den deutschen Sprinterinnen. Es wird ein harter Kampf um die drei Tickets, die Mädels können alle schnell rennen. Ich glaube, bei den Deutschen Hallenmeisterschaften gibt es dann wirklich einen harten Fight. Aber das ist ja auch das, was uns antreibt und uns so stark macht. Man darf im eigenen Land nicht schlafen, weil die Konkurrenz stark ist. In den nächsten Wochen kann sich noch mal alles drehen. Deutsche Meisterschaften haben auch immer ihre eigenen Gesetze. Es gilt, die Nerven zu behalten und zu performen. Ich bin eine Meisterschaftsläuferin, daher gehe ich sehr selbstbewusst an die Sache ran. Wenn ich mich für die Hallen-EM qualifiziere, möchte ich dort gut performen. 2017 stand ich bereits im Finale und bin da Vierte geworden. An so einen Erfolg würde ich schon gerne anknüpfen. Im Finale möchte ich stehen und dann ist alles offen. Ich merke auch gerade in der Hallensaison, bei den 60 Metern, am Start habe ich immer noch meine Schwächen und hinten raus fliege ich dann auch an der Konkurrenz vorbei. Das gibt mir sehr viel Selbstvertrauen, vor allem weil wir daran noch gar nicht so viel gearbeitet haben. Die Hallensaison ist eine gute Generalprobe und Standortbestimmung für die Freiluftsaison.

Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar)
Siebte 60 Meter (7,35 sec)
So richtig hat es nicht geklappt, was ich mir vorgenommen hatte. Es ist alles noch ein bisschen wild. Wir haben viel gearbeitet, ich bin definitiv fit, aber zu hundert Prozent kann ich es noch nicht abrufen. Das braucht noch zwei, drei Rennen. Es ist keine Selbstverständlichkeit, jede Woche schnell zu rennen. Übermorgen steht das ISTAF an, dann wird nochmal in Leipzig ein kleiner Wettkampf anstehen und ich hoffe, mich für die Hallen-EM qualifzieren zu können. Ich finde die gesamte Olympia-Diskussion sehr schwierig, weil sie einen auf Dauer kaputt macht. Am Ende sind wir alle sehr froh, wenn die Olympischen Spiele stattfinden, da es für uns sehr wichtig ist, ein Ziel vor den Augen zu haben. Meine eigene Motivation leidet aber nicht. Es ist einfach ein schönes Gefühl schmerzfrei laufen zu können, das genieße ich.

Renaud Lavillenie (Frankreich)
Sieger Stabhochsprung (5,95 m)
Dieses Meeting in Karlsruhe ist wirklich etwas Besonderes für mich. Einer der Hauptorganisatoren ist ein sehr guter Freund von mir, Alain Blondel. Ich weiß also, dass er alles gibt für die Athleten. Normalerweise bekommen wir hier in Karlsruhe sehr starke Unterstützung von den Zuschauern. Heute war es anders, weil es kein Publikum gab, aber es herrschte dennoch eine besondere Atmosphäre. Wir alle möchten den Organisatoren gute Leistungen schenken, weil sie sich so viel Mühe geben. Ich hatte nicht erwartet, schon heute so hoch springen zu können. Ich wusste, dass mein letztes Training ziemlich gut war, aber es gibt normalerweise einen Unterschied zwischen dem Training und den ersten Wettkämpfen, auch wenn nur ein paar Dinge anders sind. Vor zwei Wochen konnte ich in Bordeaux 5,92 Meter überspringen, was wirklich sehr gut war, und 5,95 Meter heute waren definitiv unerwartet. Ich bin auf einem guten Weg und ich weiß, dass ich diesen Winter sechs Meter schaffen kann, ich weiß nur nicht wann und wo. Sechs Meter ist eine ganz besondere Höhe für alle, daher ist es immer eine große Motivation. Ich versuche meinen Körper in der bestmöglichen Form zu halten. Es ist nicht immer einfach, aber ich glaube, ich habe das Glück, jeden Tag das zu tun, was ich liebe. Ich liebe Stabhochsprung und kann mir nicht vorstellen, etwas anderes zu tun. In der Lage zu sein, an Wettkämpfen teilzunehmen und das zu tun, was ich liebe, brennt wie eine Flamme in mir. Ich genieße es einfach. Das letzte Jahr war sehr interessant. Ich springe am Sonntag in der Nähe von Lille, gefolgt von einigen weiteren Wettbewerben, viele davon in Frankreich. Ich werde mit auch beim All Star Perche in Clermont-Ferrand, das ich organisiere, und dann mit den Hallen-Europameisterschaften in Torun starten. Ich erwarte, in meiner besten Form zu sein und auf das Podium zu kommen. Trotzdem werde ich Schritt für Schritt vorgehen, da die aktuelle Situation berücksichtigt werden muss. Deshalb glaube ich, dass wir jeden einzelnen Wettbewerb genießen sollten.

Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken)
Sechster Stabhochsprung (5,62 m)
Es war für den Anfang ganz in Ordnung, zwar noch nicht so rund, wie es im Training oftmals läuft. Aber für den ersten Wettkampf war das okay und es hat vor allem viel Spaß gemacht. Jetzt gilt es sich in den nächsten Wettkämpfen zu steigern. Ich habe in den letzten Wochen gebangt, ob das Meeting hier in Kalrsruhe überhaupt stattfinden kann, dementsprechend bin ich froh heute hier gewesen zu sein. Aber ich weiß auch, dass es vielen anderen Menschen in Deutschland schlechter geht und weiß die Veranstaltung daher sehr zu schätzen. Dass keine Zuschauer da waren, ist mittlerweile ja nicht ganz so ungewohnt. Wir hatten ja schon im letzten Jahr einige Wettkämpfe vor leeren Tribünen. Im täglichen Training bin ich ich glücklicherweise nicht wirklich eingeschränkt und kann mich daher derzeit recht normal vorbereiten. Ich gehe aktuell davon aus, dass die Olympischen Spiele stattfinden. Das Hauptziel ist jetzt erstmal gesund zu bleiben und so hoch wie möglich zu springen

Fabian Heinle (VfB Stuttgart)
Achter Weitsprung (7,29 m)
Man muss nicht viel sagen. Es ist ein bisschen schade, eine verschwendete Form. Ich hatte mir zuletzt den Fuß etwas vertreten und eigentlich gehofft, dass ich den Kopf daher ausschalten kann, weil ich wirklich gut in Form bin. Im dritten Versuch ist es mir dann auch noch in die linke Wade reingefahren und ich habe dann gesagt, dass jetzt den Fokus lieber auf die weiteren Hallen-Wettkämpfe und vorallem die Hallen-DM lege. Es scheint aber nichts ernstes zu sein, momentan tut es zumindest nicht sonderlich weh. Die Hallen-EM steht ja auch noch an, die europäischen Springer sind nicht so weit weg, deswegen wäre es cool, wenn ich dort wieder angreifen könnte. Ich hatte im vergangenen Sommer viel Zeit, um mich auszukurieren und habe für die anstehende Saison viel Energie getankt.

Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01)
Fünfter 60 Meter Hürden (7,71 sec)
Ich bin eigentlich ganz zufrieden, es war eine sehr starke Konkurrenz. Der fünfte Platz ist auf jeden Fall sehr zufriedenstellend, nur die Zeit hätte noch etwas schneller werden können. Gerade mit Blick auf die Hallen-EM-Norm. Aber seit Dezember hatte ich ein paar Schwierigkeiten verletzungsbedingt. Das ist jetzt alles noch nicht bei hundert Prozent, aber es sollte von Rennen zu Rennen besser werden. Die Corona-Situation ist ein bisschen schwierig, weil wir keine Hallen-Vorbereitung wie sonst hatten. Aber man muss das beste daraus machen, es bringt nichts sich hängen zu lassen.

Elliot Giles (Großbritannien)
Sieger 800 Meter (1:45,50 min)
Ich weiß nicht, ob ich zufrieden bin oder nicht. Ich war den ganzen Tag sehr nervös und habe mich vor dem Rennen fast wie ein Anfänger gefühlt. Was während des Rennens passiert ist, war irgendwie lustig. Es war wie im täglichen Verkehr in Paris und ich war der Roller, der versucht, sich durch die Autos hindurchzuschlängeln. Es war zu viel Verkehr. Es war ein bisschen komisch, dass es heute keine Zuschauer gab. Die Zeit ist nicht schlecht, aber es ist nur der Anfang. Mein Plan für die Saison ist es jetzt, so viel Wettkämpfe wie möglich zu bestreiten.

Katharina Trost (LG Stadtwerke München)
Siegerin 1.500 Meter (4:12,02 min)
Ich habe wirklich mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass ich am Ende ganz vorne bin! 4:12 min ... ich dachte, es wird ein schnelles Rennen, darauf habe ich ehrlich gesagt gehofft, weil ich super gerne Bestzeit gelaufen wäre. Letztes Jahr bin ich hier in der Halle 4:10 min gelaufen und traue mir eigentlich schon eine Zeit deutlich darunter zu. Dass es jetzt 4:12 min geworden sind und ich gewonnen habe, ist natürlich auch supercool. Ich freue mich riesig, dass ich die letzte Runde noch so stark absolvieren konnte. Und ich laufe noch ein paarmal die 1.500 Meter dieses Jahr, auch weil es in Deutschland in diesem Jahr nicht so viele 800-Meter-Rennen gibt. Deshalb hoffe ich, dass ich da noch mal schneller bin. Nächste Woche in Dortmund laufe ich noch einmal die 1.500 Meter, bei den Deutschen Meisterschaften geht die Tendenz eher zu den 800 Metern. Auf diese Distanz werde ich mich auch weiterhin vornehmlich konzentrieren, gerade auch im Hinblick auf Tokio sind bei mir die 800 Meter im Fokus. Aber 1.500 machen mir mega Spaß, da habe ich auch noch nicht ganz so viel Routine, deshalb denke ich, dass da auch noch mehr Potenzial drin ist. Natürlich erhoffe ich mir von 1.500-Meter-Starts auch Leistungssteigerungen über 800 Meter. Gerade im Hinblick auf meine Ausdauer ist das echt ein gutes Training. Christina [Hering], die heute Tempo gemacht hat, war die letzten drei Wochen in Kenia, deshalb konnten wir uns gar nicht gemeinsam auf dieses Rennen vorbereiten. Wir haben wir uns heute im Zug hierher zum ersten Mal wiedergesehen. Sie war im Trainingslager, ich habe in München trainiert. Aber wir werden in den kommenden Wochen sicher ein paar Rennen gemeinsam bestreiten dürfen, zum Beispiel bei den Deutschen Hallenmeisterschaften, und auch in Erfurt stehen wir gemeinsam über 800 Meter am Start. Und ich hoffe, dass es in einem der nächsten Rennen mit der Norm für die Hallen-EM klappt.

Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier)
Fünfte 1.500 Meter (4:15,38 min)
Für mich ging es heute nicht primär um die Zeit. Im letzten Jahr habe ich drei Wettkämpfe bestritten und davon einen nicht beendet. Daher war es für mich vor allem wichtig endlich mal wieder einen Wettkampf zu laufen. Natürlich will man vorne laufen, Bestzeiten laufen, aber man muss auch einfach mal realistisch sein. Ich wollte sehen, wo ich stehe und konnte aus diesem Wettkampf sehr, sehr viel lernen. Das heißt es jetzt mitzunehmen für die kommenden Wettkämpfe. Ich freue mich darauf jetzt wieder die Chance zu haben endlich wieder Wettkämpfe bestreiten zu können. Das ist im Moment ein Privileg, weil das viele andere Athleten nicht können. Ich brauche diese Hallensaison einfach, um dort anzuknüpfen, wo ich 2019 aufgehört habe. Die Olympischen Spiele werden in diesem Jahr mit Sicherheit anders werden, ich habe es ja schon zweimal erlebt. Die Spiele leben von Emotionen und der Stimmung, das pusht uns Sportler zu Hochleistungen. Ehrlich gesagt ist das aber für mich ein noch viel größerer Ansporn, um noch einige Jahre weiter zu trainieren.

Christina Hering (LG Stadtwerke München)
Tempomacherin 1.500 Meter
Ich bin erst vorgestern aus dem Höhentrainingslager gekommen und konnte daher einmal ausprobieren, wie sich ein Wettkampf direkt nach dem Trainingslager anfühlt. Am Anfang habe ich das Tempo gut getroffen, dann war es etwas schade, dass ich das Feld verloren habe. Ich bin aber für die kommenden Wettkämpfe zuversichtlich und freue mich auf sie. Und ich hoffe vor allem, dass sie stattfinden können. Ich bin auf jeden Fall super dankbar dafür, dass wir diese Möglichkeiten derzeit bekommen, das ist nicht selbstverständlich. Ich werde jetzt in Erfurt noch einmal antreten und dann etwas Pause machen, um nicht in ein Loch nach dem Höhentrainingslager zu fallen. Und im besten Falle trete ich dann bei der Hallen-EM in Torun an.

Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz)
Sieger 400 Meter (46,61 sec)
Ich bin hierher gereist mit der Prämisse, einfach mein Bestes zu geben und noch mal an die Zeit von letztem Mal ranzulaufen. Dass es jetzt zum Sieg reicht, ist mega geil. Damit gerechnet habe ich nicht. Ich bin sehr gut durch die Aufbausaison gekommen. Wir haben letztes Jahr im Sommer schon viel richtig gemacht und den Grundstein dafür gelegt, dass es jetzt so gut läuft. Wir haben relativ viel ausprobiert und auch dazugelernt, wie man 400 Meter läuft und auch trainiert. Wir haben eine sehr geile Trainingsgruppe, wir pushen uns da jedes Mal im Training und haben die gemeinsamen Ziele, das Beste aus uns rauszuholen. Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund möchte ich noch mal in diesen Bereich rennen, vielleicht noch ein bisschen schneller, um mich gut auf die Hallen-EM vorzubereiten und dort performen zu können. Bei der Hallen-EM ist mein Hauptziel aber, einfach Spaß zu haben und mein Bestes zu zeigen.

Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe)
Sechster 800 Meter (1:47,20 min PB)
Ich habe vor dem Meeting gesagt, ich möchte einfach Spaß haben, und den hatte ich. Über 800 Meter ist es natürlich immer ein bisschen schwierig, Spaß zu haben, aber es war auf jeden Fall ein ziemlich cooles Rennen, ein gutes Feld. Es war natürlich hart mit der schnellen Pace mitzugehen, aber im Endeffekt war die Zeit ja gut, deshalb kann ich zufrieden sein. Es war auf jeden Fall schade, dass keine Zuschauer da sein und anfeuern konnten, aber in der aktuellen Situation ist das klar, dass es mit Zuschauern nicht geht. Ich war trotzdem froh, dass das Meeting stattfinden konnte. Ich glaube, das war eine sehr große organisatorische Arbeit, daher bin ich dem Veranstalter sehr dankbar, dass es so geklappt hat. Deswegen war es trotzdem ganz cool, in der Europahalle mal ein Rennen machen zu dürfen. Das einzig Positive, was ich der Corona-Pandemie abgewinnen konnte, ist, dass ich wieder in Form kommen konnte. Ich war 2019 verletzt mit der Hüfte und habe eine Verletzung noch in 2020 mitgenommen. Ich wäre niemals rechtzeitig zum Sommer fit geworden. Ich war froh, dass es noch eine Late Season gab und ich ein paar Rennen machen konnte. Ich hatte einen sehr langen Aufbau und hoffe, dass es dieses Jahr gut läuft. Dieser Einstieg war schon mal ein guter erster Schritt. Jetzt muss ich erst mal gucken, wie die nächsten Rennen laufen. Natürlich soll bei den Deutschen Hallenmeisterschaften dann eine Medaille her, und über 800 Meter ist alles möglich. Deshalb gibt man da alles und will unbedingt vorne mitlaufen.

Kristiina Mäkelä (Finnland)
Zweite Dreisprung (14,13 m)
Ich fühlte mich okay, aber im Wettkampf hatte ich plötzlich das Gefühl, nicht das richtige Timing zu haben. Ich habe mich auf den Jump konzentriert, aber es war sehr ungewöhnlich für mich, dass meine Geschwindigkeit weg war. Am Ende war es schön, Zweite zu sein und einen guten Wettkampf abgeliefert zu haben. Es war das erste Mal, dass ich ohne Zuschauer angetreten bin, weil wir letzten Sommer in Finnland einige Zuschauer hatten. Aber ich denke, was über die Lautsprecher eingespielt wurde, war wirklich cool, also hatte ich das Gefühl, in einem echten Wettkampf zu stehen.

Neele Eckhardt (LG Göttingen)
Vierte Dreisprung (13,94 m)
Es geht in die richtige Richtung. Insgesamt fehlt mir noch ein bisschen die Leichtigkeit, die ich letztes Jahr in der Halle hatte, aber ich hoffe, das kommt wieder. Die Atmosphäre war besser als bei den Trainingswettkämpfen zuletzt, weil diesmal endlich Wettkampf-Stimmung aufkam. An der Motivation mangelt es bei mir zur Zeit trotz der Corona-Situation nicht, solange es das Ziel Olympische Spiele gibt. Beim Thema Impflicht bin ich allein schon aufgrund meines Jura-Studiums sehr vorsichtig. Ich würde dort eher an die Vernunft der Menschen appellieren. Nun steht aber erstmal die Vorbereitung auf die Hallen-DM in Dortmund an. Ob ich zuvor noch einen Wettkampf bestreiten werde, weiß ich noch nicht. In Dortmund selbst ist mein Ziel klar, ich habe schließlich einen Titel zu verteidigen.

Auriol Dongmo (Portugal)
Siegerin Kugelstoßen (19,65 NR; WBL)
Ich bin sehr zufrieden mit diesem Wettkampf. Darauf hatten wir gewartet. Es macht für mich keinen Unterschied, dass es kein Publikum da war. Es ist immer stressig, gegen die "großen" Athletinnen anzutreten. Gegen sie anzutreten, übt großen Druck auf mich aus. Ich gebe mein Bestes, um so etwas wie heute zu ermöglichen. Mein Trainer und ich haben viel an der Technik gearbeitet, weil meine Technik nicht sehr gut ist. Aber ich versuche es jeden Tag zu verbessern und das ist das Ergebnis. Diese Pandemie ist wirklich schlimm, aber für die Athleten war es gut, mehr Zeit für die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele zu haben. Für mich ist es okay.

Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge)
Vierte Kugelstoßen (18,27 m)
Ich weiß auch nicht, woran es lag, dass ich heute dreimal 18,27 m gestoßen habe. Vielleicht habe ich gestern das Zielwasser getrunken. Es ist schon ein bisschen schade, dass es nur bei der 18 geblieben ist und nicht weiter geflogen ist, das Training hat da anderes abgezeichnet. Aber gut, wie gesagt, ich muss auch erst mal wieder ein System finden, wie ich meine Wettkämpfe gestalte und da reinkomme. Letzte Woche war ich mega aufgeregt. Heute haben wir einen anderen Fahrplan versucht, das hat nicht so geklappt, machen wir nicht noch mal. Schade für die Veranstaltung (lacht). Das ist natürlich jetzt auch ein bisschen Ausprobieren bis zur Hallen-EM. Ich plane auf jeden Fall mit einem Start. Corona hat mir letztes Jahr im wahrsten Sinne des Wortes das Genick gebrochen, da ich mir im Mai einen Bandscheibenvorfall im Genick zugezogen habe und mich davon erholen musste. Ich bin daher umso stolzer und froh, wie ich in die Wettkampfsaison eingestiegen bin. Dass da heute so ein blödes Ergebnis steht, ist schade, aber nächstes Mal wird es hoffentlich wieder besser.

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