Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Änderungen im Sport-Kalender haben auch Einfluss auf die kommenden Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten: Die Titelkämpfe 2021 finden nicht wie zunächst geplant in Kassel, sondern in Braunschweig statt. Kassel richtet dafür die DM 2023 aus.
Die „Road to Tokyo“ – sie sollte im Jahr 2020 über die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig führen. Dann kam die Corona-Pandemie, und damit verbunden die Verschiebung der Olympischen Spiele auf 2021. Jetzt steht fest: Die niedersächsische Leichtathletik-Hochburg wird auch die Titelkämpfe 2021 ausrichten und damit Deutschlands Leichtathleten auf ihrem Weg in Richtung Tokio verabschieden. Diese Entscheidung traf nach einer Bewerbung des Landesverbands das DLV-Präsidium.
„Planungssicherheit in einer schwierigen Zeit“
„Wir freuen uns sehr, dass wir die kommenden Deutschen Meisterschaften mit erfahrenen und engagierten Partnern an unserer Seite durchführen können. Die jetzigen Neuvergaben bieten sowohl uns als auch den Ausrichter-Städten Braunschweig und Kassel Planungssicherheit und in einer schwierigen Zeit zugleich die Möglichkeit, auf bereits vorliegende Konzepte und Routinen zurückzugreifen“, sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing.
Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth sagte zur DM-Neuvergabe: „Ich freue mich sehr über die Entscheidung, denn mit der erneuten Ausrichtung der deutschen Meisterschaften im nächsten Jahr können die Braunschweigerinnen und Braunschweiger und die Menschen aus der Region das erleben, was dieses Jahr leider nicht möglich ist: Live dabei sein bei attraktivem, spannenden Hochleistungssport in unserem Eintracht-Stadion. Ich danke dem DLV und insbesondere auch der Stadt Kassel, dass sie dies ermöglicht haben.“
„Außergewöhnliche Zeiten erfordern kreative und faire Lösungen“
Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle erklärte, dass die Entscheidung im Einklang und nach guten Gesprächen zwischen dem DLV, der Stadt Braunschweig und Kassel getroffen worden sei. „Außergewöhnliche Zeiten erfordern kreative – und wie in diesem Fall – faire Lösungen“, sagte Geselle. „Alle Ausrichterstädte haben natürlich den Wunsch, die besten deutschen Leichtathleten angemessen und vor vollbesetzten Zuschauerrängen zu präsentieren. Das ist in diesem Jahr bekanntermaßen für Braunschweig nicht möglich, so dass unsere Rückgabe der Titelkämpfe schließlich auch dem Wunsch aus Braunschweig entsprach, die Gastgeberrolle für stimmungsvolle Deutsche Meisterschaften im Olympia-Jahr zu übernehmen.“
Im Jahr 2022 stehe Kassel mit der Ausrichtung der Weltkunstausstellung documenta 15 ganz im Zeichen der Kunst- und Kulturszene, so Geselle weiter. Da sei eine weitere Großveranstaltung parallel nur schwer zu organisieren. Oberbürgermeister Geselle: „Ein Jahr später können sich die Leichtathletik-Fans dann tatsächlich auf die Deutschen Meisterschaften im Auestadion freuen. Der besondere Reiz wird 2023 dann sein, dass sich viele Athleten in Kassel für die darauffolgenden Weltmeisterschaften im August qualifizieren wollen. Das verspricht erstklassigen Spitzensport und spannende Wettkämpfe.“